Wichtig für OMV-Gaskraftwerksbau: In Österreich geht’s voran mit der 380 kV-Leitung
(23.05.2011)
Projektbetreiber APG will in Kürze die Trasse vorlegen - Gutachten für umstrittenen Nockstein-Abschnitt - Salzburg/Braunau/Burghausen. Nach nur rund 16 Monaten Bauzeit ist der erste Abschnitt der neuen Starkstromleitung (380 Kilovolt) von St. Peter am Hart bis zum neu errichteten Umspannwerk Salzburg bei Elixhausen planmäßig fertiggestellt. An das Umspannwerk in St. Peter bei Braunau soll letztendlich auch die neue 380-kV-Leitung aus dem Umspannwerk Simbach am Inn führen, an das wiederum die neuen aus Deutschland, aus Ohu bei Landshut und aus dem geplanten Gaskraftwerk der OMV bei Haiming, zu bauenden 380-kV-Leitungen führen sollen. Die Leitungstrassen für eine Spannung von 380 Kilovolt (kV) sind der neue, in ganz Europa festgelegte Standard. Mit der Fertigstellung des ersten Abschnitts der 380-kV-Trasse auf österreichischer Seite, wo St. Peter am Hart an das Kraftwerk in Kaprun angeschlossen werden soll, ist bereits ein wesentlicher Schritt zur Umsetzung der sogenannten Salzburgleitung als Teil des 380-kV-Ringschlusses erreicht worden. „Mit dem Meilenstein wird vor allem die Stromversorgung im Großraum Salzburg abgesichert. Mit der Umsetzung der gesamten Salzburgleitung wird der erforderliche Ring an Stromleitungen geschlossen. Erst mit dem kompletten Ringschluss kann die Netzsicherheit sowie die Integration der Erneuerbaren Energien - vor allem Wasserkraft und Windkraft - weiter ausgebaut werden,“ berichten die Salzburger Nachrichten. Die Austrian Power Grid AG (APG) hat ihre Überlegungen im Rahmen ihres „Masterplan 2020“ bereits auf Basis dieser Vorgaben angestellt. 46 Kilometer Freileitung und das neu gebaute Umspannwerk Salzburg wurden in nur 16 Monaten Bauzeit errichtet. Die Umsetzung dieses Abschnitts gilt als ein Musterbeispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden, den Gemeinden, den Grundbesitzern und APG. „Ohne den konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten wäre das Projekt nicht in dieser Qualität umsetzbar gewesen“, urteilen die Salzburger Nachrichten. Parallel zum Bau des ersten Abschnitts wurde bereits mit der Demontage von 64 Kilometern bestehenden Leitungen begonnen. Damit werden rund 40 Prozent mehr Leitungskilometer demontiert als neu errichtet. Mittlerweile sind alle nicht mehr benötigten Leitungen abgebaut und das Landschaftsbild wurde dadurch deutlich entlastet. Die verbleibenden Demontage- und Rekultivierungsarbeiten werden bis Sommer 2011 abgeschlossen sein. Für den ersten Abschnitt der Salzburgleitung wurden rund 100 Mio. Euro investiert. Trotz fortgesetzter Proteste in einigen Gemeinden entlang der geplanten 380-kV-Leitung von Elixhausen nach Kaprun geht das Projekt in den nächsten Wochen in eine entscheidende Phase. Für die beiden umstrittenen Abschnitte um den Nockstein und bei Scheffau werden mehrere Varianten zur Diskussion gestellt. Der Rest sei „von uns aus klar“, sagt APG-Vorstand Heinz Kaupa den Salzburger Nachrichten, von Feinabstimmungen über die genaue Position der Masten abgesehen. Auch für Eugendorf scheint sich nun herauszustellen, dass die Westvariante über Pebering die wahrscheinlichere ist. Kaupa rechnet damit, dass fünf bis sechs Hausbesitzer „ausgekauft“ werden müssen, um die 70-Meter-Distanz einzuhalten, der Verbund zahle aber „gut“. Für die Trasse beim Nockstein wird derzeit noch ein Gutachten über die landschaftsverträglichste Variante in Auftrag gegeben. Es soll im Herbst fertig sein und in die Entscheidung über die endgültige Trasse einfließen. Die APG geht weiter davon aus, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung im April 2012 eingereicht und etwa ein Jahr später entschieden sein wird. Im Verfahren werde es sicher Einsprüche geben, womit der Baubeginn frühestens 2014 und die Fertigstellung frühestens 2017/2018 realistisch sei, sagt Kaupa. In den umstrittenen Abschnitten plant die APG nun auch, völlig neue Masten vorzustellen. Die Masten sind schlanker und haben nicht die klassische Gitterstruktur.
Von: http://www.pnp.de