Informationsrunde zur Feinplanung der 380-kV-Trasse der OMV

(15.05.2011)

Ziel: Planfeststellungsbeschluss für die Hochspannungstrasse bis Ende 2012 - Vorgabe: Absolute Rechtssicherheit der Planung - Burghausen/Haiming. Die Planungen für das Gaskraftwerk der OMV in Haiming und für die dazugehörige Leitungstrasse in Richtung Umspannwerk in Simbach schreiten voran. Geplant werde mit aller gebotenen Sorgfalt und Gewissenhaftigtkeit, um begründeten Schutzrechten gerecht zu werden, aber auch, um Rechtssicherheit in allen Aspekten zu erlangen. Das betonten gestern in der aktuellen Informationsrunde der OMV Jani Keränen und Roland Vacha aus Wien sowie Georg Häckl von der OMV Deutschland GmbH. Vorausgegangen war die Frage, ob das Gesamtprojekt des Gaskraftwerkes in Haiming durch die Nuklearkatastrophe in Japan und den abrupten Wandel in der Energiepolitik in Deutschland dem Projekt politischen Rückenwind erhalten habe. Schließlich werden allerorten neue Gaskraftwerke als Ersatz für Kernkraftwerke und neue leistungsfähige Netze zur Einspeisung von Strom aus regenerativer Erzeugung gefordert. Jani Keränen erinnerte hierzu, dass die OMV das Projekt bereits seit Jahren betreibe, nicht erst seit dem energiepolitischen Umdenken in Deutschland und dass auch der Freisstaat Bayern von Anfang an das Projekt begrüßt habe. Gewissenhaft geprüft werde trotzdem. Unter anderem mit dem Ergebnis, dass man rund zweiein- halb Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurückliege. Aktuell realistischer Betriebsstart für das neue Kraftwerk sei für Ende 2015 vorgesehen. Die Gesamtkosten werden nach wie vor auf rund 600 Mio Euro taxiert. Einer der Hauptgründe für die Verzögerung sei die Suche nach dem Einspeisepunkt ins öffentliche Netz gewesen, den sich die OMV nicht selbst habe aussuchen können. Kurz zum Verfahrensstand: Der Genehmigungsbescheid für das Kraftwerk selbst ist bereits im vergangenen Jahr von der Regierung von Oberbayern ergangen. Für den Trassenkorridor, der jetzt in der Feinplanung ist, erging im Februar dieses Jahres der Raumordnungsbescheid der Regierung von Niederbayern in Ansprache mit der Regierung von Oberbayern. Bis Ende dieses Jahres, so die Zeitplanung, sollen alle Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren fertig gestellt sein. Im Planfeststellung geht es ums Detail. Hier werden alle Mastenstandorte, eventuell unterschiedliche Abstände und jedes Detail der Trasse festgelegt. In drei Bereichen (Siehe Karte) werden innerhalb des Trassenkorridors noch Alternativen untersucht. Im Landkreis Altötting ist das im Bereich des „Spannloher Forstes“ in der Gemeinde Haiming. Hier wird ebenfalls eine Waldtrasse geprüft. Waldtrasse, das bedeutet, dass die 380-Kilovolt-Hochspannungsleitung im Waldgebiet, in der Regel über Waldstraßen, laufen soll. Vorgabe ist, dass Masten und Seile hoch genug sind, um darunter normalen Baumwuchs zu erlauben, erklärte Landschaftsarchitekt Georg Dinger gestern in der Informationsrunde. Vorgabe für die Ausgestaltung der 380-kV-Trasse ist weiterhin, dass sie so ausgelegt wird, dass sie auch die bestehende und zu verlagernde 110-kV-Trasse aufnehmen kann. Für Unmut hatte in dieser Woche bei einer Informationsrunde des 220-kV-Netzbetreibers TENNET in Simbach gesorgt, dass die Trassenplanung insgesamt in drei unterschiedlichen Verfahren läuft - einmal das Verfahren für die Trasse von Haiming zum Umspannwerk nach Simbach, dann das Verfahren für die Trasse vom Umspannwerk in Richtung Österreich nach St. Peter am Hart bzw. in die andere Richtung von Simbach aus nach Ohu und schließlich von der Grenze aus auf österreichischem Gebiet nach St. Peter am Hart. Diese Aufsplittung der Verfahren sei durch die Rechtslage bedingt, erklärten die Vertreter der OMV und sei nicht willkürlich veranlasst.

Von: http://www.pnp.de/

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Die Planungen für das Gaskraftwerk der OMV in Haiming und für die dazugehörige Leitungstrasse in Richtung Simbach schreiten voran. (Grafik: OMV)