Salzachzentrum: Abbrucharbeiten laufen planmäßig - bis Mitte Juni abgeschlossen

(12.04.2023)

Auf dem Areal wird das Technikum für den Campus Burghausen entstehen

Burghausen. Ein Teilbereich des Salzachzentrums wird derzeit abgebrochen, um Platz zu schaffen für die Errichtung eines Technikums des Campus Burghausen der Technischen Hochschule Rosenheim. Ab Ende 2023 beginnen die Bauarbeiten für das Technikum für Forschung auf den Gebieten Wasserstoff, Verfahrenstechnik und Chemie. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 oder Anfang 2026 geplant. Etwa 40 Millionen Euro werden dafür von der Stadt Burghausen mit Fördermitteln des Freistaates Bayern investiert. Burghausens Erster Bürgermeister Florian Schneider machte sich nun persönlich an der Baustelle ein Bild vom Vorankommen der Abbrucharbeiten.

Der durch die Stadt vorgegebene Fokus bei den Abbrucharbeiten liegt hierbei auf Nachhaltigkeit. Im Vorfeld gab es eine genaue Untersuchung und Dokumentation in Form eines Schadstoffgutachtens eines Münchner Ingenieurbüros. Auch die naturschutzrechtliche Abstimmung mit den zuständigen Behörden und Verbänden wurden separat durchgeführt. Sprich die Gebäude des einstigen Salzachzentrums, die abgebrochen werden, wurden auch dahingehend untersucht, ob nicht seltene Tierarten darin nisten oder vorkommen. Das Ingenieurbüro überprüft auch die Abbrucharbeiten der Firma Lampersberger.

„Der Abbruch des Salzachzentrums ist voll im Plan, in etwa zehn Tagen kommen die Bagger. Bisher wurden wichtige Vorarbeiten geleistet“, sagt Martin Stocker, Geschäftsführer der Lampersberger Umwelt GmbH mit Sitz im Chiemgau. Er ist es auch, der das Stadtoberhaupt über das eingezäunte Abbruch-Areal führt.

Die zum Abbruch bestimmten Gebäude des Ende der 70er Jahre errichteten Salzachzentrums wurde in den vergangenen Wochen entkernt. Auch Decken und Böden wurden entfernt. Alte Möbel ordnungsgemäß entsorgt etc. Die Arbeiten sind Ende Februar gestartet. „Wir konnten für den wegen des Baujahrs schwierigen Abbruch sehr zuverlässige und vertrauensvolle Partner aus der Region gewinnen. Der Fortschritt der Abbrucharbeiten ist sehr gut. Die Prognose lautet, dass wir bis Mitte Juni fertig sind“, erklärt Erster Bürgermeister Florian Schneider.

Das Stadtoberhaupt lässt sich auf der Baustelle auch die Kernbohrungen etwa an der Tiefgaragenabfahrt zeigen. „Hier wurden zur Stabilität in den 1970er Jahren Asbestkerne mit im Beton verarbeitet. „Das Asbest wird eigens herausgebohrt und unter den geltenden Auflagen mit möglichst wenig Lärm und Staub entnommen und entsorgt. Zurück bleibt sauberer Beton, der vor Ort weiterverarbeitet wird und so als Wertstoff für den Neubau genutzt werden kann“, erklärt der verantwortliche Polier auf der Baustelle Stefan Lankes.

„Dieser Aspekt der Nachhaltigkeit ist uns als Stadt sehr wichtig. Früher ist einfach abgerissen worden und der Schutt kam auf die Deponie. Heute wird alles, was man nochmal benutzen kann, vor Ort aufbereitet und gelagert, bis es benötigt wird. Das sind Wertstoffe, die man sonst wiederbeschaffen und herbringen muss. Dafür sind sehr moderne Maschinen, eine gute Planung und das entsprechende Knowhow notwendig, das die Firma Lampersberger mitbringt. Wobei es natürlich eine Ausschreibung der Wirtschaftsförderung Burghausen GmbH (WiföG) für den Abbruch gegeben hat“, sagt Bürgermeister Schneider. Auch der Schutz, der Anrainer liegt dem Bürgermeister am Herzen: „Kurzfristig wird es wahrscheinlich etwas lauter und auch ein bisschen staubig, aber wir tun unser Möglichstes, dass die Anwohner geschützt werden.“

Auf dem Areal wo einst die Zoohandlung Karl, eine Gastronomie der Brauerei Wieninger oder auch das Nachtlokal Gogo und weitere ihren Standort hatten, wird das Technikum für den Campus Burghausen entstehen. Hierzu soll es am Freitag, 14. April, einen symbolischen Spatentisch mit namhaften politischen Vertretern geben, da die finanzielle Unterstützung durch Land und Bund Voraussetzung für das Neubau-Projekt ist. „Das Technikum dient dem Campus vor allem für die Forschung. Es werden modernste Labore darin integriert werden und nicht zuletzt der Wasserstoff-Lehrstuhl der TH Rosenheim und damit sollen die heimische Wirtschaft im Chemiedreieck davon profitieren“, erklärt Anton Steinberger, Geschäftsführer der Campus GmbH und der WiBG, die als 100 %ige Tochter der Stadt Burghausen das Technikum errichtet.

Von: Stadt

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Erster Bürgermeister Florian Schneider (2 v.l.) auf der Baustelle Salzachzentrum im Gespräch mit Polier Stefan Lankes und Geschäftsführer Martin Stocker von der Lamperberger Umwelt GmbH. Begleitet wurde das Stadtoberhaupt von den beiden WiBG Geschäftsführern Anton Steinberger und Christian Estermaier.

Polier Stefan Lankes zeigt den asbesthaltigen Bohrkern aus dem Beton, der eigens entsorgt wird. Alle Wertstoffe, die Ort weiterverarbeitet und nochmal genutzt werden können, bleiben auf dem Areal und werden im Sinne der Nachhaltigkeit wiederverwendet. (Fotos: Stadt)