Güterterminal: Vor Betriebsstart Gesprächsbedarf mit dem Eisenbahnbundesamt

(22.06.2014)

Privat-öffentlicher Präzedenzfall bringt Klärungsbedarf mit Eisenbahnbundesamt - RegioInvest ist hoch zufrieden mit Bauentwicklung - Burghausen. Im Juli ist die Betriebsaufnahme des Güterterminals Burghausen geplant. Doch bevor es auf der Baustelle in den Endspurt gehen kann, müssen noch unvorhergesehene Differenzen geklärt mit dem Eisenbahnbundesamt geklärt werden. Anfangs sind sechs Züge pro Woche vorgesehen, im Herbst könnte dann auf zehn Züge erhöht werden - mit 60 Containern pro Zug oder 120 Lkw. Sowohl die Nord- als auch die am Mittelmeer gelegenen Südhäfen sollen über kurz oder lang an das KV-Terminal angeschlossen werden. In alle Welt könnten damit von Burghausen aus Container per Zug verschickt werden. Um am Terminal genügend Leercontainer vorrätig zu haben, wird aktuell noch an der Stellfläche gebaut. Für 3500 bis 4000 Leercontainer soll sie Platz bieten, erklärt Anton Steinberger, RegioInvest-Geschäftsführer.  Die RegioInvest mit ihren Gesellschaftern Stadt Burghausen, Landkreis, VR-Bank, Wacker und Borealis finanziert den Bau des Terminals. Mit dem Baufortschritt ist Anton Steinberger hoch zufrieden und bilanziert: „Das war eine hervorragende Baustelle. Wir waren schneller als geplant und günstiger als geplant.“ Betrieben wird das Terminal vom Konsortium „KTB - Kombi Terminal Burghausen GmbH“. Dessen Zusammensetzung bringt es mit sich, dass das Projekt auf den letzten Metern vor dem Betriebsstart noch einigen Gesprächsbedarf hat, wie Anton Steinberger in der Wochenend-Ausgabe des Alt-Neuöttinger Anzeigers bestätigte. Ursprünglich sei geplant gewesen, das Terminal mehrheitlich privatwirtschaftlich zu betreiben, so dass bei der Planung niedrigere Standards angesetzt werden können. Jetzt allerdings sei das Konsortium über die Bahn-Töchter DB Schenker BTT und DUSS überwiegend öffentlich besetzt, weswegen das Eisenbahnbundesamt schärfere Verwaltungsvorschriften ansetzen will, erklärte Steinberger gegenüber der lokalen Presse. Auswirkungen hätte das zwar nur auf die Beschriftung der Pläne - sie müsste nachträglich ergänzt werden, weil die Vorgaben eine DB-Zertifizierung vorsehen - das alleine aber könnte nochmal für höhere Kosten sorgen, Kosten, die der Betreiber zu tragen hätte. Um diesen „rein formellen Akt“, wie es Anton Steinberger nennt, noch gütlich aus der Welt zu schaffen, seien für das vergangene Wochenende Gespräche mit dem Eisenbahnbundesamt angesetzt gewesen. Er hege Hoffnungen, dass ein Mittelweg gefunden wird, sagt Steinberger, schließlich handle es sich um eine privat-öffentliche Konstellation, wie es sie bislang noch nie gegeben habe und wie es sie das Gesetz auch nicht berücksichtige.

Von: WiföG/mko

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Über die Schienenanbindung des neuen Güterterminals Burghausen werden künftig sowohl Häfen in Nord- als auch in Südeuropa mit Containergütern beliefert werden. (Foto: KommExpert)