Aiwanger: Energiewende und Klimapolitik "pragmatisch und wirtschaftlich vernünftig" gestalten
(15.10.2025)
Bayerns Wirtschaftsminister hebt bei Veranstaltung „Klimaneutrale Chemie 2040 – zwischen globalem Wettbewerb und lokaler Umsetzung“ die Bedeutung einer verlässlichen Energiepolitik für die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Chemieindustrie hervor
Burghausen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat bei der Veranstaltung „Klimaneutrale Chemie 2040 – zwischen globalem Wettbewerb und lokaler Umsetzung“ in Burghausen die Bedeutung einer verlässlichen Energiepolitik für die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Chemieindustrie hervorgehoben. „Die bayerische Chemieindustrie ist ein starkes Zugpferd unseres Wirtschaftsstandorts. Zahlreiche Wertschöpfungsketten sind auf chemische Produkte angewiesen. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass unsere Chemieindustrie wettbewerbsfähig bleibt. Derzeit gelingt das dem Bund noch nicht. Die Energiepreise, die viele Bürokratie, zu hohe europäische Regularien und Umweltvorgaben, fehlende Planungssicherheit – mit so einer Politik stärkt man keinen Standort, sondern fördert Abwanderung ins Ausland“, argumentierte Aiwanger.
Die energieintensive Branche sei besonders auf verlässliche und langfristig stabile Rahmenbedingungen angewiesen. Allein im Chemiedreieck werde rund ein Zehntel des bayerischen Stroms verbraucht – Tendenz stark steigend. Der Minister betonte: „Wenn wir die Zukunft der Chemieindustrie sichern wollen, müssen Strompreise sinken und die Wasserstoffversorgung aufgebaut werden. In Bayern sind wir bereits aktiv geworden. Unser Energieplan Bayern 2040 setzt auf Technologieoffenheit und gibt den Unternehmen damit die nötige Flexibilität. Besonders im Bereich Wasserstoff kommen wir gut voran. Erst im September wurde das Wasserstoffinfrastrukturprojekt HyPipe One im Raum Burghausen genehmigt.“
Zum Klimaziel sagte Aiwanger: „Jedes in Jahre gefasste Klimaziel ist nur willkürlich gewählt. Wir müssen anders herum beginnen: Das Ziel ist die Dekarbonisierung, und die ist sinnvoll. Auf dem Weg dorthin müssen wir die technische Umsetzbarkeit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit berücksichtigen. Wir können nicht die Rechnung ohne den Wirt, ohne unsere Unternehmen machen. Das festgelegte Zieljahr kann dann zufällig erreicht werden oder auch nicht.“ Der Minister fordert, die Energiewende und die Klimapolitik pragmatisch und wirtschaftlich vernünftig zu gestalten: „Ideologische Verbote bringen uns nicht weiter.“
Die Veranstaltung gehört zum Format „Werkstatt des Wandels“, die 2023 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Leben gerufen wurde. Seit diesem Jahr wird das Format unter Federführung der „BMW Foundation Herbert Quandt“ fortgesetzt.