Umsatz um 39 Prozent eingebrochen: Preisverfall bei Öl und Gas drückt Gewinn von OMV

(28.07.2023)

Operatives Ergebnis sank um sogar 60 Prozent

Wien/Burghausen. Der österreichische Energiekonzern OMV hat im zweiten Quartal wegen gesunkener Öl- und Gaspreise deutlich weniger verdient. Der Umsatz brach um 39 Prozent auf 8,98 Milliarden Euro ein, wie der Konzern heute mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (CCS) fiel noch kräftiger um 60 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro, beim Nettogewinn stand ein Minus von 80 Prozent auf 380 Millionen Euro zu Buche.

Der Geschäftsbereich Chemicals & Materials hielt sich mit einem operativen Ergebnis vor Sondereffekten mit sieben (Vorjahr: 602) Millionen Euro gerade so in den schwarzen Zahlen.

Die OMV, die mit dem staatlichen Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi derzeit Gespräche über eine mögliche Zusammenlegung ihrer Petrochemie-Sparten führt, senkte ihre Prognose für den durchschnittlichen Brent-Rohölpreis im laufenden Jahr auf 75 bis 80 Dollar pro Barrel von zuvor mehr als 80 Dollar. Im Vorjahr hatte der Preis bei 101 Dollar pro Barrel gelegen. 

Zweites Quartal 2023 (Q2/23) im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 (Q2/22)
Die Konzernumsatzerlöse sanken um 39% auf EUR 8.983 Mio. Dies ist insbesondere auf die signifikant niedrigeren Marktpreise zurückzuführen. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten fiel deutlich um EUR 1.757 Mio auf EUR 1.179 Mio, was schwächeren Ergebnissen in allen drei Geschäftsbereichen geschuldet ist. Im Bereich Energy reduzierte sich das Operative Ergebnis vor Sondereffekten deutlich auf EUR 895 Mio (Q2/22: EUR 1.784 Mio). Das Operative Ergebnis vor Sondereffekten von Chemicals & Materials sank signifikant auf EUR 7 Mio (Q2/22: EUR 602 Mio), während sich das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten von Fuels & Feedstock auf EUR 283 Mio verringerte (Q2/22: EUR 578 Mio). Die Konsolidierungszeile ergab in Q2/23 EUR 13 Mio (Q2/22: EUR –19 Mio).
(Quelle: OMV Quartalsbericht 2/2023)

Die OMV Deutschland GmbH ist eine Tochter der OMV Aktiengesellschaft, eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs mit drei Raffinerien und über 2.000 Tankstellen in zehn Ländern.

Die Raffinerie Burghausen spielt als Herzstück der OMV in Deutschland eine zentrale Rolle. Sie agiert im strategischen Raffinerieverbund der OMV neben den beiden anderen Standorten Schwechat bei Wien und Petrobrazi in Rumänien. Burghausen hat eine jährliche Verarbeitungskapazität von rund 3,8 Mio Tonnen Rohöl. Es werden Mitteldestillate wie Kerosin, Diesel und Heizöl hergestellt. Den Schwerpunkt der Raffinerie bildet die Petrochemie – der gesamte Benzinschnitt fließt in die Produktion petrochemischer Grundstoffe wie Ethylen, Propylen und Butadien für die Kunststoffindustrie.

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Die Raffinerie Burghausen spielt als Herzstück der OMV in Deutschland eine zentrale Rolle. (Foto: OMV)