OMV-Gaskraftwerk-Anschluss: 380-kV-Leitung Haiming-Simbach genehmigt

(29.01.2015)

Voraussetzungen für 550-Mio.-Euro-Investition Gaskraftwerk nun gegeben - Entscheidung der OMV hängt aber von wirtschaftlichen Faktoren ab - Haiming/Burghausen. In Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern hat die Regierung von Niederbayern den Plan der OMV Kraftwerk Haiming GmbH zum Neubau einer 380-kV Kraftwerksanschlussleitung von Haiming nach Simbach genehmigt. Das Energieprojekt dient dazu, die Netzanbindung des Gaskombikraftwerks Haiming zu ermöglichen. Damit sind die nötigen Voraussetzungen für ein Kraftwerk in Haiming erfüllt. Rund 550 Mio. Euro könnten für das Kraftwerksprojekt investiert werden. Die Entscheidung, ob ein solches gebaut wird, liegt aber nach wie vor bei der OMV Deutschland GmbH. Diese teilt mit, dass in Kürze eine Stellungnahme ihrerseits dazu veröffentlicht werden wird. Auf dem neuen Mastgestänge wird künftig über weite Strecken auch eine bestehende 110-kV-Leitung mitgeführt. Das Vorhaben erstreckt sich daher auch auf den teilweisen Rückbau der 110-kV-Leitung von Lengthal nach Braunau und kleinere Rückbauten an der 110-kV-Leitung Neuötting - Landesgrenze - Ranshofen, an der 20-kV-Leitung nahe der neuen Innquerung und an der 110-kV-Leitung zum Umspannwerk. Für das Haiminger Kraftwerk wurde am 14. Dezember 2010 die immissionsschutzrechtliche Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern erteilt. „Gas-Kombikraftwerke werden aufgrund ihres effizienten Ausnutzens der Ressourcen als besonders vorteilhaft angesehen. Sie sind mit Blick auf den Ausstieg der Bundesrepublik Deutschland aus der Nutzung der Kernenergie für die elektrische Stromerzeugung von besonderer Bedeutung, da sie wetterunabhängig die Erzeugung von elektrischer Energie sicherstellen können“, heißt es in einer Mitteilung der Bezirksregierung. „Nach Auskunft der OMV hat man darauf ja immer gewartet“, kommentiert Haimings Bürgermeister Wolfgang Beier. Nun müsse also eine Entscheidung getroffen werden. Es gibt allerdings zwei Einwände: Erstens kann der Planfeststellungsbeschluss angegriffen werden, beispielsweise von Bürgern, die ihre Recht verletzt sehen. Zudem wendet Bürgermeister Beier ein, dass sich an der wirtschaftlichen Lage ja nichts geändert habe. Es geht dabei darum, ob die Politik sich für ein Kapazitätsmodell entscheidet. Ohne ein solches Kapazitätsmodell, d.h. öffentliche Förderung für die Bereitstellung von Stromerzeugungskapazität, gibt es aber kein Kraftwerk von der OMV, weil es nicht wirtschaftlich ist. Ob es ein solches Kapazitätsmodell geben wird, ist aber von der Politik nach wie vor nicht entschieden. Die nun genehmigte 16,5 Kilometer lange Höchstspannungsleitung beginnt am - zukünftigen - Kraftwerk Haiming (Unteres Soldatenmais) und führt im Daxenthaler Forst zunächst nach Norden, um nördlich der Kaiserleite in Richtung Westen zu schwenken. Die Leitung wird dabei nahe an bestehenden Forstwegen geführt. Zwischen Haarbach und Leichspoint verlässt die Leitung den Daxenthaler Forst, um über weithin freie Feldflächen nördlich von Haiming auf den Inn zu treffen. Der Inn wird, nördlich von Winklham, mit allen Leitungsseilen in einer Ebene überspannt. Ab dem östlichen Innufer führt die Leitung nach Südosten, zwischen Seibersdorf und Bergham hindurch, zum südlichsten Punkt, dieser liegt etwa nordöstlich des Zusammenflusses von Salzach und Inn. Dort schwenkt die Leitung nach Nordosten und läuft parallel zur Bundesstraße B12 an der Ritzinger Au entlang. Östlich des Sonderflugplatzes Kirchdorf überquert die Leitung die Bundesstraße B12 nach Norden, um nördlich von Ach die Bahnlinie zu queren und schließlich über Atzing ins Umspannwerk Simbach einzubinden. Der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Niederbayern für die 380-kV-Kraftwerksanschlussleitung wird in den nächsten Tagen den Betroffenen, die Einwendungen erhoben haben, individuell zugestellt. Zudem wird der Planfeststellungsbeschluss mit den festgestellten Plänen zur öffentlichen Einsichtnahme ausgelegt. Die Auslegung erfolgt voraussichtlich vom 13. Februar bis einschließlich 26. Februar in folgenden Rathäusern: Burghausen, Haiming, Kirchdorf und Simbach. Der Planfeststellungsbeschluss enthält eine Reihe von Nebenbestimmungen, insbesondere zur Bauausführung, zum Natur- und Artenschutz sowie zu den Belangen der Land- und Forstwirtschaft. Er kann auch im Internet eingesehen werden (www.regierung.niederbayern.bayern.de Rubrik: Aufgabenbereiche - Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr - Sachgebiet Verkehrswesen - Energieleitungen). Weitere Informationen zum Projekt Gaskraftwerk Haiming

Von: WiföG

Zurück

Der Abschnitt der insgesamt 16,5 km langen Anschlussleitung für das geplante Gaskraftwerk führt durch das Inntal und verfügt jetzt über Baurecht. (Grafik: Regierung von Niederbayern)