fiwa group: Burghauser Ingenieurdienstleister auf Weg zu Industrie 4.0

(19.06.2017)

Lösungen für die intelligente Produktion – Herausforderung: Verbindung unterschiedlicher Technik-Generationen -

Burghausen.
„Engineering is our Passion“. Das Motto der „fiwa group“ hat seit fast fünf Jahrzehnten Bestand und steht doch vor neuen Herausforderungen, deren Lösung sich als Kern-Kompetenz in der Digitalisierung und auf dem Weg in die „Industrie 4.0“ abzeichnet. „Intelligente Produktion“ ist das Schlagwort für uns, sagt Geschäftsführer Hans-Peter Wagner. „fiwa“ steht für das 1972 gegründete Unternehmen Finze und Wagner und verfügt derzeit über einen Mitarbeiterstamm von rund 150 Fachkräften.

Die Aufgaben, die sich den Geschäftsfeldern und neuen Trends ableiten, sind vielfältig und decken das Spektrum von der Planung bis zur Ausführung: Prozessautomation, Leittechnik, Mess- und Regeltechnik, Wägetechnik, Elektroplanung, Gebäudetechnik, Kommunikations- und Sicherheitstechnik, Software-Entwicklung, Datentechnik für Pharma und Umwelt, Lebensmittelindustrie, Aluminiumindustrie, Stahlindustrie, Chemie und Petrochemie – diese Branchen und Aufgabenfelder sind Tradition.

Was hat sich geändert seit 1972? Mit dem Weg in die intelligente Produktion gilt es, zunehmend Identifikationssysteme für Waren und Warengruppen, für Bauteile und für die Anbindung der Logistik und – wo es sie noch gibt, der Lagerhaltung an die Produktion und – dann wieder an die Logistik in Richtung Kunden zu finden. Diese Systeme gilt es auf die ganz konkreten Anforderungen der Kunden anzupassen.

Außerdem geht es nicht nur darum, Daten zu generieren und zu speichern, sondern auch, sie sinnvoll und ebenso übersichtlich wie sicher aufzubereiten und darzustellen. Treiber in der Automatisierung und auf dem Weg in die intelligente Produktion sind zudem Wettbewerbsdruck durch den Weltmarkt und Kostendruck durch Energiepreise. In manchen Branchen entfallen auf Energie rund 70 Prozent der Gesamtkosten. Der Optimierungsdruck erklärt sich von selbst.

„Nur bei den wenigsten Kunden, nicht mal in der Großindustrie, werden komplett neue Fabriken mit ebenso komplett neuen Anlagen auf der grünen Wiese errichtet“, erklärt Hans-Peter Wagner die Herausforderung. Der Weg in die intelligente Produktion führt über Maschinen und Systeme aus unterschiedlichen Epochen. Hier kommt dem Ingenieurdienstleister die jahrzehntelange Erfahrung zugute, aber die Herausforderungen stellen sich doch mit jedem Projekt neu und etwas anders dar.

Enorm an Bedeutung gewonnen hat über die Jahrzehnte außerdem der Anspruch an Transparenz und Dokumentation zu verwendeten Bauteilen und zu den einzelnen Verarbeitungsschritten. Hier hat sich außerdem ein umfassendes und ständig wachsendes Regelwerk mit hohen Auditierungs- und Zertifizierungsansprüchen entwickelt, das es zu beachten gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch auf internationaler Ebene.

„Unser Leistungsspektrum reicht von der Beratung vor einer Investitionsentscheidung über Planung und Ausschreibung, Begleitung beim Kauf, Erstellung von Montageunterlagen, Materialbeschaffung, Montagevergabe, Inbetriebnahme und Projektübergabe bis zur Wartung der Anlagen. Auch komplette Projekte im Sinne einer Turn-Key, also schlüsselfertigen Anlage, werden für die Kunden abgewickelt“, sagt Barbara Oberhuber, Geschäftsführerin für das operative Geschäft.

Seit 1972 gibt es das Unternehmen, damals als kleiner regional aktiver Ingenieurdienstleister gegründet. Wagners Gründungspartner, Rainer Finze, ist vor über zehn Jahren gestorben, hatte sich aber schon Jahre vor seinem Tod aus dem Geschäft zurückgezogen.

Mittlerweile hat die Ingenieurgesellschaft neben dem Hauptsitz in Burghausen zwei weitere Niederlassungen in Deutschland, eine in Österreich und drei in China, in den Wachstumszentren Shanghai, Guangzhou und Peking.

Der Mitarbeiterstamm von rund 150 Fachkräften teilt sich in etwa zu je einem Drittel auf Ingenieure, Techniker und Meister. „Wir spüren bereits deutlich den Fachkräftemangel“, sagen Hans-Peter Wagner und Barbara Oberhuber unisono. „Fachkräfte, zumal aus der Region, fühlen sich zwar sehr wohl in Burghausen, wissen auch das Klima im Unternehmen und die anspruchsvollen Herausforderungen zu schätzen.“ Es gibt immer wieder neue Projekte mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und hoher Eigenverantwortung, aber das vermehrt nicht die Zahl derer mit der entsprechenden Qualifikation im technischen Bereich.

Das Unternehmen belässt es allerdings nicht bei der Klage, sondern bietet aktive Unterstützung bei Qualifikation und Weiterbildung, am Standort Nünchritz in Sachsen sogar mit dem Angebot eines Dualen Studiums. Aktuell sind dort zwei Dualstudenten im Einsatz.

Der Fachkräftemangel betrifft allerdings auch andere Branchen, vom Mittelstand bis zur Großindustrie und das hat zur Folge, dass der Arbeitsmarkt in diesem Bereich beginnt, sich zu kannibalisieren. Das zugrundeliegende Problem: Zu wenige Schüler und Studierende begeistern sich für die MINT-Fächer. Zu wenige studieren Ingenieurwissenschaften.

Auch auf diesem Feld ist das Unternehmen aktiv, zählt zu den Berater des jungen Campus in Burghausen, der aktuell nicht nur einen technischen Studiengang zum Chemieingenieur anbietet, sondern aktuell zwei weitere technische Studiengänge an der Nahtstelle und Prozessindustrie und Ingenieurwesen vorbereitet.

„Das schaut gut aus“, sagen Barbara Oberhuber und Hans-Peter Wagner. Der Studienplan sei zwar noch nicht erstellt, aber in Zusammenwirken mit Großindustrie, Hochschule und technischem Mittelstand in konstruktiver Arbeit. Immerhin bietet allein die Wirtschaft in Burghausen rund 4000 Arbeitsplätze in mittelständischen HighTech-Unternehmen, die Mittelstand und Industrie auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten. Das hat erst vor kurzem der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Burghausen, Anton Steinberger, beim Digitalisierungsforum der Wirtschaftsjunioren vorgestellt.

Hans Peter Wagner selbst hat zu Beginn seines Berufslebens zuerst Mess- und Regelmechaniker gelernt und über den zweiten Bildungsweg ein Ingenieurs- und ein Betriebswirtschafts-Studium absolviert, Barbara Oberhuber hat ein Studium in Elektrotechnik absolviert und war vor ihren Eintritt in die „fiwa) group“ bei einem Großkonzern beschäftigt.

Referenzobjekte laufen nicht nur bei ABB und Bernecker + Rainer, um mit den ersten Buchstaben im Alphabet zu beginnen, sondern erstrecken sich über die ganze Welt über Emerson und Siemens und bis zu Wacker am Ende des Alphabets und zugleich Flaggschiff der Wirtschaft im Bayerischen Chemiedreieck.

Internet: www.fiwagroup.com

Von: http://www.pnp.de

Zurück

Positions- und Stellplatzbestimmung zur lückenlosen Überwachung von Orts- und Statusveränderungen, Verkürzung der Suchzeiten, Reduzierung von Umlagerprozessen und Optimierung des Verkehrsflusses in schemetischer Darstellung. (Grafik: fiwa)