Politische Unterstützung für Entwicklung eines „südlichen Wasserstoffkorridors“

(11.05.2023)

Wasserstoff-Schulterschluss der Energieministerien Deutschlands, Österreichs und Italiens käme bei Realisierung auch dem bayerischen Chemiedreieck rund um Burghausen zugute

München/Burghausen. Die Energieministerien Deutschlands, Österreichs und Italiens haben ein gemeinsames Unterstützungsschreiben für die Entwicklung eines „südlichen Wasserstoffkorridors“ in der Europäischen Union unterzeichnet, über den künftig auch das bayerische Chemiedreieck, ChemDelta Bavaria, mit „grünem“ Wasserstoff aus dem südlichen Mittelmeerraum versorgt werden könnte.

Die Energieministerien Deutschlands, Österreichs und Italiens haben ein gemeinsames Unterstützungsschreiben für die Entwicklung eines „südlichen Wasserstoffkorridors“ in der Europäischen Union unterzeichnet. Die dazugehörigen Infrastrukturprojekte werden damit bei der Erlangung des Status eines Projekts von gemeinsamem Interesse (PCI) unterstützt. Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) bayernets in Deutschland, Gas Connect Austria (GCA) und Trans Austria Gasleitung (TAG) in Österreich sowie Snam Rete Gas (Snam) in Italien begrüßen diesen wichtigen Schritt der Politik.

Der südliche Wasserstoffkorridor „SoutH2 Corridor“ ist 3.300 km lang und wird von vier großen europäischen Fernleitungsnetzbetreibern entwickelt: bayernets, GCA, TAG und Snam. Der Korridor verbindet Nordafrika, Italien, Österreich und Deutschland und wird so wichtige europäische Nachfragecluster mit wettbewerbsfähigem erneuerbarem Wasserstoff aus dem südlichen Mittelmeerraum versorgen – darunter auch das bayerische Chemiedreieck.

SoutH2 Corridor deckt mehr als 40 % des REPowerEU-Importziels ab
Mit einer Wasserstoffimportkapazität von mehr als 4 Millionen Tonnen pro Jahr aus Nordafrika könnte der Korridor 40 % des REPowerEU-Importziels erfüllen. Die Initiative konzentriert sich auf die Nutzung bestehender, zum Wasserstofftransport umgewidmeter Erdgasinfrastruktur, gegebenenfalls unter Einbeziehung zusätzlicher Neubauten. Ein hoher Anteil umgewidmeter Bestandsleitungen (mehr als 70 %) ermöglicht einen kostengünstigen Transport, während der Zugang zu günstigen Produktionsstandorten für erneuerbaren Wasserstoff (Wind und Sonne) in Nordafrika für Industrien mit schwer vermeidbaren Emissionen von Vorteil ist.

Die Entwicklung des SoutH2 Corridors, der Teil eines vernetzten und diversifizierten europäischen „Wasserstoff-Backbones“ ist, wird auch maßgeblich zur Versorgungssicherheit beitragen. Der SoutH2 Corridor, der bereits 2030 voll funktionsfähig sein soll, besteht aus den folgenden einzelnen PCI-Projektkandidaten:

  • „HyPipe Bavaria – The Hydrogen Hub“ von bayernets GmbH
  • „H2 Backbone WAG + Penta-West“ von Gas Connect Austria GmbH
  • „H2 Readiness of the TAG pipeline system“ von Trans Austria Gasleitung GmbH
  • „Italian H2 Backbone“ von Snam Rete Gas

Jeder FNB reichte im Dezember 2022 einzeln Anträge für Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI – projects of common interest) im Rahmen der TEN-E-Verordnung bei der EU-Kommission ein. Mit dem Projekt „HyPipe Bavaria – The Hydrogen Hub“ legt bayernets bis 2030 den Grundstein für das unerlässliche bayerische Wasserstoffnetz. Das Projekt ist ein wichtiger Teil des European Hydrogen Backbones (EHB) und verbindet Wasserstoffbedarfsregionen mit zahlreichen Erzeugungsregionen im In- und Ausland. bayernets stellt die Weichen für den Wasserstoffimport nach Bayern und für die Bildung des europäischen Wasserstoffdrehkreuzes. Weitere Projektinformation unter https://www.hypipe-bavaria.com.

Laufend aktualisierte Informationen zur Initiative unter https://www.south2corridor.net.

bayernets und HyPipe Bavaria sind seit mehreren Jahrzehnten bedeutsame Akteure im europäischen Gastransportsystem und verfügen gemeinsam über reichlich Erfahrung in diesem Bereich. Mit HyPipe Bavaria soll ein maßgebenden Beitrag zur effizienten Entwicklung des Wasserstoffnetzes in Bayern, Deutschland und Europa erfolgen. Informationen dazu auf https://www.hypipe-bavaria.com/ sowie https://www.bayernets.de

Von: https://www.bayernets.de

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Der südliche Wasserstoffkorridor soll einmal 3.300 Kilometer lang sein. (Karte: South2corridor.net)

Für Unternehmen im Chemiedreieck Bayern und in der Region Ingolstadt ist die sichere Versorgung mit klimaneutralem und bezahlbarem Wasserstoff noch in diesem Jahrzehnt essenziell. Wir schaffen die Vernetzung grüner Wasserstoffquellen mit Wasserstoffkunden, die selbst am globalen Markt konkurrenzstark sind. Eine effektive Netzanbindung ist für die stufenweise Transformation von Industriestandorten aber auch von Kraftwerken entscheidend. Nur so können Prozesse und Turbinen zukünftig mit Wasserstoff betrieben werden und die Abkehr von fossiler Energie gelingen. (Karte: hypipe-bavaria.com)