„Study & Residence Center Raitenhaslach“: Nutzungskonzept der TU München

(09.09.2013)

Konzept an Bürgermeister Steindl übergeben - Im Herbst Entscheidung im Stadtrat - Burghausen. Das ehemalige Zisterzienserkloster Raitenhaslach macht einen weiteren Schritt hin zum "Study & Residence Center", einem internationalen Ort der Begegnung mit europäischem Profil: Die Nutzung der Klosteranlage durch die Technischen Universität München (TUM) wurde kürzlich in einem Betriebs- und Nutzungskonzept der TUM erläutert, das Bürgermeister Hans Steindl übergeben wurde. Das Konzept geht derzeit von einer ausschließlichen Nutzung durch die TUM aus, die deshalb auch für Unterhalt und Betrieb der Gebäude aufkommen würde. Der Freistaat Bayern, der 8,5 Millionen Euro für den Umbau der Klosteranlage beisteuert, sieht ein solches Konzept als Voraussetzung für die Auszahlung des Geldes. Laut Betriebs- und Nutzungskonzept würden die Stadt Burghausen und die TUM einen Nutzungsvertrag über 25 Jahre abschließen. Die Stadt würde im Jahr 50 000 Euro Zuschuss zu den Betriebskosten leisten, den Rest würde die TUM finanzieren. Jeweils nach fünf Jahren steigt der städtische Zuschuss um 5000 Euro. Während der Gesamtlaufzeit von 25 Jahren müsste die Stadt folglich insgesamt 1,5 Millionen Euro bezahlen. Die TU stellt auch das Personal für Geschäftsführung und Hilfsdienste und erklärt die Absicht, sämtliche Seminare und Fortbildungsveranstaltungen in Raitenhaslach zu bündeln. „Wir können das insofern steuern, als die TU nur Veranstaltungen finanziell unterstützt, die in Raitenhaslach sind“, erläuterte TUM-Präsident Prof. Wolfgang Herrmann kürzlich dem Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger in einem Pressegespräch. Herrmann sowie TU-Kanzler Albert Berger haben das Nutzungskonzept ausgearbeitet und vor kurzem Bürgermeister Hans Steindl übergeben zur Prüfung durch die Stadt-Verwaltung. Laut Steindl könnte noch im Herbst der Stadtrat darüber entscheiden. Laut Konzept soll der Stadt ein bevorzugtes und unentgeltliches Nutzungsrecht bei freien Kapazitäten eingeräumt werden. Das gelte für Räume im Prälatenstock ebenso wie für den Steinernen Saal. Offen bliebe gemäß dem aktuellen Konzept eine Mitnutzung durch weitere Partner. Die TUM geht in ihrem Nutzungsplan davon aus, dass sie selbst 70 Prozent der Auslastung stellt. Nutzungen durch die Stadt werden mit 10 Prozent veranschlagt, eine Fremdnutzung könnte dann die fehlenden 20 Prozent für eine vollständige Auslastung beisteuern. Die TUM könnte aber auch ohne Partner den Betrieb des Studienzentrums aus Sondermitteln finanzieren. Die Berechnung für die ersten fünf Jahre belastet jedenfalls nicht den normalen TU-Haushalt. 1,5 Millionen Euro braucht die TUM für diesen Zeitraum. Der Löwenanteil von zwei Drittel würde von der Exzellenzinitiative kommen, der Rest aus der TUM-Stiftung und vom Bund der Freunde der TU, also Sponsorengeld. Die Stiftung verfügt laut Herrmann inzwischen über einen Kapitalstock von 27 Millionen Euro. Hintergrund des nun vorgelegten Nutzungskonzepts  ist der Umstand, dass der Freistaat Bayern, der insgesamt 8,5 Millionen Euro für den Umbau der Klosteranlage beisteuert, das Konzept als Voraussetzung für die Auszahlung des Geldes ansieht. Das Studienzentrum soll insgesamt auf einer Gesamtfläche von 980 Quadratmetern entstehen. Kernstück sind die eigentlichen Seminarräume im ersten und zweiten Stock. Acht solche sind eingeplant mit jeweils 40 bis 50 Quadratmetern. Roter Salon und Steinerner Saal - der nicht beheizt wird und so nur etwa neun Monate nutzbar ist - stehen für Veranstaltungen zur Verfügung. Im Laubengang unter den Arkaden zum Prälatengarten hin ist eine Cafeteria vorgesehen. Die schon ausgebaute Schwemme unter dem Steinernen Saal bleibt für „flexible“ Nutzung, ebenso der Gewölbesaal, in dem zu Klosterzeiten der Weinkeller lag, und danach der Gärkeller der Brauerei untergebracht war. Hinzu kommen 300 Quadratmeter Keller, die für Heizung und Haustechnik genutzt werden. 15,5 Mio. Euro Gesamtkosten Die Gesamtkosten für den Umbau zum Studienzentrum beziffert Bürgermeister Hans Steindl auf 15,5 Millionen Euro, allerdings ohne die Außenanlagen, für die eine weitere Million Euro nötig sein dürfte. Zu den 8,5 Millionen des Staats kommen 1,5 Millionen der TU München hinzu. „Wir brauchen noch etwa ein bis zwei Millionen Euro. Und ich gehe davon aus, dass wir die noch bekommen und dann mit den bereits veranschlagten Mitteln auskommen“, so der Bürgermeister. Weitere Informationen zum "Study & Residence Center Raitenhaslach“

Von: WiföG

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Betriebs- und Nutzungskonzept für die Klosteranlage Raitenhaslach als „Study & Residence Center Raitenhaslach“ der Technischen Universität München (TUM). (Foto: Wolfgang Hopfgartner)