Morgens Wacker, nachmittags FC Bayern

(22.02.2023)

Sebastian Weiß arbeitet Teilzeit bei der Wacker Chemie AG als Logistikfachkraft und Teilzeit beim FC Bayern als Jugendtrainer

Burghausen. „Teamarbeit ist auf jeden Fall in beiden Jobs gefragt“, sagt Sebastian Weiß. Ansonsten könnten die zwei beruflichen Tätigkeiten, die der 25-Jährige ausübt, aber nicht unterschiedlicher sein. Vormittags koordiniert er bei der Wacker Chemie AG in Burghausen im Bereich Speditionsabfertigung die Lkw-Anlieferungen. Nachmittags trainiert er den Fußball-Nachwuchs des FC Bayern München.

Schon früh hat der gebürtige Burghauser Sebastian Weiß die fußballerische Laufbahn eingeschlagen. Von der F-Jugend bis zur Regionalliga spielte er beim SV Wacker, stand ab der U15 in der Bayern-Auswahl. Klares Ziel: Leistungssport. Trotzdem hat er mit 16 Jahren zeitgleich mit dem Vertrag beim SV Wacker auch einen Ausbildungsvertrag zur Logistikfachkraft bei der Wacker Chemie AG unterschrieben. „Das war meiner Mutter wichtig“, erzählt Weiß schmunzelnd. Aus heutiger Sicht ist er froh um das sichere Standbein und die dreijährige Ausbildung, die er bei der Wacker Chemie absolviert hat. Denn die eigene Karriere als aktiver Fußballer musste er mit Ende 17 aufgeben. Verletzungsbedingt. „Nach zwei Operationen an der Kniescheibe hat das Knie einfach nicht mehr mitgemacht.“

Dem Fußball ist er aber treu geblieben. Zunächst als Co-Trainer im Nachwuchsbereich der U11 bis U13 des SVW. Dann als Chefcoach der U14. Zuletzt war er drei Jahre lang U15-Bayernliga- Chef und hat als Co-Trainer die U17 und U19 des SV Wacker Burghausen mitbegleitet. Hierfür hat er parallel zu seiner Trainertätigkeit und zu seiner Arbeit bei der Wacker Chemie AG die Trainer-B-Lizenz absolviert. „Die Arbeit im Jugendbereich hat mir von Anfang an extrem viel Spaß gemacht. Auch dem Fußball konnte ich so weiterhin verbunden bleiben“, berichtet der begeisterte Sportler. „Irgendwann habe ich aber eine neue Herausforderung gesucht.“ Er hörte sich um, führte Gespräche, bekundete Interesse. Letztendlich kenne man sich durch zahlreiche Trainerlehrgänge. Und irgendwann kam dann der Anruf vom FC Bayern München.

Seit dem 1. Juli 2022 hat Sebastian Weiß daher nun zwei Arbeitgeber: Die Wacker Chemie AG und den FC Bayern. Damit hat sich auch der Tagesablauf des 25-Jährigen komplett verändert. Vormittags arbeitet er als kaufmännischer Sachbearbeiter in der Speditionsabfertigung bei WACKER. „Wir wickeln hier das gesamte Tagesgeschäft rund um die Lkw-Lieferungen ab. Container müssen geprüft, Lieferungen registriert, Aufträge abgewickelt und Zollpapiere ausgestellt werden.“ 25 Stunden pro Woche ist das sein Job. Denn mit der Vertragsunterschrift beim FC Bayern ist aus seiner ursprünglichen Vollzeitstelle eine Teilzeitstelle geworden. „Von meinem Chef bei WACKER, Manfred Greilinger, habe ich hier von Anfang an maximale Unterstützung erhalten. Er hat sofort alle Anträge organisiert und Gespräche mit der Personalabteilung geführt. Ich weiß, dass das alles nicht selbstverständlich ist, schließlich muss das Unternehmen so eine Veränderung auch genehmigen“, sagt der Logistikfachmann. Doch alles hat reibungslos funktioniert, und was für den Wackerianer besonders wichtig ist: „Auch das gesamte Team stand von Beginn an voll hinter mir.“

Sobald Sebastian Weiß seither mittags seinen Arbeitsplatz durch die WACKER-Pforte verlässt, dreht sich alles nur noch um den Fußball. „Ab spätestens 15 Uhr bin ich im Büro des FC Bayern- Campus in der Ingolstädter Straße in München. Hier erstellen wir Trainingspläne, führen Einzelgespräche mit den Spielern, organisieren Turniere, halten Meetings ab oder machen Videoanalysen.“ Um 17.30 Uhr beginnt das eineinhalbstündige Training. Trainiert wird viermal die Woche. Hinzu kommen ein bis zwei Spiele am Wochenende. Ein voller Terminplan, doch der junge Sportler ist begeistert von seiner Trainertätigkeit: „Die Zusammenarbeit im Team ist einfach toll. Und die Arbeit mit den Jungs sowieso. Man trifft auf so viele unterschiedliche Charaktere und jeder Tag ist anders. Es ist eine absolut dankbare Arbeit mit so vielen jungen, lernwilligen Spielern.“

Ob bereits eines seiner Talente groß rausgekommen ist? „Dafür bin ich noch nicht lange genug Jugendtrainer. Aber manche Spieler, die ich noch in Burghausen trainiert habe, konnten bereits erste Verträge im Jugendbereich unterschreiben. Das macht einen dann schon stolz“, so Weiß, der auch weiterhin an seiner Trainer-Karriere im Leistungssport arbeitet: „Aktuell absolviere ich in Karlsruhe die B+ Lizenz. Mit dieser Ausbildung werden Trainer auf die leistungsbezogene Förderung von jungen Talenten in Leistungszentren und DFB-Stützpunkten vorbereitet.“ Beim FC Bayern arbeitet Sebastian Weiß rotierend als Co-Trainer im Bereich U11 bis U13 – das sind die jüngsten Teams beim FCB. Für den gebürtigen Burghauser vielleicht ein Sprungbrett für spätere große Aufgaben. Seine unmittelbare sportliche Zukunft sieht Sebastian Weiß nämlich definitiv im Jugendbereich und im Leistungssport: „Hier fühle ich mich sehr wohl.“

Wenn zwischen Leistungssport und der Arbeit in der Logistik eines Konzerns dann noch Zeit bleibt, ist Sebastian Weiß auch immer wieder selbst gerne als Zuschauer im Stadion. Entweder in Burghausen oder in der Allianz Arena in München. Schließlich fühlt er sich sowohl WACKER als auch dem FC Bayern verbunden.

Von: http://www.wacker.com/burghausen

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