Schnellerer Zugang für ChemDelta-Unternehmen zu den Häfen Triest und Genua

(22.07.2016)

Verkehrsminister Dobrindt sichert Industrie Erfüllung wichtiger Forderungen zu – Zweigleisigkeit nur in nachrangiger Kategorie -

Burghausen/Altötting.
Nach den Hochstufungen der Ortsumfahrungen Garching und Reischach gibt es in Sachen Bundesverkehrswegeplan eine weitere Verbesserung für den Landkreis im Vergleich zum Ist-Stand: Dank eines Zugeständnisses von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt kann die chemische Industrie künftig deutlich schneller Güter über die Strecke Tüßling-Freilassing in die Häfen Triest und Genua bringen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Vertretern der Initiative ChemDeltaBavaria Dobrindt, das MdB Stephan Mayer vermittelt hatte.

Im Rahmen des Treffens in Berlin sagte der Minister zu, dass beim Bahnausbau im Abschnitt Tüßling-Freilassing parallel zur Elektrifizierung die Achslast von derzeit 20 auf 22,5 Tonnen erhöht wird. Eine auf den ersten Blick zwar nur geringfügige, für die Industrie aber eminent wichtige Änderung. Schließlich können sich die Unternehmen damit nach Abschluss der Arbeiten Umwege über den Knoten München sparen. Zugleich geht mit der Maßnahme eine bessere Anbindung an Osteuropa über den Bahnhof Schwechat einher.

Die von der Industrie bereits lange geforderten Maßnahmen sind Dobrindt zufolge im vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans enthalten. Das sicherte er auch bei dem Gespräch nochmal zu.

Was dagegen die Zweigleisigkeit des Abschnitts Tüßling-Freilassing betrifft, so bleibt es vorerst dabei, dass sie nicht in die höchste Stufe des BVWP kommt. Stattdessen wird sie Bestandteil einer neu geschaffenen Kategorie „Potentieller Bedarf“. Darin enthalten sind Projekte, die noch nicht abschließend bewertet wurden, die aber je nach Entwicklung auch während der bis 2030 gehenden Laufzeit des BVWP noch in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden können. Unter anderem befindet sich auch die Walpertskirchner Spange in dieser Kategorie.

Trotz der Einschränkung zeigten sich die Industrievertreter zufrieden mit dem Ergebnis des Gespräches. Wenn neben dem zweigleisigen Ausbau zwischen Markt Schwaben und Ampfing, sowie der Elektrifizierung nun auch noch die Erhöhung der Achslast in den vordringlichen Bedarf kommt, dann seien die wichtigsten Forderungen der Wirtschaft erfüllt, so Wacker-Werkleiter Dr. Dieter Gilles. Wobei sowohl er als auch MdB Mayer darauf drängten, dass die Maßnahmen „überlappend“ geplant werden.

Was die weitere Entwicklung bei der Zweigleisigkeit Tüßling-Freilassing angeht, so bat Dobrindt die Vertreter von Industrie und Städtebund Inn-Salzach, mit dem Ministerium im Gespräch zu bleiben und mit aktuellen Prognosen zu versorgen. Mayer schlug vor, einen neuen Zeitplan für den Bahnausbau in allen Details zu erstellen, um Fortschritte auch konkret nachvollziehen zu können. Grundlage für weitere Planungen im „Potentiellen Bedarf“ dürfe nicht der Ist-Zustand sein, sondern das Potential, das in weiteren Verbesserungen liege.

Jochen Englmeier vom Städtebund brach eine Lanze für den Personenverkehr gerade auf der Strecke Mühldorf-Salzburg. Dr. Willi Kleine, stv. Vorsitzender des Vereins „Magistrale für Europa“, bat darum, die Anbindung der Region Salzburg an den Flughafen München über die ABS 38 und die Walpertskirchner Spange nicht aus den Augen zu lassen.

Von: WiföG

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Zufrieden mit dem Ergebnis: (v. li.) Georg Häckl, Dr. Bernhard langhammer, Stephan Mayer, Alexander Dobrindt, Dr. Dieter Gilles, Dr. Willi Kleine und Jochen Englmeier. (Foto: Büro Mayer)