Ethylen-Pipeline-Süd von Ludwigshafen nach Burghausen jetzt im Probebetrieb

(07.03.2013)

Alle Sicherheitstests verliefen zufriedenstellend - Beteiligte Unternehmen des Chemiedreiecks haben mehr als 1 Mrd. Euro investiert - Burghausen/Ludwigshafen. Die Ethylen-Pipeline-Süd (EPS) befindet sich im Probebetrieb. Derzeit laufen die abschließenden Arbeiten zur Überprüfung der Sicherheit der rund 370 Kilometer langen Rohstoff-Leitung zwischen dem bayerischen Münchsmünster und Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz. Dazu wurde kürzlich ein Versuch zur Leck-Überwachung erfolgreich durchgeführt. Nun kann Ethylen von der Nordsee bis nach Gendorf transportiert werden, teilte die EPS-Infostelle in Ismaning am Mittwochnachmittag mit. Im vergangenen Jahr wurden die letzten Bauarbeiten an der Ethylen-Pipeline-Süd in Baden-Württemberg abgeschlossen. Nach erfolgten Dichtigkeitsprüfungen mit Wasser mit 200 bar, also wesentlich höher als dem maximalen Betriebsdruck von 90 bar, und der Erteilung einer vorläufigen Betriebsgenehmigung konnte die Leitung erstmals mit Ethylen befüllt werden. Die Pipeline ist unterirdisch verlegt und verfügt über einen Durchmesser von 25 Zentimeter. „Die Sicherheit des Kunststoff ummantelten Stahlrohres mit einer Wandstärke von 7,1 Millimeter zu garantieren“, sei oberstes Ziel der Betreiber und orientiere sich dabei an den hohen deutschen Standards, die international als die strengsten gelten. Dazu sei für den Betrieb ein hochmodernes Überwachungssystem installiert worden. Die in der Regel zweifach vorhandenen sicherheitstechnischen Einrichtungen messen laufend Mengen, Druck und Temperatur in der Pipeline und vergleichen diese mit zuvor berechneten Werten. Inzwischen hat ein Leck-Test stattgefunden. „Für den Test entnehmen wir in Münchsmünster eine kleine Menge Ethylen, natürlich ohne vorherige Information an Überwachungs- und Betriebseinrichtungen. Das System muss Alarm schlagen und den Druckabfall melden“, erläutert Thomas Basten, Betriebsführer der EPS-Pipeline, den Ablauf des Verfahrens. Die so durchgeführte Prüfung fiel nach Angaben des TÜV Süd, der als unabhängiger Sachverständiger die technischen Anlagen begutachtet, positiv aus: „Die Leitwarte meldete bereits wenige Minuten nach Beginn des Versuchs eine mögliche Leckage. Im Ernstfall würden nun die Absperrstationen ferngesteuert geschlossen werden. Die ersten Auswertungen zeigen, dass die empfindlichen Systeme sehr gut arbeiten“, bestätigte Hans-Joachim de la Camp, der zuständige Experte des TÜV Süd. Auch die Leck-Ortung des vermeintlichen Schadens hat einwandfrei funktioniert. Schon bei geringen Abweichungen vom normalen Betriebszustand reagieren die Überwachungseinrichtungen problemlos. Dr. Werner Döhler, Geschäftsführer der EPS Ethylen-Pipeline-Süd GmbH & Co. KG, zum weiteren Vorgehen der Betreiber: „Wir nutzen die jetzige Probebetriebsphase, um die nächsten planmäßigen Prüfschritte durchzuführen. Bei unterschiedlichen Betriebszuständen, also beispielsweise dem Transport von Ethylen in beide Richtungen mit hohen und niedrigen Durchsatz-Mengen, sind nun weitere Tests vorgesehen, mit denen wir die Feineinstellung der Systeme vorantreiben.“ Ziel sei es, so Döhler weiter, frühzeitig die finalen Abnahme-Prüfungen durchzuführen. Im Sommer 2013 soll der regelmäßige Förderbetrieb der EPS-Pipeline aufgenommen werden. Einen weiteren wichtigen Schritt hin zur Entwicklung eines leistungsfähigen europäischen Ethylen-Pipeline-Netzes konnte man Ende Februar 2013 machen: Die EPS-Pipeline wurde an die bereits seit Jahrzehnten in Betrieb befindliche Ethylen-Leitung zwischen Münchsmünster, Gendorf und Burghausen angeschlossen. Damit ist es jetzt möglich, Ethylen von der Nordsee bis ins bayerische Chemiedreieck zu transportieren. Vom niederländischen Rotterdam oder aus dem Ruhrgebiet kann Ethylen über den Kölner und Frankfurter Raum bis fast an die österreichische Grenze nach Burghausen und natürlich auch in die andere Richtung geleitet werden. Dies sorgt für Versorgungssicherheit der Ethylen verarbeitenden Betriebe. Den Bedarf decken Ethylen-Produzenten an den Raffinerie-Standorten entlang des Pipeline-Netzes. Die Verbindung von Ludwigshafen an das nordwesteuropäische Pipeline-Netz wurde schon hergestellt und hat sich bewährt: Im Zuge des Probebetriebes wurden bereits Transporte zur Überbrückung von Lieferengpässen durchgeführt. Das ist die EPS Ethylen-Pipeline-Süd: Die EPS Ethylen-Pipeline-Süd hat die erforderliche Infrastruktur für den sicheren, umweltbewussten und wirtschaftlichen Transport von Ethylen zwischen wichtigen süddeutschen Standorten der Chemie-Industrie geschaffen. Die Rohrleitung verläuft von Münchsmünster in Bayern durch Baden-Württemberg nach Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz. Durch den Anschluss der Pipeline an bereits bestehende Leitungen ist die EPS Teil eines gesamteuropäischen Ethylen-Pipeline-Netzes. Damit können Standorte der chemischen und petrochemischen Industrie erhalten und ausgebaut werden. Im Vertrauen auf den Bau der Pipeline haben allein die beteiligten Unternehmen bereits mehr als eine Milliarde Euro in ihre Anlagen in Bayern investiert und damit mehrere tausend vorhandene Arbeitsplätze gesichert sowie neue geschaffen. Im südostbayerischen Chemie-Dreieck sind mehr als 25.000 Menschen in der Branche beschäftigt. Der Bau der EPS-Pipeline hat maßgeblich zur Zukunftsfähigkeit der Standorte in Bayern beigetragen. Aufgrund der großen Bedeutung hat der Freistaat Bayern mit Genehmigung der EU-Kommission das Infrastruktur-Projekt gefördert. Der Zusammenschluss von sieben namhaften Unternehmen der Petrochemie und chemischen Industrie zur EPS Ethylen-Pipeline-Süd hat die erfolgreiche Realisierung des Infrastrukturprojekts erst möglich gemacht: Basell Polyolefine GmbH, BASF SE, Borealis Polymere GmbH, Clariant GmbH, OMV Deutschland GmbH, Vinnolit GmbH & Co. KG sowie die Wacker Chemie AG. In diesem Verbund sind sowohl Produzenten als auch Verarbeiter von Ethylen vertreten. Weitere Informationen zur EPS im Internet

Von: WiföG/EPS

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Die EPS-Pipeline wurde an die bereits seit Jahrzehnten in Betrieb befindliche Ethylen-Leitung zwischen Münchsmünster, Gendorf und Burghausen angeschlossen. Damit ist es jetzt möglich, Ethylen von der Nordsee bis ins bayerische Chemiedreieck zu transportieren. Vom niederländischen Rotterdam oder aus dem Ruhrgebiet kann Ethylen über den Kölner und Frankfurter Raum bis fast an die österreichische Grenze nach Burghausen und natürlich auch in die andere Richtung geleitet werden. Dies sorgt für Versorgungssicherheit der Ethylen verarbeitenden Betriebe. Den Bedarf decken Ethylen-Produzenten an den Raffinerie-Standorten entlang des Pipeline-Netzes. Die Verbindung von Ludwigshafen an das nordwesteuropäische Pipeline-Netz wurde schon hergestellt und hat sich bewährt: Im Zuge des Probebetriebes wurden bereits Transporte zur Überbrückung von Lieferengpässen durchgeführt. (Grafik: EPS)