Neuer Rekordumsatz: Siltronic verzeichnet starkes drittes Quartal 2022

(04.11.2022)

Anhaltend hohe Nachfrage nach Wafern führt zu voller Auslastung der Produktionskapazitäten – Umsatz von EUR 474,0 Mio. 7,2 Prozent über Q2 2022 getrieben durch starken US-Dollar

München/Burghausen. Der Geschäftsverlauf der Siltronic AG (MDAX/TecDAX: WAF) hat sich auch im dritten Quartal weiter verbessert. Getrieben von einem anhaltend starken US Dollar ist der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 7,2 Prozent auf EUR 474,0 Mio. gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr konnten der Umsatz im 9-Monatszeitraum von Januar bis September 2022 um gut 29,6 Prozent deutlich gesteigert werden und es wurden EUR 180,8 Mio. mehr EBITDA als im Vorjahr erwirtschaftet.

„Das dritte Quartal 2022 erreichte einen neuen Rekordumsatz. Obwohl die externen Risiken und Verunsicherungen anhalten, konnten wir den Umsatz sowie das Ergebnis deutlich steigern und haben eine EBITDA Marge von 36 Prozent erreicht.“, so Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG.

Umsatzerlöse 7,2 Prozent höher als Vorquartal
Siltronic erzielte im dritten Quartal 2022 einen Umsatz von EUR 474,0 Mio. Das entspricht einem Anstieg um EUR 31,9 Mio. bzw. 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die Zunahme ergibt sich durch den starken US-Dollar und durch Preiserhöhungen in Rechnungswährung.

In den neun Monaten Januar bis September 2022 hat die Siltronic Umsatzerlöse von EUR 1.333,2 Mio. erzielt. Dies bedeutet ein deutliches Plus von 29,6 Prozent bzw. EUR 304,4 Mio. gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wesentliche Treiber waren sowohl Preissteigerungen in Rechnungswährung als auch die Entwicklung des US-Dollars. Eine höhere abgesetzte Waferfläche hat das Umsatzwachstum unterstützt.

Der Euro notierte gegenüber dem US-Dollar im Berichtsquartal 5,4 Prozent schwächer als im Vorquartal (1,01 in Q3 2022 gegenüber 1,07 in Q2 2022). In den neun Monaten 2022 notierte der Euro gegenüber dem US-Dollar rund 11 Prozent schwächer als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs (1,07 im Berichtsjahr gegenüber 1,20 im Vorjahr).

Herstellungskosten und Bruttoergebnis
Im dritten Quartal 2022 sind die Herstellungskosten im Vergleich zum Vorquartal um 4,3 Prozent gestiegen und zum Zeitraum Januar bis September 2021 um 24,1 Prozent. Die höheren Herstellungskosten wurden durch den Anstieg der Umsatzerlöse überkompensiert (Umsatzzunahme um 7,2 Prozent bzw. 29,6 Prozent).

Die wichtigsten Gründe für die höheren Herstellungskosten im Jahresvergleich sind (nicht in betragsmäßiger Reihenfolge) die größere abgesetzte Waferfläche, Wechselkurseffekte, Preissteigerungen bei Energie sowie Roh- und Hilfsstoffen und höhere planmäßige Abschreibungen. Die Herstellungskosten je Waferfläche sind entsprechend gestiegen.

Das Bruttoergebnis konnte im Vergleich zum Vorquartal um EUR 19,1 Mio. verbessert werden und zum Vorjahr um EUR 132,1 Mio.

EBITDA, EBIT und Gewinn je Aktie
Aufgrund des verbesserten Bruttoergebnisses hat das EBITDA des Berichtsquartals das Vorquartal um EUR 23,5 Mio. überstiegen. Im dritten Quartal wurde ein EBITDA von EUR 170,5 Mio. erzielt, was eine EBITDA-Marge von 36,0 Prozent bedeutet (Vorquartal: 33,2 Prozent). Bei Vergleich des EBITDA im Berichtsjahr mit dem Vorjahr ist zu beachten, dass Siltronic im ersten Quartal 2022 im Zuge der erfolglosen Übernahme durch GlobalWafers eine „Termination Fee“ von EUR 50,0 Mio. vereinnahmt hat. Das für das Berichtsjahr ausgewiesene EBITDA von EUR 503,5 Mio. enthält die Termination Fee. Unter Einbezug der Termination Fee beträgt die EBITDA-Marge im Berichtsjahr 37,8 Prozent und unter Ausschluss 34,1 Prozent. Im Zeitraum Januar bis September 2021 lag die EBITDA-Marge bei 31,4 Prozent.

Das EBIT ist im dritten Quartal um 20,9 Prozent beziehungsweise EUR 21,5 Mio. auf EUR 124,3 Mio. gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Nach den ersten neun Monaten des Jahres 2022 erreichte das EBIT EUR 370,8 Mio. (Vorjahr: EUR 207,6 Mio.) und hat sich damit um EUR 163,2 Mio. verbessert (einschließlich Termination Fee).

Im dritten Quartal 2022 verzeichnete Siltronic einen Periodengewinn von EUR 109,9 Mio. (plus EUR 18,8 Mio. gegenüber dem Vorquartal). Das Ergebnis je Aktie lag bei EUR 3,32 nach EUR 2,66 im zweiten Quartal 2022.

Der Periodengewinn für die ersten neun Monate addiert sich auf EUR 315,8 Mio., wovon auf die Aktionäre der Siltronic AG EUR 283,8 Mio. entfallen. Das Ergebnis je Aktie lag nach den ersten neun Monaten 2022 bei EUR 9,46 nach EUR 5,65 im Vorjahr.

Mit einem Eigenkapital von EUR 1.962,9 Mio. zum 30. September 2022 betrug die Eigenkapitalquote von Siltronic 56,8 Prozent im Vergleich zu 53,7 Prozent zum 31. Dezember 2021. Der Anstieg des Eigenkapitals um EUR 644,1 Mio. ist auf den kumulierten Gewinn des laufenden Jahres von EUR 315,8 Mio. abzüglich der Ausschüttung der Dividende für 2021 in Höhe von EUR 90,0 Mio. und einem zinsbedingten Rückgang der Pensionsverpflichtungen von EUR 307,7 Mio. zurückzuführen. Die Veränderung von Wechselkursen hatte eine Eigenkapitalverbesserung von EUR 109,0 Mio. zur Folge.

Ursächlich für den Rückgang der Pensionsverpflichtungen war die Zinsentwicklung in Deutschland und den USA. Zum 30. September 2022 wurden die Pensionsrückstellungen in Deutschland mit 3,69 Prozent (31. Dezember 2021: 1,23 Prozent) abgezinst. In den USA ist der Zinssatz von 2,51 Prozent auf 4,85 Prozent gestiegen.

Vor dem Hintergrund der Finanzierung von Investitionen in Produktionswerken sind Siltronic in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres Kundenanzahlungen und zwei Darlehen zugeflossen.

Siltronic hat in den ersten neun Monaten 2022 insgesamt EUR 585,6 Mio. für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ausgezahlt. Der Fokus lag auf Investitionen in den Neubau eines 300 mm-Werks in Singapur sowie der Erweiterung des Kristallziehgebäudes in Freiberg.

Im dritten Quartal 2022 ergab sich ein Netto-Cashflow in Höhe von EUR -63,6 Mio. (Q1 2022: EUR 36,9 Mio., Q2 2022: EUR -123,4 Mio.). Angesichts der hohen Auszahlungen für Investitionen in Höhe von EUR 585,6 Mio. war der Netto-Cashflow im Zeitraum Januar bis September 2022 mit EUR -150,0 Mio. erfreulich (Q1-Q3 2021: EUR 141,2 Mio.). Aus Kundenanzahlungen sind in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres EUR 205,3 Mio. zugeflossen.

Trotz der Dividendenzahlung von EUR 90,0 Mio. und der Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 585,6 Mio. hat das Nettofinanzvermögen um lediglich EUR 19,5 Mio. abgenommen. Dies ist auf den starken Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit zurückzuführen, in dem auch die Zunahme aus Anzahlungen von Kunden enthalten ist.

Ende September lag das Nettofinanzvermögen bei EUR 553,3 Mio.; die liquiden Mittel zuzüglich der Geldanlagen summierten sich auf EUR 921,3 Mio. Der Anstieg der liquiden Mittel und Geldanlagen ist auf die Aufnahme von zwei Darlehen zurückzuführen.

Anhaltende geopolitische und wirtschaftliche Risiken
Im Siltronic-Geschäftsbericht 2021 sind die wesentlichen Risiken im Risikobericht dargestellt. Änderungen der Risikoeinschätzung aufgrund der weiteren Entwicklungen finden sich im Halbjahresbericht 2022. Im dritten Quartal 2022 hat sich die Risikoeinschätzung nicht verändert.

Die erwarteten Auswirkungen der Ukrainekrise, insbesondere auf die Kosten, sind in der Prognose enthalten.

Es wird erwartet, dass die neuen US-Einschränkungen für die Halbleiterindustrie in China keine nennenswerten Auswirkungen auf das laufende Geschäftsjahr haben. Die Siltronic beobachtet die laufenden Entwicklungen, um mögliche Auswirkungen frühzeitig zu erkennen.

Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, sind Siltronic derzeit nicht bekannt.

Prognose für das Gesamtjahr 2022 angehoben
Die Nachfrage nach Wafern mit 200 und 300 mm Durchmesser ist weiter stark. Die Nachfrage nach Wafern mit Durchmessern von 150 mm und kleiner hat leicht nachgelassen. Siltronic ist an allen Standorten weiter hoch ausgelastet. Insgesamt wird die abgesetzte Waferfläche im zweiten Halbjahr wie bereits prognostiziert in etwa auf dem Niveau des ersten Halbjahres liegen.

Aufgrund des anhaltend starken Wechselkurses des US Dollars gegenüber dem Euro hat Siltronic die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022 erhöht und die Prognose für die EBITDA-Marge präzisiert. Bisher ging das Unternehmen von einer Umsatzsteigerung von 21 bis 27 Prozent und einer EBITDA-Marge von 34 bis 37 Prozent gegenüber 2021 aus. Der Umsatz soll nun um 26 bis 30 Prozent steigen und die EBITDA-Marge liegt mit 36 bis 38 Prozent am oberen Ende der bisherigen Prognose.

Die Stückkostensteigerungen für das laufende Geschäftsjahr werden weiter bei etwa EUR 140 Mio. erwartet. Es wird davon ausgegangen, dass die hohe Inflation auch im kommenden Jahr zu deutlichen Kostensteigerungen führen wird.

„Wir erwarten auch im vierten Quartal eine starke Nachfrage nach Wafern mit 200 und 300 mm Durchmesser und auch langfristig sehen wir die Wachstumstreiber der Halbleiterindustrie weiter in Kraft. Deshalb liegt unser Fokus weiterhin auf einer reibungslosen operativen Performance.“ sagt Dr. Christoph von Plotho.

„Auch an der Umsetzung der Ausbauprojekte wird weiter mit Hochdruck gearbeitet, da die neuen kosteneffizienten Anlagen die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft von Siltronic bilden“, so von Plotho.

Von: http://www.siltronic.com

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Als einer der führenden Waferhersteller ist Siltronic global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Am Siltronic-Standort Burghausen (Foto) arbeiten rund 1.500 der insgesamt 4.300 Beschäftigten.

Ein 300 mm-Wafer von Siltronic. (Fotos: Siltronic)