Wacker Chemie auf Erfolgskurs: 8 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresquartal

(08.05.2017)

1,22 Mrd. Euro Umsatz im 1. Quartal 2017 - Ebitda mit 229 Mio. € um 12 Prozent höher als im Vorjahr -

München/Burghausen.
Die Wacker Chemie AG hat im 1. Quartal 2017 den Umsatz und das operative Ergebnis gegenüber den nach der Entkonsolidierung von Siltronic angepassten Werten des Vorjahres und des Vorquartals weiter ausgebaut. Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1.218,8 Mio. € (Q1 2016: 1.133,1 Mio. €). Das ist ein Plus von rund 8 Prozent. Höhere Absatzmengen im Geschäft mit Siliconen und Polymerprodukten sind der wesentliche Grund für diesen Anstieg. Positive Währungseffekte haben den Umsatz ebenfalls leicht erhöht. Die insgesamt niedrigeren Preise haben die Umsatzentwicklung dagegen gebremst. Gegenüber dem Vorquartal (1.151,1 Mio. €) ist der Konzernumsatz um rund sechs Prozent gewachsen.

WACKER hat im 1. Quartal 2017 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 229,3 Mio. € erwirtschaftet. Das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr (205,3 Mio. €) und 4 Prozent mehr als im Vorquartal (221,2 Mio. €). Neben dem Umsatzplus hat auch die hohe Anlagenauslastung im Berichtsquartal die Ergebnisentwicklung begünstigt. Von Januar bis März 2017 ergibt sich im WACKER-Konzern eine EBITDA-Marge von 18,8 Prozent (Q1 2016: 18,1 Prozent). Im Vorquartal hatte sie 19,2 Prozent betragen. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summiert sich im Berichtsquartal auf 73,2 Mio. € (Q1 2016: 64,1 Mio. €). Das sind 14 Prozent mehr als vor einem Jahr und entspricht einer EBIT-Marge von 6,0 Prozent (Q1 2016: 5,7 Prozent).

Das Periodenergebnis des Berichtsquartals ist stark beeinflusst vom Abgang der Siltronic als Segment des WACKER-Konzerns. Es summierte sich auf 665,9 Mio. € (Q1 2016: 16,1 Mio. €). Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten stieg um 15 Prozent auf 31,2 Mio. € (Q1 2016: (27,2 Mio. €). Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten belief sich auf 634,7 Mio. € (Q1 2016: -11,1 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie aus den fortgeführten Aktivitäten liegt im Berichtsquartal bei 0,59 € (Q1 2016: 0,52 €).

Die Konzernprognose für das Gesamtjahr 2017 hat WACKER auf Grund der Entkonsolidierung von Siltronic aktualisiert und die Vergleichswerte des Jahres 2016 angepasst. Der Konzernumsatz wird 2017 weiterhin um einen mittleren einstelligen Prozentsatz höher erwartet als im Vorjahr (4.634,2 Mio. €). Das EBITDA wird dagegen auf vergleichbarer Basis ohne Sondererträge gegenüber dem Vorjahr (935,2 Mio. €) voraussichtlich um einen mittleren einstelligen Prozentwert zurückgehen. Das Konzernergebnis wird sich wegen des Gewinns aus dem Abgang von Siltronic gegenüber dem Vorjahr vervielfachen.

„WACKER ist unter nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen gut in das neue Geschäftsjahr gestartet“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Insbesondere die Nachfrage nach unseren Siliconen ist nach wie vor sehr stark. Aber auch bei unseren Polymerprodukten verzeichnen wir steigende Absatzmengen. Für WACKER SILICONES heben wir auf Grund der sehr guten Auftragslage die Umsatz- und Ergebnisprognose an. Schwieriger gestaltet sich das Marktumfeld derzeit für unser Polysiliciumgeschäft. Die Spotmarktpreise für Solarsilicium haben in den letzten Wochen deutlich nachgegeben. Grundsätzlich aber erwarten wir in diesem Jahr für den weltweiten Photovoltaikmarkt weiteres Wachstum. Das wird sich positiv auf die Nachfrage nach Polysilicium auswirken. Durch den Abbau unseres Anteils an Siltronic auf knapp 31 Prozent haben wir jetzt die strategischen Ziele erreicht, die wir mit einer Minderheitsposition bei Siltronic verfolgen: Wir stellen den Konzern weniger kapitalintensiv auf und fokussieren unsere Investitionsmittel darauf, die Wertschöpfungsketten in unseren Chemiebereichen zu stärken.“

Regionen
Im 1. Quartal 2017 hat WACKER die Umsätze gegenüber dem Vorjahr in allen Regionen gesteigert. In Asien belief sich der Konzernumsatz im Berichtsquartal auf 444,6 Mio. €. Das sind 6 Prozent mehr als im Vorjahr (418,1 Mio. €). In Europa hat WACKER von Januar bis März Umsätze in Höhe von 497,2 Mio. € (Q1 2016: 462,0 Mio. €) erwirtschaftet. Das ist ein Plus von rund 8 Prozent. In der Region Amerika stieg der Umsatz ebenfalls um rund 8 Prozent auf 219,8 Mio. € (Q1 2016: 203,9 Mio. €).

Investitionen und Netto-Cashflow

Die Investitionen des Konzerns beliefen sich im 1. Quartal 2017 auf 46,7 Mio. € (Q1 2016: 90,7 Mio. €). Das sind rund 49 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für Silicon- und Polymerprodukte.

Der Netto-Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten summierte sich im 1. Quartal 2017 auf 53,2 Mio. € (Q1 2016: -10,3 Mio. €). Der wesentliche Grund für diesen Anstieg sind die erheblich niedrigeren Investitionen.

Mitarbeiter
Die Zahl der bei WACKER weltweit Beschäftigten ist wegen der Entkonsolidierung von Siltronic deutlich zurückgegangen. Zum Stichtag 31. März 2017 waren im Konzern 13.594 (31.12.2016: 17.205) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. An den WACKER-Standorten in Deutschland arbeiteten zum Ende des Berichtsquartals 9.875 (31.12.2016: 12.138) Beschäftigte, an den internationalen Standorten waren es 3.719 (31.12.2016: 5.067) Mitarbeiter.

Geschäftsbereiche
WACKER SILICONES hat im 1. Quartal 2017 einen Gesamtumsatz von 555,6 Mio. € (Q1 2016: 491,3 Mio. €) erzielt. Das ist ein Plus von 13 Prozent. Höhere Absatzmengen sind der wesentliche Grund für diesen Anstieg. Den Umsatz des Vorquartals (492,3 Mio. €) hat der Bereich ebenfalls um 13 Prozent übertroffen. Das EBITDA von WACKER SILICONES lag im Berichtsquartal mit 107,4 Mio. € um rund 22 Prozent über dem Wert des Vorjahres (87,9 Mio. €). Im Vergleich zum Vorquartal (78,9 Mio. €) betrug das Plus 36 Prozent. Zusätzlich zum Umsatzanstieg haben die hohe Anlagenauslastung und ein gutes Kos-tenniveau die Ertragskraft des Geschäftsbereichs positiv beeinflusst. Die EBITDA-Marge verbesserte sich im 1. Quartal 2017 auf 19,3 Prozent nach 17,9 Prozent im Vorjahr und 16,0 Prozent im Vorquartal.

Der Gesamtumsatz von WACKER POLYMERS liegt im Berichtsquartal mit 306,8 Mio. € um gut 7 Prozent über Vorjahr (285,9 Mio. €). Deutlich höhere Absatzmengen bei Dispersionspulvern und Dispersionen sind der Hauptgrund für diesen Zuwachs. Den Umsatz des Vorquartals (275,0 Mio. €) hat der Bereich um rund 12 Prozent übertroffen. Das EBITDA von WACKER POLYMERS summierte sich im Berichtsquartal auf 52,3 Mio. € (Q1 2016: 64,4 Mio. €). Wesentliche Ursache für diesen Rückgang um 19 Prozent sind die im Jahresvergleich deutlich gestiegenen Rohstoffpreise. Um dieser Entwicklung zu begegnen, hat der Geschäftsbereich Preiserhöhungen für seine Produkte angekündigt. Im Vergleich zum Vorquartal (45,2 Mio. €) ist das EBITDA dagegen um rund 16 Prozent gewachsen. Hier spielten auch saisonale Effekte eine Rolle. Die EBITDA-Marge lag im Berichtsquartal bei 17,0 Prozent nach 22,5 Prozent im Vorjahr und 16,4 Prozent im Vorquartal.

WACKER BIOSOLUTIONS erzielte von Januar bis März 2017 einen Gesamtumsatz von 51,4 Mio. €. Das sind rund 4 Prozent mehr als im Vorjahr (49,6 Mio. €). Maßgebend für dieses Plus waren höhere Absatzmengen und positive Wechselkurseffekte. Den Umsatz des 4. Quartals 2016 (49,6 Mio. €) hat der Bereich ebenfalls um vier Prozent übertroffen. Das EBITDA von WACKER BIOSOLUTIONS liegt im Berichtsquartal mit 10,6 Mio. € um gut 10 Prozent über Vorjahr (9,6 Mio. €). Ausschlaggebend für das Plus waren der höhere Umsatz sowie die gute Kostensituation des Geschäftsbereichs, auch auf Grund der hohen Auslastung der Produktionsanlagen. Den Wert des Vorquartals (7,1 Mio. €) hat WACKER BIOSOLUTIONS um 49 Prozent übertroffen. Die EBITDA-Marge verbesserte sich entsprechend auf 20,6 Prozent nach 19,4 Prozent im Vorjahr und 14,3 Prozent im 4. Quartal 2016.

WACKER POLYSILICON hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 268,1 Mio. € erzielt. Das sind 2 Prozent weniger als im Vorjahr (273,1 Mio. €) und 10 Prozent weniger als im Vorquartal (297,2 Mio. €). Ausschlaggebend für den leichten Rückgang im Jahresvergleich sind die etwas niedrigeren Absatzmengen im Solargeschäft. Dagegen haben die sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich höheren Preise für Solarsilicium die Umsatzentwicklung begünstigt. Gegenüber dem 4. Quartal 2016 sind die Absatzmengen deutlich zurückgegangen. Die Spotmarktpreise für Solarsilicium haben in den letzten Wochen deutlich nachgegeben. Der Geschäftsbereich hat diese Situation genutzt, um seine Lagerbestände in Asien zu erhöhen und so die Lieferzeiten zu seinen dortigen Kunden deutlich zu verkürzen. Das EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich im Berichtsquartal auf 70,5 Mio. €. Das sind 79 Prozent mehr als im Vorjahr (39,4 Mio. €). Der Hauptgrund für diesen deutlichen Anstieg sind die im Vorjahr angefallenen Anlaufkosten für die Inbetriebnahme des neuen Polysiliciumstandorts Charleston. Diese hatten im 1. Quartal 2016 das EBITDA des Geschäftsbereichs um rund 30 Mio. € gemindert. Gegenüber dem Vorquartal (86,5 Mio. €) ist das EBITDA um knapp 19 Prozent gesunken. Ein wesentlicher Grund für diesen Rückgang ist der im 4. Quartal 2016 angefallene Sonderertrag von 13,3 Mio. € aus einbehaltenen erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von Kunden aus der Solarbranche. Die EBITDA-Marge des Geschäftsbereichs beträgt im Berichtsquartal 26,3 Prozent nach 14,4 Prozent im 1. Quartal 2016 und 29,1 Prozent im 4. Quartal 2016.

Ausblick
Im Berichtsquartal hat WACKER seine Beteiligung an der Siltronic AG auf 30,8 Prozent reduziert. Gemäß den Regeln des Standards IFRS 5 („Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“) weist WACKER das Ergebnis der Siltronic AG und ihrer Tochtergesellschaften rückwirkend für das Jahr 2016 als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten aus. Die Beteiligung an Siltronic wird seit dem 15. März 2017 at equity bilanziert.

An den Einschätzungen zu den einzelnen Geschäftsbereichen ergeben sich dadurch gegenüber den Aussagen im Geschäftsbericht 2016 keine Änderungen. Auf Grund der starken Nachfrage nach seinen Siliconprodukten hebt der Konzern aber seine Erwartungen für WACKER SILICONES an. Dort sollen trotz steigender Rohstoffpreise sowohl der Umsatz als auch das EBITDA im Jahresvergleich um einen hohen einstelligen Prozentsatz wachsen (Geschäftsbericht 2016: Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich, leichter Anstieg des EBITDA).

Auf Konzernebene ändert sich die Prognose – jeweils bezogen auf die angepassten Werte des Jahres 2016 – wie folgt:

  • Der Konzernumsatz wird 2017 weiterhin um einen mittleren einstelligen Prozentsatz höher erwartet als im Vorjahr (4.634,2 Mio. €).
  • Die EBITDA-Marge wird etwas unter Vorjahr (20,6 Prozent) erwartet (Geschäftsbericht 2016: inklusive Siltronic leicht unter Vorjahr). Insgesamt niedrigere Produktpreise und steigende Rohstoffpreise mindern die EBITDA-Marge.
  • Das EBITDA wird auf vergleichbarer Basis ohne Sondererträge gegenüber dem Vorjahr (935,2 Mio. €) um einen mittleren einstelligen Prozentwert zurückgehen (Geschäftsbericht 2016: inklusive Siltronic auf vergleichbarer Basis ohne Sondererträge auf dem Niveau des Vorjahres).
  • Der ROCE wird im Vergleich zum Jahr 2016 (5,6 Prozent) leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen (Geschäftsbericht 2016: inklusive Siltronic auf dem Niveau des Vorjahres).
  • Der Netto-Cashflow wird für das Jahr 2017 deutlich positiv erwartet. Er soll aber deutlich unter dem Vorjahreswert (361,1 Mio. €) liegen (Ge-schäftsbericht 2016: inklusive Siltronic auf dem Niveau des Vorjahres).
  • Die Investitionen werden sich 2017 auf rund 360 Mio. € belaufen (Geschäftsbericht 2016: rund 450 Mio. €) und damit gegenüber dem Vorjahr (338,1 Mio. € ohne Siltronic) leicht steigen. Sie liegen aber nach wie vor deutlich unter den Abschreibungen.
  • Die Abschreibungen werden im Jahr 2017 mit rund 600 Mio. € (Geschäftsbericht 2016: inklusive Siltronic rund 720 Mio. €) leicht unter dem Niveau des Vorjahres (618,2 Mio. €) liegen.
  • Die Nettofinanzschulden werden wie im Geschäftsbericht 2016 prognostiziert weiter sinken und deutlich unter Vorjahr (992,5 Mio. €) liegen.

Von: http://www.wacker.com

Zurück

Das Werk Burghausen, gegründet 1914, ist der bedeutendste Produktionsstandort von WACKER und zugleich der größte Chemiestandort Bayerns. Auf dem insgesamt zwei Quadratkilometer großen Werkgelände stellen fast 10.000 Mitarbeiter in etwa 150 Produktionsbetrieben einige tausend verschiedene Produkte her. (Foto: Wacker Chemie AG)