Wacker Chemie AG investiert 250 Mio. Euro in neue Firmenzentrale in München

(18.11.2022)

Neues Headquarter entsteht gerade im Münchener Stadtteil Berg am Laim und soll Anfang 2024 bezogen werden – 160-Mio.-Verkauf von Neuperlach-Bürogebäude gilt als „größter Deal des Münchner Immobilienmarktes“ in 2022

München/Burghausen. Die Pensionskasse des Chemieunternehmens Wacker Chemie AG hat sich bereits im Sommer von der Firmenzentrale des Konzerns im Münchner Stadtteil Neuperlach getrennt und ein neues Headquarter erworben. Der Verkaufspreis bewegte sich zwischen 150 bis 160 Millionen Euro. Für das neue Headquarter im so genannten „Werksviertel“ im Stadtteil Berg am Laim liegt der Kaufpreis bei 250 Mio. Euro.

1992 hatte die Wacker Chemie ihre Konzernzentrale am Neuperlacher Hanns-Seidel-Platz 4 bezogen, wo aktuell noch rund 570 Wacker-Mitarbeiter arbeiten. Wie verschiedene Immobilien-Portale vermelden, wurde das 48.000 Quadratmeter große Gebäude am U-Bahnhof Neuperlach Zentrum von der Wacker-Pensionskasse für 150 Mio. bis 160 Mio. Euro an das Unternehmen Blue Colibri Capital veräußert. Diese Beteiligungsgesellschaft aus Luxemburg will laut JLL, einem Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich, das Bauwerk sanieren und anschließend neu vermieten. JLL gemäß handele es sich um „den größten Deal in diesem Jahr auf dem Münchner Immobilienmarkt“.

Die neue Firmenzentrale der Wacker Chemie AG wird sich künftig in der Gisela-Stein-Straße im „Werksviertel“ am Ostbahnhof befinden und soll Anfang 2024 in Betrieb gehen. Laut Wacker ist es ein deutlich kleinerer Neubau als Neuperlach mit einer Fläche von 18.000 Quadratmetern, dessen Eigentümer erneut die Pensionskasse der Wacker Chemie sein wird. Der Kaufpreis für den Neubau im Werksviertel, der von der Patrizia AG errichtet wird, liegt nach Informationen aus Immobilien-Marktkreisen deutlich über 250 Mio. Euro. Wacker hatte die Bürofläche in dem neu entstehenden Bürokomplex „MK7“ im Vorfeld bereits 2021 von Patrizia angemietet. Der Einzug ist für Ende 2023/Anfang 2024 vorgesehen.  

"Neuperlacher Bürokonzept nicht mehr zeitgemäß für Wacker-Firmenkultur"
Das Bürokonzept der alten Firmenzentrale in Neuperlach sei „der Unternehmenskultur von Wacker mittlerweile nicht mehr angemessen", erklärte Angela Wörl, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin des Konzerns Ende September auf Anfrage der „Süddeutschen Zeitung“. Man habe deshalb ein neues Objekt gesucht, das den Anforderungen nach einer auf Offenheit und Zusammenarbeit basierenden Arbeitsweise optimal gerecht werde, so Wörl zur SZ. Sie betonte, dass der Neubau für die derzeit 570 Beschäftigten am Standort Neuperlach „ausreichend Platz bieten“ werde, weil man aufgrund Dienstreisen, Home-Office und urlaubsbedingten Abwesenheiten mit einer deutlich niedrigeren Präsenz der Beschäftigten rechnen werde. Wie JLL aussagt, nutze der Wacker-Konzern auch in Neuperlach aktuell nur 90 Prozent des Gebäudes, während die übrigen Bereiche untervermietet seien.

Die Wacker Chemie AG verfügt mit dem Werk Burghausen über ihren weltweit größten Produktionsstandort, an dem über 8.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Wacker verarbeitet vor allem Silicium sowie Ethylen zu 3.200 Produkten, die in mehr als hundert Länder geliefert werden - etwa Polysilizium für die Halbleiterindustrie oder Dispersionspulver für die Baubranche. Weltweit beschäftigt die Wacker Chemie AG fast 14.500 Menschen, davon 10.000 in Deutschland. Der Umsatz von Wacker lag 2021 bei 6,2 Milliarden Euro.

mko

Von: http://www.burghausen.com

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1992 hatte die Wacker Chemie ihre Konzernzentrale am Neuperlacher Hanns-Seidel-Platz 4 bezogen, wo aktuell noch rund 570 Wacker-Mitarbeiter arbeiten. (Foto: Wacker)

Die neue Firmenzentrale der Wacker Chemie AG wird sich künftig in der Gisela-Stein-Straße im „Werksviertel“ am Ostbahnhof befinden und soll Anfang 2024 in Betrieb gehen. (Visualisierung: Patrizia AG)

Die Wacker Chemie AG verfügt mit dem Werk Burghausen über ihren weltweit größten Produktionsstandort, an dem über 8.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. (Foto: Wacker Chemie AG)