6,7 Prozent weniger als 2023: Siltronic-Umsatz sinkt 2024 auf 1,412 Mrd. Euro

(06.03.2025)

Prognose für 2025: Abbau der Lagerbestände bei Chipherstellern und deren Kunden wird auch heuer prägen – Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres erwartet, kein Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet

München/Burghausen. Die Siltronic AG hat sich laut ihrer heutigen Pressemitteilung auch im Geschäftsjahr 2024 trotz schwieriger Rahmenbedingungen resilient gezeigt. Demnach erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,412 Milliarden Euro (2023: 1,513 Mrd.) und ein EBITDA von 363,8 Mio. Euro (2023: 433,9 Mio.) und bestätigte damit die Anfang Februar veröffentlichten Zahlen. In einem Umfeld anhaltender Nachfrageschwäche konnte eine solide EBITDA-Marge von 25,8 Prozent (2023: 28,7 Prozent) erreicht werden.

„Siltronic hat das Geschäftsjahr 2024 am oberen Ende der Erwartungen abgeschlossen und in einem schwierigen Marktumfeld konsequent gehandelt“, sagt Dr. Michael Heckmeier, CEO der Siltronic AG. „Trotz wachsender Endmärkte, insbesondere durch künstliche Intelligenz, wird auch das Jahr 2025 von dem Abbau der weiterhin erhöhten Lagerbestände bei Chipherstellern und deren Kunden geprägt sein. Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich an unseren Kosten, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zusammen mit den neuen Kapazitäten und unserer hohen Innovationskraft sind wir optimal für den kommenden Aufschwung positioniert.“

Geschäftsentwicklung 2024 – resilient trotz anhaltender Nachfrageschwäche
Der Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2024 um 6,7 Prozent – die Prognose lag im hohen einstelligen Prozentbereich – auf EUR 1.412,8 Mio. gesunken. Ursächlich hierfür waren leicht negative Preis- und Produktmixeffekte sowie eine geringere abgesetzte Waferfläche. Der Preisrückgang war bei älteren Produkttypen mit Durchmessern bis 200 mm am stärksten ausgeprägt.

Die Herstellungskosten sind im Jahresvergleich um EUR 4,2 Mio. auf EUR 1.137,4 Mio. gesunken. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf die geringere abgesetzte Waferfläche zurückzuführen. Die Herstellungskosten sind prozentual weniger stark als der Umsatz gesunken, was vor allem auf investitionsbedingt gestiegene planmäßige Abschreibungen sowie eine geringere Fixkostenverdünnung zurückzuführen war. Im Gegensatz dazu haben sich die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe im Einklang mit dem relativen Mengenrückgang zum Vorjahr leicht rückläufig entwickelt. In Summe gab die Bruttomarge von 24,6 Prozent auf 19,5 Prozent nach.

Um Risiken aus Wechselkursentwicklungen abzuschwächen, führt Siltronic Maßnahmen zur Währungssicherung durch, was im Jahr 2024 per Saldo zu einem Aufwand aus Wechselkurseffekten von EUR 0,3 Mio. führte, nach einem Ertrag von EUR 16,5 Mio. im Jahr 2023.

Siltronic erzielte im Berichtsjahr ein EBITDA in Höhe von EUR 363,8 Mio. (2023: EUR 433,9 Mio.). Die EBITDA-Marge von 25,8 Prozent (2023: 28,7 Prozent) zeigte sich trotz der langen Nachfrageschwäche weiterhin resilient – die Prognose lag bei 24 bis 26 Prozent. Hauptursachen für den Rückgang der EBITDA-Marge im Vergleich zum Vorjahr sind die geringeren Umsatzerlöse sowie ein verschlechtertes Ergebnis aus Wechselkurseffekten. Mit dem Anstieg der Abschreibungen infolge der weiterhin erhöhten Investitionstätigkeit um EUR 36,0 Mio. fiel auch das Betriebsergebnis (EBIT) mit EUR 125,2 Mio. klar unter den Wert des Vorjahres (EUR 231,3 Mio.).

Das Finanzergebnis hat sich im Jahresvergleich deutlich reduziert auf EUR -24,9 Mio. (2023: EUR -0,5 Mio.). Einerseits ist dies auf ein geringeres Nettoergebnis aus Geldanlagen zurückzuführen, andererseits führte die Kreditaufnahme zur Unterstützung der Finanzierung der Investitionen zu einem merklichen Anstieg des Zinsaufwands für Darlehen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen die Ertragsteuern EUR 33,1 Mio. (2023: EUR 29,5 Mio.). Die Steuerquote des Konzerns lag im Berichtsjahr bei 33 Prozent (2023: 13 Prozent). Die höhere Steuerquote ist auf latente Steuereffekte zurückzuführen. Damit wurde ein Jahresgewinn von EUR 67,2 Mio. erwirtschaftet (2023: EUR 201,3 Mio.), davon entfielen EUR 63,0 Mio. (2023: EUR 184,4 Mio.) auf die Aktionäre der Siltronic AG. Das Ergebnis je Aktie erreichte EUR 2,10 nach EUR 6,15 im Vorjahr.

Cashflow-Entwicklung von erhöhtem Investitionsniveau geprägt
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte per Saldo deutlich auf EUR 667,5 Mio. gesunken, verglichen mit EUR 1.112,1 Mio. im Vorjahr. Erwartungsgemäß haben sich sowohl der Free-Cashflow (2024: EUR -323,0 Mio.) als auch der Netto-Cashflow (2024: EUR -297,0 Mio.) im Vergleich zum Vorjahr erheblich verbessert. Das weiterhin erhöhte Investitionsniveau führte jedoch erneut dazu, dass beide klar negativ blieben.

Gesunde Bilanzstruktur
Zum 31. Dezember 2024 erreichte die Bilanzsumme mit deutlich gestiegenen Sachanlagen einen Wert von EUR 5.084,4 Mio. (Vorjahr: EUR 4.504,9 Mio.). Die Eigenkapitalquote lag mit 43,6 Prozent (2023: 46,6 Prozent) weiterhin auf einem gesunden Niveau. Die hohen Investitionen Ende des Jahres 2023, die zum Teil erst in 2024 zur Zahlung fällig waren, führten dazu, dass die Auszahlungen für Investitionen (EUR 667,5 Mio.) die Bilanzzugänge des Berichtsjahres (EUR 523,4 Mio.) deutlich überstiegen. Der Großteil der Bilanzzugänge entfiel auf den Bau der neuen 300 mm-Fabrik in Singapur. In der Folge stieg die Nettofinanzverschuldung um EUR 377,8 Mio. auf EUR 733,5 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 355,7 Mio.).

Ausblick 2025: Weiterhin gedämpfte Erwartungen aufgrund erhöhter Vorratsbestände
Für 2025 erwartet der Vorstand erneut ein Wachstum der Endmärkte. Nach einem Anstieg von sechs Prozent im Vorjahr wird für 2025 mit einem siebenprozentigen Wachstum gerechnet, wobei Anwendungen der Künstlichen Intelligenz einen wichtigen Treiber darstellen. Aufgrund der nur langsam sinkenden Lagerbestände bei Chipherstellern und deren Kunden wird sich dies größtenteils nicht in einer Verbesserung der Umsatzentwicklung der Siltronic niederschlagen. Dementsprechend rechnet der Vorstand, bei unveränderten Wechselkursbedingungen (EUR/USD: 1,08), mit einem Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Dabei wird das erste Halbjahr 2025 nach aktuellen Einschätzungen im hohen einstelligen Prozentbereich unter dem zweiten Halbjahr 2024 liegen. Die jüngste Entwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar könnte dazu beitragen, diesen Effekt abzumildern. Die Umsatzprognose berücksichtigt die Beendigung der Fertigung für polierte und epitaxierte Wafer mit einem Durchmesser bis zu 150 mm in Burghausen zum 31. Juli 2025.

Die EBITDA-Marge wird in einem Bereich von 22 bis 27 Prozent erwartet. Die Kosten für das Hochfahren der neuen Fabrik werden dabei zum Teil durch Einsparungen bei Energie und in anderen Bereichen ausgeglichen.

Aufgrund der hohen Investitionen der letzten Jahre werden sich die Abschreibungen im Jahr 2025 auf EUR 380 bis 440 Mio. erhöhen. Dieser Anstieg resultiert hauptsächlich aus dem Beginn der planmäßigen Abschreibung wesentlicher Teile der neuen Fabrik in Singapur, der für Mitte des Jahres 2025 vorgesehen ist.

Insbesondere aufgrund der höheren Abschreibungen rechnet der Vorstand damit, dass sich das EBIT im Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzieren wird.

Die Investitionen werden, wie bereits angekündigt, weiter reduziert und voraussichtlich im Bereich von EUR 350 bis 400 Mio. liegen. Daher erwartet die Gesellschaft eine merkliche Verbesserung des Netto-Cashflows, der jedoch weiterhin signifikant negativ sein wird.

Unternehmensprofil:
Die Siltronic AG ist einer der weltweit führenden Produzenten von Wafern aus Reinstsilizium und seit Jahrzehnten Partner vieler großer Halbleiterhersteller. Siltronic ist global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Siliziumwafer sind die Grundlage der modernen Halbleiterindustrie und die Basis für Chips in allen Anwendungsbereichen der Elektronik – von Computern über Smartphones bis hin zu Elektroautos und Windkraftanlagen. International und kundennah setzt das Unternehmen konsequent auf Qualität, Präzision, Innovation und Wachstum. Die Siltronic AG beschäftigt weltweit rund 4.500 Mitarbeiter und ist seit 2015 im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Die Aktien der Siltronic AG sind in den beiden Börsenindices MDAX und TecDAX vertreten.
Am Siltronic-Standort Burghausen sind ca. 1.600 Mitarbeitende mit der Herstellung, dem Vertrieb, dem weltweiten Versand und mit der Weiterentwicklung der innovativen Scheiben mit einem Durchmesser bis 300 mm beschäftigt.

Von: http://www.siltronic.com

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Am Siltronic-Standort Burghausen sind ca. 1.600 Mitarbeitende mit der Herstellung, dem Vertrieb, dem weltweiten Versand und mit der Weiterentwicklung der innovativen Scheiben mit einem Durchmesser bis 300 mm beschäftigt. (Foto: Siltronic)