Siltronic im zweiten Quartal 2023 mit solider Entwicklung in schwierigem Branchenumfeld

(27.07.2023)

Umsatz im zweiten Quartal mit EUR 403,7 Mio. auf Niveau des Vorquartals – Ausblick 2023: Konzernumsatz 14 bis 19 Prozent unter Vorjahr

München/Burghausen. Wie die Siltronic AG heute bekannt gegeben hat, war die Geschäftsentwicklung des Unternehmens im zweiten Quartal 2023 trotz einer schwächeren Nachfrage aus der Halbleiterindustrie wie erwartet solide. So konnte im Zeitraum April bis Juni mit EUR 403,7 Mio. ein gegenüber dem Vorquartal annähernd stabiler Konzernumsatz und eine angesichts inflationsbedingt weiter gestiegener Herstellungskosten mit 29,4 Prozent erfreuliche EBITDA-Marge erzielt werden. Hervorzuheben ist dabei, dass die Verkaufspreise im Jahresverlauf 2023 trotz eines deutlichen Nachfrage- und Volumenrückgangs von mehr als 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr weiterhin stabil sind.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet der Vorstand eine anhaltende Nachfrageschwäche und im Gesamtjahr 2023 entsprechend einen Konzernumsatz, der zwischen 14 und 19 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert liegen dürfte (Wechselkurs EUR/USD 1,10). Weiterhin rechnet Siltronic im Geschäftsjahr 2023 mit einer vergleichsweise guten Profitabilität und einer EBITDA-Marge zwischen 26 und 30 Prozent.

Siltronic bereitet sich auf die nächste Wachstumsphase vor, die von den Megatrends Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität getrieben wird. Die neue Fabrik in Singapur soll wie geplant Anfang 2024 mit der Produktion beginnen und spätestens 2025 zu einem profitablen Wachstum beitragen.

„Siltronic entwickelt sich vor dem Hintergrund einer anhaltenden Nachfrageschwäche solide und weist dank stabiler Preise mit 29,4 Prozent im zweiten Quartal weiterhin eine hohe EBITDA-Marge aus. Auch wenn die zweite Jahreshälfte noch herausfordernder wird, sind wir angesichts der von mehreren Megatrends getriebenen vielversprechenden Mittelfristpotenziale unverändert optimistisch für die zukünftige Entwicklung. Für die erwartete nächsten Wachstumsphase bereiten wir unser Unternehmen entsprechend mit Invesitionen insbesondere in unsere neue Fabrik in Singapur in 2023 strategisch vor“, kommentiert Dr. Michael Heckmeier, CEO der Siltronic AG, die Entwicklung.

Geschäftsentwicklung geprägt von Volumenrückgängen, aber stabilen Absatzpreisen
Im zweiten Quartal 2023 erzielte Siltronic einen Umsatz von EUR 403,7 Mio., der auf dem Niveau des Vorquartals (Q1 2023: EUR 404,4 Mio.), aber aufgrund der genannten Volumenrückg.nge unter dem des vergleichbaren Vorjahresquartals (Q2 2022: EUR 442,2 Mio.) liegt. Im ersten Halbjahr 2023 wurde ein Umsatz von EUR 808,2 Mio. (H1 2022: EUR 859,2 Mio.) realisiert. Währungseffekte machten sich im Umsatzrückgang kaum bemerkbar. Auf der Kostenseite lagen die Aufwendungen für Personal sowie Roh- und Betriebsstoffe inflationsbedingt über dem Vorjahr. Darüber hinaus haben sich Bestandseffekte negativ ausgewirkt. Dennoch ist es Siltronic gelungen, auch im Berichtsquartal eine hohe Profitabilität zu erzielen. So lag das EBITDA mit EUR 118,6 Mio. zwar unter dem Vorjahr (Q2 2022: EUR 147,0 Mio.), die EBITDA-Marge erreichte mit 29,4 Prozent (Q2 2022: 33,2 Prozent) aber weiterhin ein hohes Niveau. Zum Halbjahr lag das EBITDA bei EUR 243,8 Mio. (H1 2022: EUR 333,0 Mio. – vergleichbar EUR 283,0 Mio.) und die EBITDA-Marge bei 30,2 Prozent (H1 2022: 38,8 Prozent – vergleichbar: 32,9 Prozent). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass im ersten Halbjahr 2022 eine einmalige Ausgleichszahlung („Termination Fee“) in Höhe von EUR 50,0 Mio. als Folge der gescheiterten Übernahme durch GlobalWafers im ersten Quartal 2022 gezahlt wurde.

Mit investitionsbedingt gestiegenen Abschreibungen erzielte Siltronic im zweiten Quartal 2023 einen Periodengewinn von EUR 61,4 Mio. (Q2 2022: EUR 91,1 Mio.) und zum Halbjahr 2023 von EUR 133,9 Mio. nach EUR 205,8 Mio. im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres (inkl. oben genannter Einmalzahlung). Das Ergebnis je Aktie lag bei EUR 1,83 im zweiten Quartal und EUR 4,03 nach sechs Monaten 2023.

Weiter gute Bilanzqualität als Grundlage zur Finanzierung der Investitionen
Siltronic verfügt mit einer Eigenkapitalquote von 50,4 Prozent zum 30. Juni 2023 (31. Dezember 2022: 51,0 Prozent) weiterhin über eine gute Bilanzqualität. Die liquiden Mittel und die kurzfristigen Geldanlagen sind im ersten Halbjahr um EUR 460,8 Mio. auf EUR 590,1 Mio. gesunken. Grund dafür sind die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 588,3 Mio. mit dem Investitionsschwerpunkt für den Neubau des 300 mm-Werkes in Singapur und die Ausschüttung der Dividende in Höhe von EUR 90,0 Mio. an die Aktionäre der Siltronic AG. Den Auszahlungen stehen im gleichen Zeitraum Einzahlungsüberschüsse in Höhe von EUR 231,2 Mio. aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit gegenüber. Aufgrund der hohen Investitionen fiel der Netto-Cashflow mit EUR –416,0 Mio. erwartungsgemäß negativ aus. Entsprechend reduzierte sich auch das Nettofinanzvermögen um insgesamt EUR 457,0 Mio., sodass Siltronic Ende Juni 2023 eine Nettofinanzverschuldung von EUR 83,4 Mio. auswies.

„In diesem Geschäftsjahr werden wir den Peak unserer Investitionen erreichen. Die starke finanzielle und bilanzielle Position der Siltronic ist die Basis für den Ausbau unseres globalen Produktionsnetzwerks und damit für unser zukünftiges profitables Wachstum“, ergänzt Claudia Schmitt, CFO der Siltronic AG.

Ausblick 2023 konkretisiert: Konzernumsatz wird 14 bis 19 Prozent unter Vorjahr und EBITDA-Marge zwischen 26 und 30 Prozent erwartet
Aufgrund des fortgeschrittenen Geschäftsjahres 2023 hat sich der Vorstand entschieden, eine detaillierte Gesamtjahresprognose zu veröffentlichen. Auch die zweite Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2023 wird von der anhaltenden Nachfrageschwäche, vor allem aufgrund der Bestandskorrekturen bei Chipherstellern und deren Kunden, negativ geprägt sein. Daher geht Siltronic davon aus, dass das Wafervolumen im Jahr 2023 um rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgeht. Bei den Absatzpreisen wird dagegen weiterhin eine stabile Entwicklung erwartet. Entsprechend wird die Gesamtjahresprognose konkretisiert und nunmehr ein Konzernumsatz erwartet, der 14 bis 19 Prozent (Wechselkurs EUR/USD: 1,10) unter dem Rekordniveau des Vorjahres von EUR 1.805,0 Mio liegt.

Die EBITDA-Marge wird im Jahr 2023 mit 26 bis 30 Prozent ebenfalls deutlich niedriger prognostiziert. Neben der reduzierten Absatzmenge, die gleichzeitig zu einer geringeren Fixkostenverdünnung führt, tragen inflationsbedingt höhere Kosten von unter EUR 40 Mio. sowie der Wegfall des oben genannten Einmaleffekts zu dem Rückgang bei. Der im Jahresvergleich stärkere Euro belastet das operative Ergebnis, allerdings kann Siltronic 2023 mit einem positiven Ergebnis aus Währungssicherung rechnen, nach einem negativen Beitrag im Vorjahr. Die Steuerquote wird im Jahr 2023 bei etwa 10 Prozent erwartet.

Aufgrund der besseren Visibilität für das Gesamtjahr 2023 werden die Investitionen nunmehr auf einem Niveau von circa EUR 1,3 Mrd. erwartet. In unserer bisherigen Planung wurde bislang von einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert (2022: EUR 1.074 Mio.) ausgegangen. Die Anpassung ist auf Preissteigerungen sowie auf eine etwas frühere Aktivierung einiger Anlagenteile zurückzuführen. Der Vorstand rechnet im Jahr 2024 dann mit einem deutlichen Rückgang der Investitionen um mehr als die Hälfte. Die Abschreibungen werden im Geschäftsjahr bei rund EUR 210 Mio. erwartet und werden sich im kommenden Jahr aufgrund der getätigten Investitionen mehr als verdoppeln. Die Finanzierung ist durch vorhandene Liquidität, zukünftige Cashflows aus betrieblicher Geschäftstätigkeit einschließlich Kundenanzahlungen sowie Fremdkapital gesichert.

Siltronic bereitet sich konsequent auf eine mittel- bis langfristige Wachstumsphase vor, die von den Megatrends Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität getrieben wird
Siltronic erwartet unverändert einen mittel- und langfristigen Wachstumstrend für Siliziumwafer aufgrund der steigenden Zahl an Endanwendungen, die auf Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität beruhen. Um die sich hieraus ergebenden Potenziale effizient heben zu können, investiert das Unternehmen vor allem in das globale Produktionsnetzwerk. Das neue Werk in Singapur, das unter dem Projektnamen FabNext firmiert, wird wie avisiert Anfang 2024 mit der Produktion beginnen und diese, abhängig von der Nachfrageentwicklung, sukzessive hochfahren.

Von: http://www.siltronic.com

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Am Siltronic-Standort Burghausen sind 1.600 Mitarbeitende mit der Herstellung, dem Vertrieb, dem weltweiten Versand und mit der Weiterentwicklung der innovativen Scheiben mit einem Durchmesser bis 300 mm beschäftigt. (Foto: Siltronic)