Hochschul-Campus Burghausen ab Herbst: Studieren, wo die Chemie stimmt

(07.03.2016)

Schnuppertage am 22./23. März - Einschreibung vom 1. Mai bis 15. Juli – Lehrbeginn am 4. Oktober – Stadt Burghausen sieht fünf Stipendien in Höhe von je 5000 Euro vor

Burghausen.
Die Vorbereitungen für ein Hochschulstudium in Burghausen in den Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Chemie-Ingenieurwesen gewinnen an Fahrt. Die Lehrpläne stehen in ihren Konturen fest. Die Ausschreibungen für die ersten drei Professorenstellen laufen. Auch die Gespräche mit potenziellen Dozenten und Lehrbeauftragten sind bereits angelaufen. Schnuppertage für Interessenten der beiden Burghauser Studiengänge gibt es bereits am 22. und am 23. März (weitere Infos).

Am 1. Mai startet die Bewerbungsfrist für angehende Studierende zum ersten Semester im Herbst und läuft bis 15. Juli. Alle Fäden für die Vorbereitungen des Studienbetriebs und der Gründung der Fakultäten laufen derzeit bei Projektleiterin Dr. Britta Bolzern-Konrad von der „Mutter-Hochschule“ Rosenheim im Business Center an der Marktler Straße zusammen.

Die Projektleiterin hat selbst jahrzehntelange Erfahrung an der Nahtstelle von Technik und Betriebswirtschaft sowie in den vergangenen vier Jahren auch in der Hochschullehre gesammelt. Dr. Britta Bolzern-Konrad hat eine kaufmännische und eine Ingenieursausbildung, arbeitete als Ingenieurin im Qualitätsmanagement, im technischen Marketing und in der strategischen Unternehmensführung. Ihre Dissertation verfasste sie zur Thematik: Vertrauen und Mitarbeiterkompetenz im Unternehmen mit besonderem Blick auf die optimale Einbringung der Mitarbeiter in den Unternehmenserfolg.

„Für das erste Semester am Campus ist eine Kapazität von 85 Studierenden angepeilt“, sagt die Projektleiterin, 25 Plätze sind im Studiengang zum Chemie-Ingenieur vorgesehen, 60 in Betriebswirtschaftslehre. Beide Studiengänge unterscheiden sich im Anspruch von bisherigen Angeboten an anderen Hochschulen durch die Nähe und Überschneidung zum jeweils anderen Fachgebiet.

Das bedeutet zum Beispiel für die angehenden Betriebswirte, dass sie im Lauf ihres Studiums auch die technische Seite kennenlernen wie zum Beispiel technischer Einkauf, Qualitätsmanagement, Verfahrens- und Produktionstechnik sowie Werkstofftechnik und Materialwissenschaften. Für die angehenden Chemie-Ingenieure sind ebenfalls Module mit BWL-Schwerpunkten vorgesehen, dazu Management, Grundlagen der Unternehmensführung und Zukunftstrends.

Als „Plus“ zu vergleichbaren Studiengängen an anderen Hochschulen sind in Burghausen außerdem der Blick auf Biotechnologie und Polymer-Chemie vorgesehen. Leitsatz für das Studium in Burghausen wird sein, „Studieren, wo die Chemie stimmt“, sagt Anton Steinberger, Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft Burghausen. Für Studierende hat Burghausen außerdem fünf Stipendien in Höhe von je 5000 Euro vorgesehen.

Hohen Stellenwert in beiden Studienrichtungen mit denen der „Campus Burghausen“, zunächst durch das Institut im Business Center präsent, an den Start geht besitzt in beiden Studienrichtungen der enge Praxis-Bezug zu den Unternehmen vor Ort, durch fachübergreifende Module, Labormodule und Praxissemester im Netzwerk mit Unternehmen aus dem Bayerischen Chemiedreieck.

Fruchtbare Impulse erwartet sich Dr. Bolzern-Konrad auch von der Nachbarschaft zum Internationalen Studien- und Begegnungszentrum der TU München, das in Kürze im restaurierten Kloster Raitenhaslach in Betrieb gehen wird.

Nächster Schritt im Aufbau des Hochschulbetriebs am Campus Burghausen, unabhängig von der gebäudetechnischen Unterbringung, ist mit Einstellung der ersten Professoren der Aufbau der Studiengänge für Betriebswirtschaftslehre und Chemie-Ingenieurwesen.

Als Fakultät bezeichnet man an Hochschulen und Universitäten eine Gruppe zusammengehörender Wissenschaften oder eine Abteilung mit mehreren Wissenschaftsgebieten als Lehr- und Verwaltungseinheit. Zu ihr gehören Lehrende und Lernende sowie das zugeordnete nichtwissenschaftliche Personal.

Auch der weitere Ausbau des Campus Burghausen ist bereits ins Auge gefasst. Nach dem erfolgreichen Start des Lehrbetriebs in den Schwerpunkten Betriebswirtschaftslehre und Chemie-Ingenieurwesen sollen ein Studiengang mit Ausrichtung auf Materialwissenschaften, E-Technik oder Informatik und ein Studiengang im Wirtschaftsingenieurwesen folgen. Auch in diesen Studiengängen soll die Nähe zu den praxisorientierten Nachbardisziplinen und der Industrie vor Ort einen deutlichen Mehrwert bieten. Einer endgültigen Festlegung der neuen Studiengänge wird voraussichtlich eine Befragung der ortsansässigen Unternehmen vorausgehen.

Die Zugangsvoraussetzungen zum Studium Burghausen erlauben eine hohe Durchlässigkeit in der Aufnahme. Für Betriebswirtschaftslehre und für den Studiengang zum Chemie-Ingenieur ist eine Aufnahme des Studiums außer mit fachgebundener, Fachhochschul- oder allgemeiner Hochschulreife auch eine Meisterprüfung mit Nachweis über ein Beratungsgespräch an der Hochschule möglich. Auch eine mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung und dazu mindestens dreijährige Berufspraxis in einem zum Studiengang fachlich verwandten Bereich, ein Beratungsgespräch sowie das Bestehen eines zweisemestrigen Probestudiums können als Eingangsvoraussetzung dienen. Zum Studienbeginn in BWL ist allerdings ein Numerus Clausus (NC) vorgesehen. Weitere Details zum Bewerbungsmodus gibt es im Internet unter: www.fh-rosenheim.de

In der Startphase richtet sich der junge Campus Burghausen an Interessenten in einem Umkreis von rund 150 Kilometern. Eine eigene Webseite dazu wird in Kürze freigeschaltet. Auf großes Interesse ist das Projekt bereits in der Studienforumsbörse an der HTL in Braunau gestoßen. Wie für die Industrie- und Gewerbeunternehmen im Bayerischen Chemiedreieck ist auch das oberösterreichische Innviertel als klassisches Einzugsgebiet für die junge Hochschule vorgesehen. Nächste Termine sind bei den Schnupper-Tagen an der Hochschule Rosenheim am 22. und 23. März sowie bei der Bildungsmesse Burghausen am 15. und 16. April. Bereits für den Studienbeginn im Herbst 2017 wirbt dann der Auftritt auf der Berufsinformationsmesse (bim) in Salzburg im November.

Die feierliche Eröffnung des Campus in Burghausen ist für den 30. September geplant, der Start des Lehrbetriebs am 4. Oktober.

Die Planung für die mittelfristige Zukunft sieht vor, dass in der Studienrichtung Chemie-Ingenieurwesen vom Stamm von zwei Professoren mit den dazugehörigen Dozenten und weiterem Personal auf neun Professuren aufgebaut wird und die Zahl der Studierenden von den 25 für den Start anvisierten auf rund 100.

In der betriebswirtschaftlichen Studienrichtung soll die Zahl der Professuren auf sechs und die Zahl der Studierenden auf 200 anwachsen. Diese Zahlen berücksichtigen bereits den Blick auf die weiteren zwei Studiengänge mit einer Zahl von insgesamt bis zu 700 Studenten.

Adresse der neuen Web-Seite: www.campus-burghausen.de

Von: http://www.pnp.de

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"Studieren, wo die Chemie stimmt": Dieser Leitsatz steht für den neuen Hochschul-Campus Burghausen. Im Bild die Industrieanlagen der OMV Deutschland am Standort Burghausen. (Foto: OMV)

Ein Team des ORF interviewte Dr. Britta Bolzern-Konrad zur die Gründung des FH-Campus Burghausen, zu den Studieninhalten und Chancen für Studierende aus dem Innviertel sowie zur nahen Einschreibungsfrist. (Foto: ede)

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