Wirtschaftsbeteiligungs GmbH als unternehmerischer Arm der Stadt Burghausen

(31.12.2015)

Mit der Beteiligungsgesellschaft WiBG ist Burghausen auf mehreren Feldern tätig – Hochschulbau neue Aufgabe
 
Burghausen.
„Die WiBG ist ein ertragreiches und schlagkräftiges Unternehmen geworden“, stellt ihr Geschäftsführer Anton Steinberger heraus. Die städtische Wirtschaftsbeteiligungs GmbH ist gegründet worden, um der Stadt eine einfachere Möglichkeit zu eröffnen, Kooperationen mit Unternehmen einzugehen wie beim Güterverkehrszentrum oder um selbst unternehmerisch tätig zu sein wie beim Bau der Photovoltaik-Anlagen.

Entscheidungen sind zwar aus dem Stadtrat ausgelagert, weil die Weichen hier ein nur dreiköpfiger Aufsichtsrat stellt, dem derzeit Bürgermeister Hans Steindl, Stadtrat Paul Kokott und der Unternehmer Klaus Schultheiß angehören. „Damit können wir schnell handeln“, stellt Anton Steinberger heraus, der das Unternehmen parallel zu seiner Aufgabe als Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsförderung WiföG leitet. Die politische Entscheidungshoheit des Stadtrats werde damit aber nicht unterminiert, wie Steinberger ausdrücklich herausstellt. Denn sobald die WiBG Risiken eingehe und Kredite für Investitionen aufnehme, brauche sie dazu die Zustimmung des Stadtrats.

WiBG für Salzachzentrum und Hochschulbau aktiv
Die WiBG ist es auch, die mit der Investorengesellschaft Taurus über einen Kauf des Areals Salzachzentrum Verhandlungen führen wird.Die WiBG wird aber nicht selbst das rund 14 000 Quadratmeter große Areal erwerben. Ziel ist es, mit Hilfe der WiBG in einem Konsortium mit neuen Partnern den derzeitigen Stillstand beim Salzachzentrum-Projekt zu überwinden und möglichst bereits im Herbst 2016 mit dem Bau beginnen zu können. Im Idealfall würde sich die WiBG mit dem Spatenstich für das neue Einkaufszentrum wieder zurückziehen. In dem Zusammenhang informierte Anton Steinberger auch über die weiteren aktuellen Tätigkeitsfelder dieses städtischen Unternehmens. Demnach sieht der Aufsichtsrat die WiBG auch als richtiges Instrument und nunmehrigen Vorreiter der zu gründenden Betreibergesellschaft für den Hochschulbau. Hier verhandeln Stadt und Landkreis über die jeweiligen Kostenanteile. Rund 700 000 Euro sind laut Steinberger nötig, um am 30. Juni 2016 den Betrieb der Fachhochschule im bisherigen COC-Gebäude an der Marktler Straße starten zu können. Steinberger: „Wir richten unter anderem eine Standleitung mit einer Kapazität von einem Gigabyte zum FH-Hauptstandort Rosenheim ein. Damit haben Studenten stets einen guten Zugriff auf die dort gespeicherten Daten über Vorlesungen, Bibliothek und Forschungsarbeiten.“ Die WiBG organisiert laut Steinberg zudem alle Messeauftritte zum Hochschulstandort und wird ein eigenes Logo unter dem Stichwort „Campus Burghausen“ in Auftrag geben. Gleichzeitig beginnen die Gespräche mit Wacker wegen der Nutzung des Wacker-Geländes neben dem BBiW für den endgültigen Hochschulbau nach Ende der Interimslösung im COC-Gebäude. „Wir rechnen in drei Jahren mit rund 320 Studenten“, so Steinberger. Auf Nachfrage sagt er, derzeit sei noch offen, ob Wacker die Wiese verkaufen oder nur verpachten werde. Der Bau soll zudem Zeichen setzen. Geplant ist ein Ideenwettbewerb, für den im Hochschulbau tätige Architekturbüros eingeladen werden.

Förderbescheid für Vergrößerung des Güter-Terminals Anfang 2016 erwartet
Näher rückt laut Steinberger nun auch der zweite Bauabschnitt im Güterverkehrszentrum: Rund sechs Millionen Euro hat die WiBG dem Freistaat für die 28 Hektar große Waldfläche nördlich dem Terminal bezahlt. Die Kosten werden langfristig über Pachten finanziert. Das heißt, die Stadt behält die Flächen in ihrem Eigentum, verpachtet sie nur an Dienstleister, die einen Standort am Terminal benötigen.

Den Förderbescheid für die Vergrößerung des eigentlichen Terminals erwartet Steinberger Anfang des neuen Jahres. Danach erfolgen die Ausschreibungen mit dem Ziel, im April mit der Erweiterung beginnen zu können. Hier geht es um eine Investition von 5,7 Millionen Euro, für die 4,2 Millionen Fördergelder des Eisenbahnbundesamtes eingeplant sind. Kernstück der Erweiterung ist ein zweiter Kran, der allein fast 3 Millionen Euro kosten wird. Daneben geht es unter anderem um eine Parkplatzerweiterung, um ein Dispositionsgebäude und um Signal- und Weichentechnik. Auch hier werden die Investitionen langfristig über die dadurch eingehenden Pachteinnahmen finanziert. Das Güterverkehrszentrum hat sich laut Steinberger besser entwickelt als erwartet. „Wir liegen jetzt hochgerechnet aufs Jahr bei 41 600 Hüben und damit um 1600 mehr als zu Beginn nach einem dreijährigen Betrieb prognostiziert waren.“

Erträge durch PV-Anlagen und Pachteinnahmen für Wacker-Arena
Erträge erwirtschaftet die WiBG insbesondere auch mit ihren Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet. „Diese Einnahmen geben uns Spielraum für weitere Investitionen in die Wirtschaftsförderung“, freut sich Steinberger. Selbst der Kauf der Wacker-Arena durch die WiBG kostet die Stadt seinen Worten nach nichts. „Die Pachteinnahmen decken die Kosten, wir können damit auch notwendige Investitionen finanzieren.“

Von: WiföG/Burghauser Anzeiger

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Die WiBG setzt sich aktiv für den Bau und die Inbetriebnahme des Hochschulstandortes Burghausen.

Ca. 6 Mio. Euro hat die WiBG dem Freistaat Bayern für die 28 ha große Erweiterungsfläche nördlich des bestehenden Güterverkehrszentrums bezahlt.

Mit den Photovoltaik-Anlagen im Burghauser Stadtgebiet erwirtschaftet die WiBG regelmäßige Einnahmen. (Fotos: KommExpert/WiföG)