Kombi-Terminal Burghausen (KTB) feierte 10jähriges Bestehen

(22.07.2024)

Erfolgsgeschichte des Burghauser Logistik-Projekts begann mit der Inbetriebnahme im Juli 2014 – Knapp 5 Mio. Tonnen an Gütern werden jährlich abgefertigt

Burghausen. Genau vor zehn Jahren, im Juli 2014, ist das Kombi-Terminal Burghausen (KTB) in Betrieb gegangen. Heute fertigen 23 Mitarbeiter dort 4,9 Millionen Tonnen an Gütern pro Jahr ab, die beiden Lastenkrane führen dazu 40.000 Hübe jährlich aus. Neun Züge werden wöchentlich be- und entladen. Davon geht einer nach Triest, die anderen nach Maschen in Niedersachsen, dem großen Güterbahnhof nahe des Hamburger Hafens. Das Jubiläum war Anlass für einen Festakt am Donnerstag, 18. Juli am KTB.

„In nur zehn Jahren, von der Idee 2004 bis zur Realisierung 2014, das gab’s in Deutschland kein zweites Mal“, Anton Steinberger, Geschäftsführer der Burghauser Wirtschaftsförderung (WiföG). Er war einer der Gründerväter des KTB und feierte nun – ein weiteres Jahrzehnt später – bei einem Festakt das zehnjährige Jubiläum des Terminals. Dazu hatte KTB-Geschäftsführer Karl Heinz Winklbauer neben Steinberger auch die anderen Impulsgeber des KTB eingeladen.

Wacker Chemie ist Hauptkunde des Kombiterminals
Berthold Jesse, Geschäftsführer der DB Cargo, erklärte das Erfolgsrezept für das Gelingen des KTB-Projekts: „Die besondere Verbindung aus Region, Industrie und Politik“ habe damals dafür gesorgt, dass das KTB zum Erfolgsmodell wurde. Und dass es heute gut dasteht und weiter wächst, sei das Ergebnis der guten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Firmen, die das KTB nutzen – allen voran der Ankerkunde Wacker Chemie, der ohne das KTB wohl auf eigenem Gelände investieren hätte müssen. So aber profitieren auch andere Firmen vom Burghauser Terminal.

Die gleichzeitige enge Verzahnung mit der Stadt Burghausen wiederum betonten sowohl der aktuelle als auch der vormalige Bürgermeister der Stadt: Bürgermeister Florian Schneider sprach von „Mut und Weitsicht“ der damaligen Entscheidungsträger, befürchtete aber auch: „Heute wäre das wohl nicht mehr möglich.“ Burghausen ging ins volle Risiko, wie Altbürgermeister Hans Steindl erinnerte. „Man habe für 25 Jahre den Betrieb 24/7 garantieren müssen, denn ansonsten hätte man Förderungen zurückzahlen müssen, berichtete er beim Festakt. Heute aber sei man froh darüber, dass man das Wagnis eingegangen sei. So konnte man die Industrie nachhaltig stärken – „denn nur, wenn es der Industrie gut geht, geht es auch der Region gut“, so Steindl.

Umweltauflagen waren nicht die einzige Hürde bei der Verwirklichung des Projekts, erinnerte Anton Steinberger, der mit der „RegioInvest GmbH“ damals eine eigene Gesellschaft gründete, an der eine Bank und weitere Firmen beteiligt waren. Dieses Konstrukt sorgte dafür, dass das Projekt – trotz aller kommunalpolitischer Bemühungen – staatsfern genug war, um genehmigungsfähig zu sein. Steinberger: „Es war die erste erfolgreiche PPP in der Region.“

300000 Euro schwere weitere Investition
Die „Private Public Partnership“ KTB, die „privatwirtschaftlich-öffentliche Partnerschaft“, ist heute noch aktiv: So ist die Stadt Burghausen weiterhin Grundeigentümer, betrieben wird das KTB von einem Konsortium zweier Töchter der Deutschen Bundesbahn und einem privaten Logistikunternehmen. Aktuell wird für rund 300.000 Euro eine neue Werkstatt geplant, in der beschädigte Container an Ort und Stelle repariert werden können, wie KTB-Geschäftsführer Winklbauer informiert.

Beim „Tag der Schiene“ am 21. September wird das Terminal übrigens das nächste Mal für die Öffentlichkeit seine Pforten öffnen.

Weitere Informationen zum KTB: https://kt-burghausen.de/

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Das Kombi-Terminal Burghausen ist seit genau zehn Jahren in Betrieb: Neun Züge werden wöchentlich be- und entladen, rund 4,9 Mio. Tonnen Güter werden hier abgefertigt. (Foto: Kerscher/WiföG)

Bereits 2017 wurde ein zweiter Portalkran für das KTB notwendig. (Foto: Koch/KommExpert)

Ende November 2012 erfolgte der Spatenstich zum Bau des KTB. (Foto: Koch/KommExpert)

Im April 2013 begannen die Rodungsarbeiten auf dem KTB-Gelände - damals begutachtet von WiföG-Geschäftsführer Anton Steinberger (li.) und dem damaligen Burghauser Bürgermeister Hans Steindl. (Foto: KommExpert)