9,5 Millionen Euro wurden investiert: Neues elektronisches Stellwerk im Wacker-Werk Burghausen offiziell in Betrieb

(02.03.2023)

In nur knapp zwei Jahren Planungs- und Bauzeit termin- und kostengerecht fertiggestellt – Projektbeteiligte Wacker Chemie, OMV Deutschland GmbH, Südostbayernbahn und Kombiterminal Burghausen

Burghausen. Am ausschließlich durch den Güterverkehr benutzten Bahnhofsteil Burghausen Wackerwerk der Südostbayernbahn zweigen die Anschlussbahnen der Wacker Chemie, der OMV Deutschland GmbH und des Kombiterminals Burghausen ab. Gemeinsam haben diese vier Beteiligten – das Kombiterminal vertreten durch die RegioInvest Inn-Salzach – nun 9,5 Millionen Euro in die Erneuerung der Stellwerkstechnik investiert.

Das Projekt ging einher mit weiteren Maßnahmen, die die Versorgungssicherheit der Region erhöhen. So wurde bereits im Sommer 2022 zwischen Pirach und Burghausen das Streckengleis erneuert, Bahnübergänge wurden angepasst und im Bahnhofsteil Burghausen Wackerwerk Gleise und Weichen erneuert sowie neue Weichenverbindungen und Weichenheizungsanlagen eingebaut. Dies ermöglicht nun die Einfahrt in das Kombiterminal und zur OMV zusätzlich auch über alternative Fahrtmöglichkeiten.
Ziel der Beteiligten war dabei nicht nur die Erhöhung der Versorgungssicherheit. Insbesondere sollen die Maßnahmen auch zu einer höheren Akzeptanz des Verkehrsträgers Schiene beitragen und dadurch die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die umweltfreundlichere Schiene weiter vorantreiben. Dies gelingt durch einen insgesamt flüssigeren Betriebsablauf und damit verminderte Bremsgeräusche im Stadtgebiet Burghausen sowie geringere Schall- und Abgasemissionen.
Mit dem neuen Stellwerk wurde das 1971 in Relaistechnik realisierte Altstellwerk abgelöst. Während in der Relaistechnik die zahlreichen Kabelverbindungen einzeln gelötet waren und das Stellwerk nur durch einen Mitarbeiter vor Ort bedient werden konnte, ist die nun verwendete Rechnertechnik zuverlässiger, einfacher instand zu halten und kann, wie die übrige Strecke von Tüßling nach Burghausen auch, von Mühldorf aus gesteuert werden. Letzteres sorgt für flüssigere Betriebsabläufe zum Stellen der 19 Signale und zwölf Weichen des Bahnhofs. Das bedeutet weniger Stillstands- und Wartezeiten aufgrund des geringeren Abstimmungsbedarfs und dadurch, dass nun gleichzeitige Fahrten im Bahnhof stattfinden können.
Parallel zum Gemeinschaftsprojekt hat WACKER in einem eigenen Vorhaben in innovative Technik investiert. Dank dieser können die Triebfahrzeugführer nun vom Führerstand aus an 34 Weichen ihre Fahrwege selbst einstellen, ohne dafür einen Fahrdienstleiter zu benötigen. Auch wurde mit dem Bau des elektronischen Stellwerks die Gleisharfen-Erweiterung der OMV an den Güterbahnhof Burghausen angebunden.
Unter der Projektleitung der Südostbayernbahn konnten die Maßnahmen mit ihren zahlreichen Besonderheiten, einschließlich erforderlicher Anpassungsarbeiten in Mühldorf und zwischen Tüßling und Burghausen, in nur knapp zwei Jahren Planungs- und Bauzeit in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit allen Beteiligten vollständig im vorgesehenen Termin- und Kostenrahmen realisiert werden.
Das neue moderne elektronische Stellwerk der Firma Siemens ist aufwärtskompatibel. Es kann zu einem digitalen Stellwerk hochgerüstet werden und erfüllt bereits jetzt die Voraussetzungen für die Elektrifizierung im Rahmen der ABS 38.

Von: https://www.deutschebahn.com/de/presse/presse-regional/presseinformationen-8863564?

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Über das neue Stellwerk freuen sich (v.l.n.r.): Heinrich Plötz, Werkplanung WACKER, Dr. Thomas Bronnert, Leiter Logistik WACKER, Klaus Schmidt, Projektleiter WACKER, Christian Steinbacher, Geschäftsleiter Infrastruktur Südostbayernbahn, Tom Schimmel, Standortleiter KombiTerminal Burghausen, Sebastian Rubin, Technologe OMV, Laura Rautenbacher, Department Mangerin Dispatching Burghausen OMV. (Foto: Wacker Chemie/Kleiner)

Fahrdienstleiterin Andrea Josel steuerte bislang die Signale und Weichen per Knopfdruck in Burghausen, nun mit der Maus vom modernen Bedienplatz in der Leitstelle Mühldorf. (Foto: Deutsche Bahn/Mayer)