KV-Terminal soll im April 2013 ans Netz gehen
(25.02.2011)
Bis Ende 2011 soll Planfeststellung des 30-Mio-Invests erfolgen – Verlademöglichkeit für 72.000 Container pro Jahr bei voller Auslastung Burghausen. Allmählich erhöht sich die Schlagzahl in Sachen KV-Terminal im Marktler Wald. Das rund 30 Millionen Euro teure Projekt stellt die Hauptaufgabe von Anton Steinberger, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Burghausen, dar. „Bis Ende 2011 soll die Planfeststellung erfolgen. Die ersten Baumaßnahmen könnten noch Ende dieses Jahres beginnen“, erklärt der Wifög-Chef. Derzeit wartet man auf die Zustellung des Förderbescheids vom Eisenbahnbundesamt. Schon bald werden jährlich mehr als 6 Millionen Tonnen Güter den Standort Burghausen verlassen bzw. erreichen. Das eingleisige Nadelöhr der Bahnstrecke Burghausen-Mühldorf ist überlastet. Die Inbetriebnahme des in der Salzachstadt positionierten elektronischen Stellwerks bringt Verkürzungen der Transportzeiten mit sich. Unglaubliche 350 Lkws und 700 Güterwaggons werden schon jetzt täglich über diese Verbindung abgewickelt. „Der Terminal ist ein entscheidender logistischer Baustein der Zukunft. Die Unternehmen können damit ihre Transportkosten senken“, so Steinberger. Bei voller Auslastung würde der KV-Terminal 72.000 Container pro Jahr verladen können. KV steht für kombinierten Verkehr aus Straße und Schiene. Schon bald werden pro Tag drei Langzüge zusammengestellt und auf die Reise geschickt. Die Lasten müssen der Burgkirchener Steigung angepasst werden, damit die Zughaken diese Belastung noch aushalten können. Ausschreibung für Betreiber Die nächsten Schritte dieses Mammutprojekts sind klar definiert. Zunächst steht die Gründung der Regio Invest an. Hier werden jene Investoren vereint, die das Terminal finanzieren. Unter anderem sind dies die Stadt Burghausen und der Landkreis Altötting. Nach langem Hin und Her wird schon bald das Gründstück vom Freistaat erworben. „Danach können wir die öffentliche Ausschreibung für die Betreiber starten. Die Vorgaben hierfür sind sehr komplex“, unterstreicht Steinberger. Einige sehr renommierte Unternehmen interessieren sich für diesen Terminal. Wer den Zuschlag erhält, pachtet den Bahnhof von der Regio Invest. Da dieses Werk mit öffentlichen Geldern finanziert wird, wird der Betreiber nicht mehr als 20 Euro pro Hub verlangen dürfen. Ein Hub entspricht der Verladung eines Containers. Am Standort werden zudem die leeren Verpackungseinheiten gewartet und gereinigt. Hohe Effektivität garantiert Der KV-Terminal, der aufgrund zahlreicher bürokratischer Verzögerungen seinen Dienst deutlich verspätet aufnehmen wird, bringt für alle Seiten höchste Effektivität. „Er erleichtert die Zuführung und den Abtransport von Produkten. Außerdem ist es ein erklärtes Ziel der Bundesregierung, immer mehr Güter auf die Schiene zu verlagern“, sagt Steinberger. Der Bahntransport erhöht im Gegensatz zur Straße die Lieferzuverlässigkeit. Auch die Umwelt wird durch einen deutlich verminderten CO2-Ausstoß geschont, wenn weniger Lkws unterwegs sind. Reduzierter Schwerverkehr bedeutet darüber hinaus weniger Spurrinnen auf den Straßen.
Von: INN SALZACH KURIER, 25.02.2011