Vom kleinen zum ganz großen Player: Die BuWoG feierte 30. Geburtstag

(21.10.2022)

Seit 1992 hat sich die BuWoG zum größten kommunalen Wohnbauunternehmen in Südostbayern entwickelt – Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte

Burghausen. „Die BuWoG ist erwachsen geworden“, sagte Markus Huber, Geschäftsführer der Burghauser Wohnbau Gesellschaft (BuWoG) zur Jubiläumsfeier am 13. Oktober, und blickte auf die Zahlen, die er an die Leinwand des Gartensaals im Bürgerhaus projiziert hatte. Vor ihm: langjährige Mieter von BuWoG-Wohnungen, die zum Festabend geladen wurden, Gründungsmitglieder und zahlreiche Stadträte. An der Wand schweben Helium-Luftballons in Form einer Drei und einer Null.

Die BuWoG ist am 23. September 30 Jahre alt geworden. Dass sich das städtische Unternehmen seit 1992 enorm entwickelt hat, belegen einige Zahlen, die Huber nannte: 1992 begann man mit 273 Mietwohnungen, zehn Tiefgaragenstellplätzen, 51 Carports und Pkw-Stellplätzen und sechs Gewerbeeinheiten. Heute sind es 789 Wohnungen, 1125 Tiefgaragenstellplätze, 249 Carports und Pkw-Stellplätze und 30 Gewerbeeinheiten. Die Mitarbeiterzahl ist von eins auf 24 gestiegen, eben habe man den elften Azubi eingestellt und könne auf Eigengewächse im Team zurückgreifen. Das alles mache die BuWoG zum größten kommunalen Wohnbauunternehmen in Südostbayern, so Huber. Und: Die durchschnittliche Nettokaltmiete sei bei den BuWoG-Gebäuden niedriger als bei der „Konkurrenz“, etwa der neu gegründeten Kreiswohnbau. Sie liege im Schnitt bei 5,90 Euro pro Quadratmeter.

Die Ziele, die die BuWoG mit ihrer Gründung verfolgte, haben sich bis heute nicht verändert. „Es ist immer noch unsere oberste Priorität dauerhaft guten und günstigen Wohnraum zu schaffen und zu sichern.“ Aktuell zeige, dass sich das bewährt. „Bezahlbarer Mietwohnraum ist in aller Munde.“ Die BuWoG-Bestände seien in einem sehr guten Zustand, man könne sich der Energiekrise stellen. Huber gab einen kurzen Abriss des Geleisteten und nannte etwa die Modernisierung des Freizeitheims 2008 und des Bahnhofs 2010, den Bau des Kindergartens St. Konrad zwischen 2010 und 2012, den Kauf und Umbau des ehemaligen Vermessungsamtes 2011 bis 2012 und das Erfolgsprojekt „Wohnen am Stadtpark“. Jüngste Projekte waren der Bau an der Immanuel-Kant-Straße und an der Burgkirchener Straße. Der dortige Wasserschaden, über den der Burghauser Anzeiger berichtet hatte, werde behoben. Wann die letzten Mieter wieder zurück in ihre Wohnungen können, sei noch nicht absehbar, so Huber.

Bürgermeister Florian Schneider sagte: „Als Stadt muss man dabei sein, wenn es um Wohnraum geht.“ Dank der BuWoG könne man Wohnungen für unterschiedliche Bedürfnisse bieten. Schneider forderte: „Wir müssen weiterbauen“ und bezog sich auf jüngst stattgefundene Gespräche zu einem generationenübergreifenden Wohnen an der Burgkirchener Straße. Dort könnte auch die vielgeforderte Holzbautechnik zur Anwendung kommen. Darüber hinaus sei es wichtig, den Bestand energetisch zu sanieren, um so die Nebenkosten zu senken. Auch das Thema Verdichtung dränge sich auf. „Wo muss man Freiraum lassen, wo kann man weiter verdichten?“ Schneider findet: „Für das alles hat die BuWoG ein gutes kaufmännisches Fundament.“

Altbürgermeister Hans Steindl zog eine positive Zwischenbilanz und erinnerte an die Anfangszeit, dass die Stadt in den 1980er Jahren beim Verkauf von Wacker-Gebäuden nicht mitbot und man sich schwor: „Das darf nicht mehr passieren.“ Mit Paul Kokott, der nach der Gründung sein Stellvertreter als Vorsitzender des BuWoG-Aufsichtsrates war, habe er ein gutes Team gebildet: Steindl sei für die Weichenstellung, Kokott für die Zahlen zuständig gewesen. Bei jedem Grundstück, jedem Haus, das verkauft wird, stehe bei der Stadt nun die Frage an erster Stelle: „Können wir das brauchen?“ Für 60 Millionen Euro habe man in den vergangenen 30 Jahren nach dieser Devise Grundstücke erworben. Steindl erinnerte an die bislang ungewöhnlichste Aktion: den Bau des Polizeigebäudes. Das alte gehörte saniert stand aber nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste des Freistaats. Die BuWoG habe das Gebäude daher stattdessen gebaut und der Polizei zur Verfügung gestellt mit der Vorgabe, es in vier bis fünf Jahren zu übernehmen. Und schließlich sei da das Erfolgsprojekt Flüchtlingsunterkunft in Lindach, das mit Beginn des Syrien-Kriegs gebaut wurde. Das Vorhaben sei risikoreich aber sehr erfolgreich gewesen, so Steindl, der fand, dass sich die BuWoG nicht auf Wohnungsbau beschränken solle. „Ich würde auch einen Kindergarten bauen.“ Paul Kokott betonte noch das gute Miteinander mit Stadt und Mietern und die kurzen Abstimmungswege, ehe der offizielle Teil des Abends zu Ende ging. − jor (Burghauser Anzeiger)

Von: http://www.pnp.de

Zurück

BuWoG-GeschäftsführerMarkus Huber (hinten, v.l.) und Bürgermeister Florian Schneider würdigten das Engagement der bei der Feier anwesenden Gründungsmitglieder des Aufsichtsrates (vorne v.l.): Norbert Stadler, Paul Kokott und Hans Steindl. (Foto: Richter)

Das BuWoG-Team heute mit Geschäftsführer Markus Huber (rechts). (Foto: BuWoG)