Betreiber des „KombiTerminal Burghausen“ erwarten hohe Wachstumsraten

(25.10.2013)

DB Schenker BTT GmbH, DUSS und Karl Schmidt Spedition starten ab Juni 2014 ein öffentliches Terminal für den kombinierten Verkehr im Bayerischen Chemiedreieck - Burghausen. In Burghausen, wirtschaftlicher Schwerpunkt des bayerischen Chemiedreiecks, wird derzeit ein neues öffentliches Terminal für den kombinierten Verkehr errichtet, das Investitionsvolumen beträgt rund 30 Millionen Euro. Ein Konsortium aus der DB Schenker BTT, der Deutschen Umschlagsgesellschaft Schiene-Straße (DUSS) und der Karl Schmidt Spedition wird das „KombiTerminal Burghausen GmbH (KTB) ab Juni 2014 betreiben. Das Konsortium erwartet „hohe Wachstumsraten“ und verfolgt mit dem KTB das Ziel einer direkten Anbindung des Chemiedreiecks an die deutschen und europäischen Seehäfen. Bei einer Pressekonferenz in Burghausen präsentierten am Mittwoch, 16. Oktober, das KTB-Betreiberkonsortium und die regionale Investoren-Gesellschaft RegioInvest Inn-Salzach GmbH das neue KV-Terminal. Das KTB-Konsortium hatte im Rahmen einer internationalen Ausschreibung den Zuschlag für den Betrieb des Terminals erhalten. Berthold Jesse, Geschäftsführer von DB Schenker BTT GmbH, betonte, dass das Konsortium umfangreiches logistisches Knowhow vereine: „Mit der BTT, als der europaweit tätigen und im Transport von sensiblen Chemiegütern spezialisierten DB Schenker Rail Tochter, der DUSS als Europas größtem Terminalbetreiber und der Karl Schmidt Spedition als einem der führenden europäischen Silologistiker und bereits in der Region vertreten, gehen wir von einem erfolgreichen Betrieb des Burghauser Terminals aus.“ Zielsetzung des KTB sei die Anbindung an das europäische KV-Terminal-Netzwerk sowie den Ausbau der direkten Verbindungen des Chemiedreiecks an die deutschen und an weitere europäische Seehäfen: „Noch im November werden wir dafür eine Kundenveranstaltung durchführen und Verlader, Spediteure und Reeder an einen Tisch in Burghausen bringen, für 2014 ist ein Hafentag geplant“, so Jesse. Dr. Jörg Hilker, Geschäftsführer der DB Schenker BTT, bezeichnete den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur durch das KV-Terminal Burghausen als „notwendig, weil bis 2017 im Chemiedreieck eine deutliche Transportmengensteigerung erwartet wird. Wir können unseren Kunden mit dem KTB perspektivisch eine deutlich verbesserte Anbindung des südostbayerischen Chemiedreiecks an das europäische Intermodal- und Eisenbahnnetzwerk bieten“. Bis 2030 erwarte man ein enormes Wachstum beim kombinierten Verkehr, der Verbindung von Straßen- und Schienentransport, der dann rund 50 Prozent des gesamten Schienenverkehrs in Europa ausmachen werde, so Hilker. DUSS-Geschäftsführer Wolfgang Müller betonte, dass das Terminal in Burghausen nicht nur den Kunden aus der benachbarten Chemieindustrie, sondern auch allen anderen Branchen und der verladenden Wirtschaft offen stehe. Horst Schmidt, Geschäftsführer der Spedition Schmidt, sieht die Betreiberschaft des KTB „als weiteren Meilenstein“ für sein Unternehmen, das bereits seit 1991 mit dem Standort Kastl im Landkreis Altötting vertreten ist: „Wir rücken damit näher an die Produktionsstandorte der Kunden.“ Bauherr und Investor des KV-Terminals mit vier Gleisen, zwei Abstellspuren und einem Portalkran ist die RegioInvest, welche auch das Investitionsrisiko trägt. Das KTB hat ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro, wobei rund 8,6 Millionen Euro als Eigenanteil vom Investor aufgebracht und der Rest vom Eisenbahnbundesamt gefördert wird. Getragen wird die RegioInvest Inn-Salzach GmbH durch die Stadt Burghausen, den Landkreis Altötting, die VR-meine Raiffeisenbank eG Altötting-Mühldorf sowie durch die Chemieunternehmen Wacker Chemie AG und Borealis Polymere GmbH. Bürgermeister Hans Steindl, dessen Stadt über die stadteigene Wirtschaftsbeteiligungs-gesellschaft Burghausen mbH mit rund 72 Prozent Mehrheitsgesellschafter der RegioInvest ist, sieht Burghausen mit dem KV-Terminal als „neuen Schwerpunkt der Verladesituation im kombinierten Verkehr zwischen München-Riem und Salzburg“. Bisher wurden Industriegüter aus Burghausen großteils per Lkw zum Terminal nach München-Riem gebracht, was dann künftig zwar entfallen wird, wobei aber München-Riem gerade in der Anfangsphase noch weiter als Drehscheibe für Produkte aus dem Chemiedreieck dienen wird. Das wirtschaftliche Umfeld Burghausens sei auch deswegen für einen Terminal-Betrieb so attraktiv, weil von der Industrie allein in den letzten drei Jahren rund 1,8 Milliarden Euro direkt am Standort investiert worden seien, in den letzten zehn Jahren sei die Zahl der Burghauser Arbeitsplätze um 20 Prozent auf aktuell über 17.000 angestiegen, so Steindl. Am Terminalstandort entstehe auch ein neuer Industriepark, der eine breite Dienstleistungspalette von Logistik und damit verbundenen Services aufweisen werde. RegioInvest-Geschäftsführer Anton Steinberger, der auch der Wirtschaftsförderungsgesell-schaft Burghausen vorsteht, stellt angesichts der erwarteten Zuwächse des kombinierten Verkehrs eine zweite Ausbaustufe des Burghauser Terminals in Aussicht. In der ersten Ausbaustufe ist das KTB auf 48 000 Ladeeinheiten pro Jahr mit vier Zügen pro Tag. Für die zweite Ausbaustufe mit einem weiteren Portalkran und drei weiteren Gleisen stehen noch 4,5 Hektar Fläche zu Verfügung, so dass dann bis zu 80 000 Ladeeinheiten pro Jahr mit sieben Zügen pro Tag möglich sein könnten. Mit der Inbetriebnahme im Juni 2014 stehen auch Depot-Leistungen für bis zu 1 200 Container mit 20 Fuß Größe oder für 600 Container mit 40 Fuß zur Verfügung. „Zudem verfügt das Terminal über höchste Betriebssicherheit für einen umweltgerechten Betrieb aufgrund eines hochmodernen Gewässerschutzsystems“, sagt Anton Steinberger. Fernseh-Beiträge zum Terminal in unseren TV-News WiföG Weitere Informationen zum KV-Terminal/Güterverkehrszentrum Burghausen

Von: WiföG/mko

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Die Verantwortlichen des Betreiberkonsortiums der „KombiTerminal Burghausen GmbH“ (von links) Berthold Jesse und Dr. Jörg Hilker (DB Schenker BTT), Horst Schmidt (Spedition Schmidt) und Wolfgang Müller (DUSS) sowie die Vertreter des Investorenkonsortiums RegioInvest Reinhard Frauscher (VR – meine Raiffeisenbank Altötting-Mühldorf), Anton Steinberger (WiföG Burghausen), Altöttings Landrat Erwin Schneider, Bürgermeister Hans Steindl und als Vertreter der beteiligten Industriefirmen Wacker Chemie und Borealis Polymere Dr. Siegfried Kiese (Leiter Materialwirtschaft Wacker Chemie Burghausen).

Das Container-Terminal für den kombinierten Verkehr in Burghausen – hier eine Aufnahme des Baufortschritts der letzten Wochen wird im Frühjahr 2014 fertiggestellt und im Juni 2014 als „KombiTerminal Burghausen – KTB“ in Betrieb genommen.

Vor den Medien sowie Vertretern der regionalen Politik und der Industriebetriebe stellten bei einer Pressekonferenz im Burghauser Bürgerhaus die Verantwortlichen der RegioInvest und des KTB-Konsortiums das KV-Terminal vor. (Fotos: KommExpert)

Zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde auch das Logo des "KombiTerminal Burghausen GmbH", kurz KTB. (Grafik: cfd)