Am Campus Burghausen und in Aachen: Wasserstoffforschung in doppelter Funktion
(23.08.2024)
Patrick Preuster ist Professor für Wasserstofftechnologien am Campus Burghausen und forscht zugleich an einer Fraunhofer-Einrichtung in Aachen an der Elektrifizierung der chemische Industrie
Burghausen/Aachen. Laut dem Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) im Competence Center Verfahrenstechnik in Aachen „spielt Wasserstoff für die nachhaltige Wirtschaft eine große Rolle – als Energieträger und langfristiger Speicher gleichermaßen“. In beiden Funktionen würden Wasserstofftechnologien sich eng mit den erneuerbaren, meist strombasierten Technologien verzahnen und könnten dann der energieintensiven Industrie und der Energiewirtschaft echten Mehrwert bieten.
An dieser Verzahnung arbeitet Patrick Preuster in einer Doppelfunktion. Er ist seit 2023 Professor für Wasserstofftechnologien am Campus Burghausen der TH Rosenheim, zugleich arbeitet er mit seinem Team nun auch an der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) im Competence Center Verfahrenstechnik in Aachen, wie das Institut nun mitteilt. „Die chemische Industrie in Deutschland kann schon heute sehr gut mit Wasserstoff umgehen, erzeugt es in ihren Prozessen und setzt ihn für ihre Produkte ein“, so Prof. Patrick Preuster. „Was es aber noch braucht, sind Verfahren, die auch mit den fluktuierenden Energie- und Stoffströmen umgehen können, wie wir sie im zukünftigen Energiesystem erwarten.“
Wasserstoff werde als Energiespeicher dazu dienen, fluktuierende Energiequellen zu puffern. Dazu wird Preuster am Fraunhofer IEG eine digitale Toolbox für fluktuierende, lastflexible chemische Prozesse erstellen und Prüfstände im Labor und im Technikum für moderne regelungstechnische Ansätze in diesen Prozessen schaffen, um die notwendigen Prozessdaten zu sammeln. Sein Ziel sei es laut Institutsmitteilung, „dass Produktionsprozesse der chemischen Industrie auf die Energieangebote der erneuerbaren Energien Wind und Sonne reagieren, Energie als chemische Reagenzien wie Wasserstoff zwischenspeichern und ihre Produktion stromnetzdienlich anpassen und so quasi als Energiespeicher Angebot und Nachfrage ausgleichen“.
Seine Professur hat Preuster 2023 am Campus Burghausen der TH Rosenheim aufgenommen. „Ich möchte Studierenden ermöglichen, an topaktueller Forschung teilzuhaben“, erklärt er. Dazu ermöglicht er Abschlussarbeiten, Praktika und Werkstudententätigkeiten an Prüfständen und somit anwendungsorientierte Lehre an realen Projekten. Aber auch die computergestützte Forschung zu digitalen Zwillingen – etwa für die Beschreibung von dynamisch betriebenen Prozessen – ist Teil der Lehre. Seine Grundlagenforschung an der Hochschule betrifft die stoffliche Energiespeicherung, die dafür notwendigen chemischen Katalysen in zum Teil mehrphasigen Prozessen sowie die Sicherheit in den Wasserstoffanwendungen.
Link zu Preusters Arbeitsgruppe an der TH Rosenheim:
https://www.th-rosenheim.de/die-hochschule/fakultaeten/fakultaet-fuer-chemische-technologie-und-wirtschaft-campus-burghausen/weitere-mitarbeitende-an-der-fakultaet-fuer-chemische-technologie-und-wirtschaft/preuster-patrick