WACKER setzt im Geschäftsjahr 2012 weiter auf Wachstum

(28.03.2012)

Umsatz wächst im Geschäftsjahr 2011 um 3 Prozent auf 4,91 Mrd. €, Ebitda erreicht 1,1 Mrd. € - Nach rückläufigem Geschäft zum Jahresende 2011 steigen im 1. Quartal 2012 Absatzmengen und Umsätze - Im Gesamtjahr 2012 peilt Wacker einen Konzernumsatz von rund 5 Mrd. € an - München/Burghausen. Die Wacker Chemie AG hat das Geschäftsjahr 2011 mit Zuwächsen bei den Absatzmengen und beim Umsatz abgeschlossen. Wie der Münchner Chemiekonzern bei der Vorlage seines Geschäftsberichts Mitte März bekannt gab, wuchs der Konzernumsatz um gut 3 Prozent auf 4,91 (Vj. 4,75) Mrd. €. Der Grund für den Anstieg war die starke Nachfrage nach WACKER-Produkten vor allem in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 1,1 (Vj. 1,19) Mrd. €. Hohe Rohstoffkosten, das schwache Geschäft mit Polysilicium im 4. Quartal, Anlaufkosten für die Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen am Standort Nünchritz und verschiedene Sondereffekte sind der Grund dafür, dass das EBITDA im Jahresvergleich um 8 Prozent zurückgegangen ist. Die EBITDA-Marge beträgt 22,5 (Vj. 25,2) Prozent. Unter dem Strich hat WACKER das Geschäftsjahr 2011 mit einem Konzernergebnis von 356 (Vj. 497) Mio. € abgeschlossen. Das sind 141 Mio. € weniger als vor einem Jahr. Darin enthalten ist ein Strukturaufwand von rund 50 Mio. €, der im Zusammenhang mit der angekündigten Schließung des japanischen Halbleiterstandorts Hikari steht. Nach dem schwachen Schlussquartal des vergangenen Jahres zeichnet sich im Geschäft von WACKER eine Erholung ab. Im 1. Quartal 2012 wird das Unternehmen voraussichtlich den Umsatz des Vorquartals übertreffen, den Wert des starken 1. Quartals 2011 aber nicht erreichen. Im laufenden Geschäftsjahr will WACKER seinen Umsatz leicht steigern. Das Ziel für den Konzernumsatz liegt bei rund 5 Mrd. €. Dabei geht WACKER davon aus, dass das wirtschaftliche Umfeld mindestens bis zur Jahresmitte herausfordernd bleiben wird. So rechnet der Münchner Chemiekonzern mit Polysiliciumpreisen erheblich unterhalb des Vorjahresniveaus und anhaltend hohen Rohstoffkosten. Aus diesen Gründen wird das EBITDA im Jahr 2012 deutlich unter dem Vorjahreswert erwartet. „Der Kern unserer Strategie liegt weiterhin im Wachstum aus eigener Kraft“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Mittwoch in München. „Im laufenden Geschäftsjahr investieren wir rund eine Milliarde Euro – schwerpunktmäßig in den Ausbau unserer Produktion, um die steigende Nachfrage unserer Kunden zu begleiten. Auch wenn nach wie vor große Unsicherheiten für die Konjunktur bestehen und die Rahmenbedingungen nicht einfach sind, bin ich optimistisch, dass 2012 ein erfolgreiches Geschäftsjahr für WACKER werden kann.“ Investitionen Die Investitionen des Konzerns haben sich im Geschäftsjahr 2011 deutlich erhöht. Sie stiegen um 41 Prozent auf 981 (Vj. 695) Mio. €. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für polykristallines Reinstsilicium. Am Standort Nünchritz hat WACKER im Oktober vergangenen Jahres die so genannte Erweiterungsstufe 9 seiner Polysiliciumproduktion in Betrieb genommen. Die vorgesehene Nennkapazität von 15.000 Jahrestonnen wird veraussichtlich im 2. Quartal 2012 erreicht. Der Bau des neuen Polysiliciumstandorts Charleston (Tennessee, USA) hat 2011 große Fortschritte gemacht. Die Tiefbauarbeiten dort sind weitgehend abgeschlossen und die Errichtung der Gebäude ist in vollem Gang. Bis Ende 2013 soll das neue Werk mit einer Kapazität von 18.000 Jahrestonnen fertig gestellt sein. Das Investitionsvolumen für dieses Großprojekt beläuft sich auf rund 1,8 Mrd. US-Dollar. Auch seine Produktionskapazitäten für Silicone hat WACKER im vergangenen Jahr in Deutschland und Asien erweitert. In Burghausen hat der Geschäftsbereich WACKER SILICONES in eine neue Anlage für hochreine Siliconelastomere investiert. Das dort hergestellte Silicon ist zum Beispiel für Anwendungen in der Medizintechnik und in der Elektronikindustrie bestimmt. In Zhangjiagang (China) hat eine weitere Anlage zur Herstellung von pyrogenen Kieselsäuren in Betrieb genommen. Im indischen Kalkutta ging eine Compoundieranlage für gebrauchsfertige Siliconelastomere in Betrieb. Indien ist einer der am stärksten wachsenden Absatzmärkte für Siliconprodukte von WACKER. Die in Kalkutta produzierten Siliconcompounds gehen in die Elektro-, Elektronik- und Automobilindustrie. Weitere Investitionsmittel flossen in den Kapazitätsausbau des Gemeinschaftsunternehmens Siltronic Samsung Wafer in Singapur, das 300-mm-Siliciumwafer für die Halbleiterindustrie herstellt. Mitarbeiter Zum Jahresende 2011 beschäftigte WACKER weltweit 17.168 (Vj. 16.314) Mitarbeiter. Das sind 854 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Polysilicium- und Siliconaktivitäten des Konzerns. An den deutschen Standorten von WACKER arbeiteten zum Stichtag 12.813 (Vj. 12.235) Mitarbeiter, im Ausland waren es 4.355 (Vj. 4.079). Netto-Cashflow, Netto-Finanzschulden und Eigenkapitalquote Der Netto-Cashflow war im Geschäftsjahr 2011 trotz der deutlich höheren Investitionen positiv. Er erreichte 6 (Vj. 422) Mio. €. Neben dem Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft kamen hier auch Kundenanzahlungen von mehr als 150 Millionen Euro zum Tragen. Bei den Nettofinanzverbindlichkeiten (Saldo aus Liquidität und Finanzschulden) weist WACKER zum Stichtag 31. Dezember 2011 einen Überschuss von 96 (Vj. 264) Mio. € aus. Die Bilanzsumme des WACKER-Konzerns hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter erhöht. Zum 31. Dezember 2011 lag sie bei 6,2 (Vj. 5,5) Mrd. €. Zu diesem Anstieg um 13 Prozent haben Zugänge beim Anlagevermögen, höhere Vorräte und Forderungen aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumens und Währungseffekte beigetragen. Das Eigenkapital des Konzerns belief sich zum Bilanzstichtag auf 2,63 (Vj. 2,45) Mrd. €. Damit ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 42,2 (Vj. 44,5) Prozent. Geschäftsbereiche Vor allem auf Grund eines schwachen 4. Quartals blieb der Gesamtumsatz von Siltronic im Jahr 2011 unter dem Wert des Vorjahres. Er sank um 3 Prozent auf 992 Mio. € (Vj. 1,02 Mrd. €). Im letzten Quartal belasteten der Lagerabbau bei Kunden und eine schwache Nachfrage nach Siliciumwafern die Absatzmengen. Während das Geschäft mit 300-mm-Siliciumwafern im Gesamtjahr zunahm, entwickelte sich der Markt für 200-mm-Wafer und insbesondere das Geschäft mit kleinen Scheibendurchmessern schwächer. Das EBITDA blieb ebenfalls hinter dem Vorjahr zurück. Mit 49 Mio. € (Vj. 88) Mio. € fiel es um 44 Prozent niedriger aus. Darin enthalten sind Aufwendungen für die Schließung des Standorts Hikari, die sich im EBITDA mit rund 50 Mio. € niederschlagen. Ohne diese Belastung wäre das EBITDA von Siltronic im Vergleich zum Vorjahr um 11 Mio. € gestiegen. Nach dem deutlichen Umsatzanstieg im Jahr 2010 verzeichnete der Geschäftsbereich WACKER SILICONES im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut ein kleines Plus. Der Gesamtumsatz erhöhte sich um knapp 1 Prozent auf 1,59 (Vj. 1,58) Mrd. €. Gestiegene Absatzmengen und Preise waren für das Umsatzplus verantwortlich. Negative Währungseffekte haben das Geschäft dagegen gebremst. Das EBITDA erreichte auf Grund der stark gestiegenen Rohstoffkosten und wegen Währungseffekten nicht das Niveau des Vorjahres. Mit 183 (Vj. 230 Mio. €) lag es um 20 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Allein der Preis für Siliciummetall lag 29 Prozent höher als im Jahr 2010, der Preis für Methanol kletterte um 18 Prozent. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS sind im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich gewachsen. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Erholung der Bauindustrie und die Substitution von anderen Technologien durch Vinylacetatethylen-Dispersionen in der Teppich- und Verpackungsindustrie. Der Gesamtumsatz kletterte um 15 Prozent auf 928 (Vj. 810) Mio. €. Trotz des deutlichen Umsatzanstiegs blieb das EBITDA mit 112 (Vj. 123) Mio. € um 9 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Höhere Preise für Ethylen und Vinylacetatmonomer (VAM) haben die Ertragsentwicklung von WACKER POLYMERS im abgelaufenen Geschäftsjahr gebremst. Ethylen war knapp 20 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, bei VAM betrug der Preisanstieg mehr als 30 Prozent. Im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS ist der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2011 leicht gestiegen. Er erhöhte sich um knapp 2 Prozent auf 145 (Vj. 142) Mio. €. Rückläufige Mengen und negative Währungseffekte konnten durch Preiserhöhungen kompensiert werden. Im Geschäft mit Festharzen für Kaugummirohmasse und bei Cyclodextrinen verzeichnete WACKER BIOSOLUTIONS Mengenrückgänge. Dafür ist das Geschäft mit Biopharmazeutika gewachsen. Das EBITDA fiel mit 20 (Vj. 25) Mio. € um 18 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON konnte seinen Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr weiter steigern. Er erhöhte sich um 6 Prozent auf 1,45 (Vj. 1,37) Mrd. €. Zurückzuführen ist dies auf steigende Absatzmengen. Nachdem die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Polysilicium in den ersten neun Monaten sehr hoch war und die bestehenden Produktionskapazitäten auf Volllast liefen, ging sie im 4. Quartal 2011 deutlich zurück. Ursachen dafür waren massive Überkapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette der Photovoltaikindustrie sowie die beginnende Konsolidierung innerhalb der Branche. Insgesamt hat der Geschäftsbereich im vergangenen Jahr 32.000 Tonnen Polysilicium abgesetzt. Das EBITDA stieg um 2 Prozent auf 747 (Vj. 733) Mio. €. Neben dem schwachen Geschäft im 4. Quartal haben die Vorlaufkosten für das Hochfahren der Produktionskapazitäten der Ausbaustufe Poly 9 am Standort Nünchritz das EBITDA belastet. Auf der anderen Seite hat der Geschäftsbereich aus der Auflösung von Verträgen mit Kunden, die sich aus dem Solargeschäft zurückziehen, Anzahlungen und Schadensersatzleistungen in Höhe von 66 Mio. € vereinnahmt. Vorschlag zur Gewinnverwendung Die Wacker Chemie AG weist für das Jahr 2011 nach handelsrechtlichen Vorschriften einen Bilanzgewinn von 978,7 Mio. € aus. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 2,20 (Vj. 3,20) € je Aktie vor. Bezogen auf die am 31. Dezember 2011 dividendenberechtigten Aktien entspricht die Bardividende einer Ausschüttungssumme von 109,3 Mio. €. Bezogen auf das den Aktionären der Wacker Chemie AG zurechenbare Jahresergebnis entspricht das einer Ausschüttungsquote von 31 Prozent. Ausblick Die Risiken, dass sich die Konjunktur abschwächt, sind nach wie vor gegeben. Unter der Annahme, dass sich die Staatsschuldenkrise nicht weiter verschärft, erwartet das Unternehmen in diesem Jahr ein Wachstum der Weltwirtschaft. Die stärksten Impulse kommen dabei wiederum aus Asien. In seinem Polysiliciumgeschäft verzeichnet WACKER gegenwärtig steigende Absatzmengen. Allerdings liegen die Preise deutlich unter dem Niveau des Jahres 2011. Im Gesamtjahr 2012 wird der Umsatz des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON voraussichtlich leicht unter dem Wert des Vorjahres liegen. Für das Halbleitergeschäft von Siltronic erwartet WACKER, dass der Absatz von 300-Millimeter-Wafern weiter wachsen wird. Deshalb will der Konzern seine Kapazitäten für diesen Scheibendurchmesser weiter ausbauen. Bei kleineren Scheibendurchmessern sieht WACKER in Zukunft einen Rückgang. Aus diesem Grund wird Siltronic ihre Produktionskapazitäten für Wafer mit Durchmessern von 200 und 150 Millimetern der Marktnachfrage anpassen. In seinen Chemiebereichen sieht WACKER für 2012 trotz der nach wie vor hohen Rohstoff- und Energiekosten gute Chancen für weiteres Wachstum. In Asien treibt der Wohlstandszuwachs die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten, in denen Silicone zum Einsatz kommen. Im Polymergeschäft erwartet WACKER für 2012 höhere Absatzmengen und Preise. Wachstumstreiber für Bauanwendungen sind die Märkte in Asien und Südamerika. Bei Dispersionen kommt zusätzliche Nachfrage vor allem aus der Papier- und Teppichindustrie in den USA. Von einem Umsatzanstieg im laufenden Jahr geht auch der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS aus. Hier will WACKER seine führende Marktposition im Geschäft mit Polyvinylacetat-Festharzen für Kaugummirohmasse weiter ausbauen. WACKER will im laufenden Geschäftsjahr rund 1 Mrd. € investieren. Das Unternehmen schafft damit die Voraussetzungen für sein weiteres Wachstum. Insgesamt hat sich WACKER in seinen Planungen das Ziel gesetzt, im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von rund 5 Mrd. € zu erwirtschaften. In der Ergebnisentwicklung werden sich die geringeren Abnahmepreise für Solarsilicium sowie die nach wie vor hohen Rohstoffkosten auswirken. Deshalb wird das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Jahres 2011 liegen. Die Pressemitteilung im Original: http://www.wacker.com/cms/de/press_media/press-releases/pressinformation-detail_33152.jsp Kontakt Wacker Chemie AG Presse und Information Christof Bachmair Tel. +49 89 6279-1830 Fax +49 89 6279-1239 E-Mail christof.bachmair@wacker.com Kontakt für Analysten und Investoren Wacker Chemie AG Investor Relations Joerg Hoffmann Tel. +49 89 6279-1633 Fax +49 89 6279-2933 E-Mail joerg.hoffmann@wacker.com

Von: http://www.wacker.com

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Der Hauptsitz der Wacker Chemie AG in München. Der im Jahr 1914 gegründete Konzern verfügt weltweit über 25 Produktionsstätten, 20 technische Kompetenzzentren und 53 Vertriebsbüros. Das Wacker-Werk in BURGHAUSEN ist weltweit der größte Produktionsstandort mit rund 10.000 Mitarbeitern. (Fotos: Wacker Chemie AG)

Dr. Rudolf Staudigl, Vorsitzender des Vorstands der Wacker Chemie AG.