349,1 Mio. Euro Umsatz: Siltronic im dritten Quartal 2023 mit erwartet moderater Entwicklung

(27.10.2023)

Gesamtjahresausblick: Konzernumsatz wird 2023 um 15 bis 17 Prozent unter Vorjahr liegen – Absatzpreise aber trotz deutlichem Volumenrückgang weiterhin stabil

München/Burghausen. Wie erwartet war die Geschäftsentwicklung der Siltronic AG  auch im dritten Quartal 2023 geprägt von einer schwächeren Nachfrage aus der Halbleiterindustrie. Dies teilte das börsennotierte Unternehmen gestern in München mit. So lag der Quartalsumsatz mit EUR 349,1 Mio. um 13,5 Prozent unter dem des Vorquartals (Q2 2023: EUR 403,7 Mio.). Trotz eines spürbaren Volumenrückgangs bei Wafern wurden die Absatzpreise weiter stabil gehalten. Dank dieser Entwicklung lag die EBITDA-Marge im Berichtsquartal weiterhin auf einem soliden Niveau von 28,4 Prozent und nach neun Monaten sogar bei 29,6 Prozent. Da der Vorstand für das Jahresschlussquartal mit einer leichten Verbesserung gegenüber dem dritten Quartal rechnet, wird der Gesamtjahresausblick bestätigt und innerhalb der kommunizierten Bandbreite konkretisiert. So soll der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2023 zwischen 15 und 17 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen (Wechselkurs EUR/USD 1,10) und die EBITDA-Marge einen Wert zwischen 28 und 30 Prozent erreichen.

Getrieben von den Megatrends Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität bereitet sich Siltronic auf die nächste Wachstumsphase vor. Hierfür ist das Unternehmen durch den Ausbau der globalen Produktionskapazitäten in Singapur und die Investitionen zur Verbesserung des Produktmixes am Standort Freiberg bestens vorbereitet.

„Siltronic hat auch im dritten Quartal trotz der erwartet rückläufigen Wafernachfrage eine solide EBITDA-Marge von 28,4 Prozent erreicht. Dank weiterhin stabiler Absatzpreise für unsere Wafer sind wir auch für das Gesamtjahr zuversichtlich eine respektable EBITDA-Marge zwischen 28 bis 30 Prozent zu erzielen. Um das erwartete Wachstum der Halbleiterbranche in den nächsten Jahren weiter begleiten zu können, investieren wir in unsere neue Fabrik in Singapur und stehen kurz davor die ersten Wafer zu produzieren“, kommentiert Dr. Michael Heckmeier, CEO der Siltronic AG, die Entwicklung.

Geschäftsentwicklung Q3 2023
Siltronic erzielte im dritten Quartal 2023 einen Umsatz von EUR 349,1 Mio., der um 13,5 Prozent unter dem des Vorquartals (Q2 2023: EUR 403,7 Mio.) lag. Nach neun Monaten wies das Unternehmen Umsatzerlöse von EUR 1.157,2 Mio. aus, was einem Minus von 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1-Q3 2022: EUR 1.333,2 Mio.) entspricht. Ursächlich für diese Entwicklung war die geringere abgesetzte Waferfläche. Die Absatzpreise blieben im Vergleich zu den Vorperioden stabil und Wechselkursveränderungen hatten ebenfalls keinen nennenswerten Einfluss.

Die Herstellungskosten sind im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 9,7 Prozent gesunken und in den ersten neun Monaten 2023 zum Zeitraum Januar bis September 2022 um 2,7 Prozent zurückgegangen. Der Rückgang der Umsatzerlöse war sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch im Vergleich zum Vorjahr stärker ausgeprägt als die Reduzierung der Herstellungskosten. Dies liegt im Quartalsvergleich vor allem an gestiegenen planmäßigen Abschreibungen. Im Jahresvergleich sind die wichtigsten Gründe für die unterproportionale Minderung der Herstellungskosten eine reduzierte Fixkostenverdünnung, höhere planmäßige Abschreibungen und Kostensteigerungen bei Personal sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. In der Folge ist das Bruttoergebnis im Vergleich zum Vorquartal um EUR 25,4 Mio. gefallen und im Vergleich zum Vorjahr um EUR 151,9 Mio. Die Bruttomarge gab im Neun-Monats Vergleich von 33,4 Prozent auf 25,3 Prozent nach. Im dritten Quartal sind positive Währungseffekte in Höhe von EUR 9,9 Mio. (Q2 2023: EUR 6,3 Mio.) enthalten, die im Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen ausgewiesen sind.

Das EBITDA im dritten Quartal lag bei EUR 99,1 Mio. und damit EUR 19,5 Mio. unter dem Vorquartal (Q2 2023: EUR 118,6 Mio.). Die EBITDA-Marge erreichte mit 28,4 Prozent (Q2 2023: 29,4 Prozent) weiterhin ein gutes Niveau. Nach neun Monaten wies Siltronic ein EBITDA von EUR 342,8 Mio. (Q1-Q3 2022: EUR 503,5 Mio. – vergleichbar EUR 453,5 Mio.) und eine EBITDA-Marge von  29,6 Prozent (Q1-Q3 2022: 37,8 Prozent – vergleichbar: 34,0 Prozent) aus. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass im ersten Quartal 2022 eine einmalige Ausgleichszahlung („Termination Fee“) in Höhe von EUR 50,0 Mio. als Folge der gescheiterten Übernahme durch GlobalWafers vereinnahmt wurde.

Aufgrund des gesunkenen EBITDA und höherer Abschreibungen belief sich das EBIT im dritten Quartal auf EUR 46,4 Mio. (Q2 2023: EUR 70,3 Mio.) und nach den ersten neun Monaten auf EUR 194,5 Mio. (vergleichbar Q1-Q3 2022: EUR 370,8 Mio.). Der Periodengewinn lag im Berichtsquartal bei EUR 35,1 Mio. (Q2 2023: EUR 61,4 Mio.) und das Ergebnis je Aktie bei EUR 1,10 (Q2 2023: EUR 1,83). Kumuliert im Zeitraum Januar bis September wurde ein Periodengewinn von EUR 169,0 Mio. (Q1-Q3 2022: EUR 315,8 Mio.) und ein Ergebnis je Aktie von EUR 5,13 nach EUR 9,46 im Vorjahreszeitraum ausgewiesen.

Weiter gute Bilanzqualität als Grundlage zur Finanzierung der Investitionen
Siltronic verfügt mit einer Eigenkapitalquote von 49,3 Prozent zum 30. September 2023 (31. Dezember 2022: 51,0 Prozent) weiterhin über eine gute Bilanzqualität. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres sind EUR 51 Mio. mehr Kundenanzahlungen zugeflossen als zurückgeführt wurden. Darüber hinaus wurde im dritten Quartal, wie geplant, die letzte Tranche eines Darlehens zur Finanzierung unserer Investitionen abgerufen.

„Unsere Bilanz weist eine gute Ausgewogenheit auf, da etwa die Hälfte unseres Kapitals aus Eigenkapital besteht. Die Finanzierung unserer neuen Fabrik in Singapur steht auf einem breiten Fundament. Dies besteht aus hohen Kundenanzahlungen, die im Rahmen der abgeschlossenen Langfristverträge verhandelt wurden. Zudem stützt sich die Finanzierung auf die nachhaltigen und soliden Cashflows der Siltronic und die abgeschlossenen Fremdfinanzierungen.“, ergänzt Claudia Schmitt, CFO der Siltronic AG.

Die liquiden Mittel und die Geldanlagen sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 um EUR 542,8 Mio. auf EUR 508,1 Mio. gesunken. Grund hierfür sind die Auszahlungen für Investitionen in Höhe von EUR 904,6 Mio. für den Neubau des 300 mm-Werkes in Singapur und die Ausschüttung der Dividende an die Aktionäre der Siltronic AG in Höhe von EUR 90,0 Mio. Den Auszahlungen stehen im gleichen Zeitraum Einzahlungsüberschüsse in Höhe von EUR 324,3 Mio. aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit gegenüber. Aufgrund der hohen Investitionen fiel der Netto-Cashflow, in welchem die Zu- und Abflüsse aus Anzahlungen nicht berücksichtigt werden, mit EUR -631,3 Mio. erwartungsgemäß negativ aus. Dies führte primär dazu, dass Siltronic Ende September 2023 eine Nettofinanzverschuldung von EUR -315,7 Mio. auswies.

Ausblick 2023 bestätigt und konkretisiert: Konzernumsatz wird 15 bis 17 Prozent unter Vorjahr und EBITDA-Marge zwischen 28 und 30 Prozent erwartet
Angesichts der im Rahmen der Erwartung liegenden Entwicklung im dritten Quartal 2023 hat der Vorstand die zum Halbjahr kommunizierte Gesamtjahresprognose bestätigt und innerhalb der genannten Bandbreite im oberen Bereich konkretisiert. Auch wenn für das Jahresschlussquartal nicht mit einem Ende der Nachfrageschwäche aufgrund der Bestandskorrekturen bei Chipherstellern und deren Kunden gerechnet wird, soll der Umsatz im vierten Quartal 2023 doch über den Werten des dritten Quartals liegen. Daher geht Siltronic insgesamt unverändert davon aus, dass das Wafervolumen im Jahr 2023 um rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgeht. Bei den Absatzpreisen wird weiterhin eine stabile Entwicklung erwartet. Entsprechend wird die Gesamtjahresprognose konkretisiert und nunmehr ein Konzernumsatz erwartet, der 15 bis 17 Prozent (Wechselkurs EUR/USD: 1,10) unter dem Rekordniveau des Vorjahres von EUR 1.805,0 Mio. liegt. Wir erwarten, dass sich die erhöhten Bestände auch in das Jahr 2024 hinein auswirken werden.

Die EBITDA-Marge wird im Jahr 2023 mit 28 bis 30 Prozent ebenfalls deutlich niedriger prognostiziert, jedoch am oberen Ende der im Juli veröffentlichten Bandbreite. Neben der reduzierten Absatzmenge, die gleichzeitig zu einer geringeren Fixkostenverdünnung führt, tragen inflationsbedingt höhere Kosten von unter EUR 40 Mio. sowie der Wegfall des oben genannten Einmaleffekts aus dem Vorjahr zu dem Rückgang bei. Der im Jahresvergleich stärkere Euro belastet das operative Ergebnis. Allerdings kann Siltronic 2023 mit einem positiven Ergebnis aus Währungssicherungen rechnen, nach einem negativen Beitrag im Vorjahr. Die Steuerquote wird im Jahr 2023 bei circa 15 Prozent erwartet.

Wie schon zum Halbjahr kommuniziert, werden die Investitionen auf einem Niveau von circa EUR 1,3 Mrd. (2022: EUR 1.074 Mio.) erwartet. Im Jahr 2024 wird dann mit einem deutlichen Rückgang der Investitionen um mehr als die Hälfte gerechnet. Die Abschreibungen werden im Geschäftsjahr bei circa EUR 200 Mio. erwartet.

Megatrends Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität bilden Grundlage für erwarteten mittel- bis langfristigen Wachstumsschub
Aufgrund der stark steigenden Zahl an Endanwendungen, die auf Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität beruhen und die zu einer spürbaren Erhöhung der Wafernachfrage führen werden, sieht Siltronic mittel- und langfristig große Wachstumspotenziale. Hierfür bereitet sich das Unternehmen durch die hohen Investitionen in das globale Produktionsnetzwerk konsequent vor. Schwerpunkt der Ausgaben fließen in den Aufbau neuer Produktionskapazitäten in Singapur (FabNext). Zudem hat Siltronic auch hohe Beträge in die Verbesserung des Produktmixes investiert. So konnte im September die Ziehhallenerweiterung in Freiberg erfolgreich eingeweiht werden.

Die Siltronic AG ist einer der weltweit führenden Produzenten von Wafern aus Reinstsilizium und seit Jahrzehnten Partner vieler großer Halbleiterhersteller. Siltronic ist global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Siliziumwafer sind die Grundlage der modernen Halbleiterindustrie und die Basis für Chips in allen Anwendungsbereichen der Elektronik – von Computern über Smartphones bis hin zu Elektroautos und Windkraftanlagen. International und kundennah setzt das Unternehmen konsequent auf Qualität, Präzision, Innovation und Wachstum. Die Siltronic AG beschäftigt weltweit rund 4.500 Mitarbeiter und ist seit 2015 im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Die Aktien der Siltronic AG sind in den beiden Börsenindices SDAX und TecDAX vertreten.

Von: https://www.siltronic.com

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Am Siltronic-Standort Burghausen sind ca. 1.600 Mitarbeitende mit der Herstellung, dem Vertrieb, dem weltweiten Versand und mit der Weiterentwicklung der innovativen Scheiben mit einem Durchmesser bis 300 mm beschäftigt. (Foto: Siltronic)