35,5 Millionen Euro für neues Campus-Technikum im Salzachzentrum

(20.01.2023)

Baubeginn bereits 2023 – Angesiedelt in unmittelbarer Nähe zum Campus Burghausen der TH Rosenheim – Gebäude für Forschung auf den Gebieten Wasserstoff, Verfahrenstechnik und Chemie

Burghausen. Das künftige Technikum des Campus Burghausen ist das Gebäude auf dem Salzachzentrums-Areal, dessen Planung schon am weitesten fortgeschritten ist. Wie am 18. Januar bei der öffentlichen Vorstellung der neuen Salzachzentrums-Pläne informiert wurde, soll der Baubeginn Ende dieses Jahres sein, eine Fertigstellung ist für Ende 2025 oder Anfang 2026 anvisiert. 35,5 Millionen Euro werden dafür investiert. Studenten und Wissenschaftler werden hier auf den Gebieten Wasserstoff, Verfahrenstechnik und Chemie tätig sein.  

Wie der Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsbeteiligungs GmbH (WiBG) Anton Steinberger bei der Vorstellung der Pläne für das neue Salzachzentrum informierte, wurde für eine Million Euro bereits Infrastruktur wie Wasser-, Kanal- und Gastleitungen verlegt und eine Heizzentrale gebaut. „Das Technikum war von Anfang an ein ganz wichtiges Thema bei der Entwicklung des Campus Burghausen“, so Steinberger. Bereits 2016, als der Campus in Burghausen angesiedelt wurde, sei klar gewesen, dass ein solches gebraucht werde. Erste Planungen starteten. Übergangsweise hatte man 1.000 Quadratmeter im Berufsbildungswerk der Wacker Chemie (BBiW) angemietet und diese Fläche dann zwei Jahre später nochmals um 540 Quadratmeter erweitert. Diese Fläche sei längst zu klein und der Pachtvertrag, der auf fünf Jahre angelegt war, ausgelaufen. Seither werde er jährlich verlängert.

Technikum inmitten der Stadt
Daher sei die Stadt Burghausen zügig in die Planung eines eigenen Technikums eingestiegen. Ein erster Versuch im Jahr 2018, das Gebäude direkt ans BBiW anzuschließen, scheiterte, denn vor allem die Wacker Chemie wollte nicht, dass das BBiW und die Einrichtung der Wacker Chemie vermischt werden. Aus einer Planung an einem Gelände in Wacker-Besitz an der Elisabethstraße in 2020 mit einem Büro für Hochschulplanung und mit der Firma Hinterschwepfinger, wurde auch nichts. Mit dem Erwerb des Salzachareals 2021 ergab sich die Möglichkeit, ein Technikum inmitten der Stadt und in direkter Nachbarschaft zum Campus Burghausen zu entwickeln. Im Frühsommer 2022 haben die Planungen begonnen, nun steht ein erster Entwurf.

Die Gebäudepläne für 10.000 Quadratmeter Fläche
Anton Steinberger stellte die Gebäudepläne vor: So sind Laborräume für Wasserstoffforschung, eine mehrstöckige Versuchshalle, ein Raum zur Verfahrenstechnik und Büroräume vorgesehen. Der Korpus sei abgestuft und die Fassade an der Badhöriger- und der Robert-Koch-Straße werde begrünt. An Baukosten sind 35,5 Millionen Euro netto vorgesehen, wobei auf das Gebäude 28 Millionen Euro fallen, auf die begrünte Fassade samt Dach 2,5 Millionen Euro, auf die Wasserstoffforschung zwei Millionen Euro und auf die feste Labormöblierung – dazu gehören Abzüge – drei Millionen Euro. „Wir sind aufgrund der Vereinbarungen zur Regionalisierung verpflichtet, diesen Bau auf eigene Kosten durchzuführen“, betonte Steinberger. Allein die mobile Laborausstattung für voraussichtlich acht bis zehn Millionen Euro bezahlt der Freistaat Bayern. Die Bruttogesamtfläche beträgt 10.000 Quadratmeter. Baubeginn soll Ende dieses Jahres sein, eine Fertigstellung ist für Ende 2025, Anfang 2026 vorgesehen.

Burghausen „erste Adresse für Studium von Chemie, Umwelttechnik und vielem mehr“
„Der Campus Burghausen ist eins der wichtigsten, vielleicht das wichtigste Wirtschaftsförderungsinstrument in der Region“, betonte Steinberger. Das Technikum werde ein sehr erfolgreiches Projekt, auf dessen Fortschritt man stolz sein könne. „Es ist ein wichtiger Beitrag für die Perspektive der Hochschule.“ Auch Prof. Dominik Pentlehner, Dekan des Campus Burghausen, teilt diese Einschätzung: „Der Campus kann damit wirklich zu einem Campus werden. Aktuell sind Labor- und Büroflächen einen Kilometer auseinander, das ist ein Standortnachteil.“ Der Campus brauche, um gute angewandte Forschung betreiben zu können, statt aktuell 700 Quadratmeter Laborfläche optimalerweise 2.500 Quadratmeter. „Wenn man es mit der Wasserstoffforschung ernst meint, dann brauchen wir dafür die Möglichkeiten“, betonte er. In diese Richtung argumentierte auch Prof. Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim: „Hochschule und regionale Politik haben hier hervorragend zusammen gearbeitet“, sagte Köster. „Ich schaue hoffnungsvoll in die Zukunft dieses Standorts. Unser Ziel ist es, dass Burghausen die erste Adresse wird, wenn es darum geht, Chemie, Umwelttechnik und vieles mehr zu studieren.“

Von: http://www.burghausen.com

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35,5 Mio.-Investition für Campus-Technikum Burghausen: Laborräume für Wasserstoffforschung, eine mehrstöckige Versuchshalle, ein Raum zur Verfahrenstechnik und Büroräume sind vorgesehen. Der Korpus wird abgestuft und die Fassade an der Badhöriger- und der Robert-Koch-Straße begrünt. (Planung: Hinterschwepfinger)

Das Campus-Technikum im Entwurfsplan des neuen Salzachzentrums: Forschung auf den Gebieten Wasserstoff, Verfahrenstechnik und Chemie in direkter Nachbarschaft zum Campus Burghausen. (Planung: Hinterschwepfinger)