Technikum-Bau des Campus Burghausen: Söder sagt 26 Mio. Euro Förderung vom Freistaat Bayern zu

(14.04.2023)

Ministerpräsident beim Spatenstich: "Burghausen wird zum Forschungszentrum Wasserstoff" – Rund 60 Prozent Förderung durch Freistaat – H2-Reallabor-Projektpartner starten mit Kickoff am 17. April

Burghausen. Der Freistaat Bayern wird rund 60 Prozent der Baukosten für das geplante Technikum des Campus Burghausen der Technischen Hochschule Rosenheim übernehmen, das bis 2026 in Burghausen errichtet werden soll. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder persönlich hat heute am 14. April 2023 in Burghausen die Zusage des Freistaats überbracht, die Stadt Burghausen und den Landkreis Altötting mit 26 Millionen Euro für den Bau des Campus-Technikums zu fördern. Das Technikum wird als Forschungsgebäude für den Campus Burghausen (TH Rosenheim) mit modern ausgestatteten Laboren auf dem Areal des Salzachzentrums in Burghausen errichtet. Die Baukosten für das Technikum werden mit 42 Mio. Euro kalkuliert.

Wie Ministerpräsident Söder und Altöttings Landrat Erwin Schneider betonten, geht es um die Transformation des Bayerischen Chemiedreiecks hin zu grüner Energie, hin zu einem Wasserstoff-Forschungsschwerpunkt mit hoher überregionaler Bedeutung in Burghausen. „Ein wichtiger Tag – Burghausen wird eine echte Hochschulstadt und ein modernes Energiezentrum“, wird der Ministerpräsident später ins Goldene Buch der Stadt schreiben.

Vertreter der TH Rosenheim, allen voran Prof. Dr. Heinrich Köster sowie führende Vertreter der hiesigen Chemieindustrie, der Wirtschaft, der Stadt Burghausen und viele Wissenschaftler bzw. Forschende waren zum Besuch und symbolischen Spatenstich mit Ministerpräsident Söder nach Burghausen gekommen. Die TH Rosenheim bietet u.a. in Burghausen einen Wasserstoff-Lehrstuhl mit dem Masterstudiengang Hydrogen Technology: Wasserstofftechnologien für eine klimaneutrale Industrie an.

„Es geht darum innovativ für die Welt und stark für die Region zu handeln“, sagte Burghausens Erster Bürgermeister Florian Schneider. Die Stadt Burghausen hat sich bezüglich des Technikums, aber auch des Reallabors Burghausen extrem engangiert und schon früh Zusagen getroffen ohne aus München diese Summe zu kennen. „Wir haben bis zum Besuch des Ministerpräsidenten nicht gewusst, wie hoch die Förderung wirklich sein wird. Ich weiß nur, dass wir bei meinem Amtsantritt von fünf Millionen gesprochen haben. Dass es nun 26 Mio. Euro sind, die der Freistaat in die Forschung und damit in die Zukunft Burghausens investiert ist höchst erfreulich und dankenswert“, so Schneider.

Dass der Chemie-Standort ChemDelta Bavaria in Gefahr ist, hat Landrat Erwin Schneider betont. Dass es gerade deswegen unumgänglich ist, in die Forschung zu investieren, um grünen Wasserstoff nicht nur wirtschaftlich zu erzeugen, sondern auch zu speichern und weiterzuleiten mit einem Wasserstoffnetz, hat Ministerpräsident Dr. Markus Söder herausgestellt in seiner Rede, bevor er den in der Region unerwartet hohen zweistelligen Förderbetrag nannte.

Erkenntnisse für Chemieindustrie in ganz Deutschland: Technikum und H2-Reallabor mit insgesamt 80 Mio. Euro Investitionen
Jüngst hat die Stadt Burghausen mit der Reallabor GmbH 39 Mio. Euro Fördermittel vom Bund durch das Bildungsministerium erhalten. Das Bundesministerium erhofft sich davon Erkenntnisse, die der gesamten deutschen Chemieindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen sollen. „Die Kombination aus der Forschungseinheit Reallabor, in der knapp 40 hochrangige Forschende vernetzt sind, und einem modernen Laborgebäude im Herzen der Stadt, ist der absolut richtige Weg in die Zukunft“, betont Anton Steinberger, Geschäftsführer der Reallabor GmbH und der WiBG (Wirtschaftsbeteiligungsgesellschaft Burghausen GmbH), die das Technikum stellvertretend für alle Projekt-Partner errichtet. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erläuterte Steinberger das Projekt: "Es geht um die Entwicklung von neuen Produktionsprozessen und von neuen Produkten. Es geht um biobasierte Materialien, beispielsweise um grünes Methanol oder grünes Kerosin. All das ist Inhalt dieses Forschungsprojektes", so Steinberger. Im industriellen Umfeld sollten etwa auch Ideen für eine Wasserstoffkette getestet werden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsprojekt mit rund 39 Millionen Euro.

„Diese Überzeugung, der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten gepaart nun mit der finanziellen Unterstützung durch die Politik von Land und Bund, gibt die Richtung vor. Auch das Vertrauen in Burghausen, den Campus Burghausen, die ansässige Industrie mit all ihren Experten, gibt uns ein neues Selbstbewusstsein mit der Kraft, mit der wir die Forschung vor Ort anschieben. Eine Forschung, die wir stellvertretend für unser aller Zukunft machen müssen“, sind Bürgermeister Schneider und Anton Steinberger überzeugt.

„Der Bau des Technikums und Wasserstoff-Forschungszentrums in unmittelbarer Nähe zum Campus Burghausen mit der Fakultät für Chemische Technologie und Wirtschaft eröffnet völlig neue Perspektiven mit Blick auf die Gestaltung der Zukunft. Ein wissenschaftliches Forschungszentrum „ChemDelta“, so erlaube ich es mir dieses so zu nennen. Ein Umbrella, unter der akademischen Bildung, Forschung und Industriekooperationen unter einem Dach erfolgen, mit einem Schwerpunktthema Wasserstoff“, so fasste es Prof. Heinrich Köster als Präsident der TH Rosenheim zusammen.

Reallabor-Projektpartner starten Zusammenarbeit nächste Woche
Die Projektpartner des H2-Reallabors Burghausen starten ihre Zusammenarbeit bereits ab Anfang nächster Woche (17./18.4.) mit einer Kick-Off-Veranstaltung. Durch die Förderungen von Bund und Freistaat und die Eigenmittel der Projektbeteiligten stehen für die Wasserstoffforschung im Bayerischen Chemiedreieck rund 90 Millionen Euro zur Verfügung. Das Projekt H2-Reallabor Burghausen ist zunächst auf vier Jahre ausgelegt, laut Burghausens Bürgermeister Florian Schneider soll es aber auch nach 2027 weiterlaufen, "um dort die Forschung für Klimaneutralität in Zusammenarbeit mit der Industrie weiter voranzutreiben", wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

Von: Stadt/WiföG

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Spatenstich für das Technikum des Campus Burghausen am Salzachzentrum: (v. li.) MdB Stephan Mayer, WiBG- und Reallabor-Geschäftsführer Anton Steinberger, CSU-Generalsekretär Martin Huber, MP Markus Söder, Burghausens 1. Bürgermeister Florian Schneider, Altöttings Landrat Erwin Schneider und Prof. Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim. (Fotos: Nixdorf Fotografie)

Zentral gelegen und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus Burghausen: Planungs-Ansicht des künftigen Campus-Technikum auf dem Areal des Salzachzentrums Burghausen. Investitionssumme: Ca. 35,5 Mio. Euro, Inbetriebnahme Anfang 2026. (Visualisierung: Hinterschwepfinger)

Bayerns Ministerpräsident sagte für den Technikum-Neubau in Burghausen 26 Millionen Euro an Fördergeld des Freistaates Bayern zu. Damit wurde die ursprünglich zugesagte Förderung von elf Mio. Euro mehr als verdoppelt.

„Ein wichtiger Tag – Burghausen wird eine echte Hochschulstadt und ein modernes Energiezentrum“, schrieb der Ministerpräsident Bayerns ins Goldene Buch der Stadt - (v. li.) Burghausens 1. Bürgermeister Florian Schneider (SPD), MdB Stephan Mayer (CSU), Markus Söder, Altöttings Landrat Erwin Schneider und CSU-Generalsekretär Martin Huber.