Kapazitätsausbau: Zweiter Portalkran am KombiTerminal Burghausen steht

(22.08.2017)

Betriebsstart zum Jahresende – 3,66 Mio. Euro Investition – Kapazität steigt auf bis zu 80.000 Ladeeinheiten im Jahr –

Burghausen.
Der Ausbau des KombiTerminals Burghausen (KTB) und des daran angeschlossenen Güterverkehrszentrum schreitet weiter voran: Mit der Inbetriebnahme eines zweiten Portalkrans zum Jahreswechsel wird sich die Kapazität des KTB im jährlichen Umschlag von Containern und Lkw-Sattelaufliegern von aktuell rund 40.000 auf bis zu 80.000 Ladeeinheiten erhöhen. Derzeit wird der zweite Portalkran montiert und soll zum Jahreswechsel in Betrieb gehen. Die Investitionskosten für den neuen Kran betragen rund 3,66 Mio. Euro.

Burghausens Bürgermeister Hans Steindl, KTB-Geschäftsführer Wolfgang Müller, RegioInvest Inn-Salzach-Geschäftsführer Anton Steinberger sowie der stellvertretende Terminalleiter Albert Mitter stellten kürzlich den aktuellen Entwicklungsstand des im Januar 2015 offiziell in Betrieb genommenen KombiTerminals Burghausen vor. Mit dem aktuell laufenden zweiten Ausbauabschnitt sowie den dazugehörigen Maßnahmen im Umfeld wurden bisher rund 40 Millionen Euro in Summe in das Areal des KTB und des Güterverkehrszentrums investiert.

Kapazitätsgrenze war schnell erreicht

Die Kapazitätsgrenze des ersten Portalkrans wurde bereits wesentlich früher als erwartet erreicht, „nämlich schon nach nur einem halben Jahr Betriebszeit“, sagte Anton Steinberger. Betrieb und Leistungsfähigkeit werden nun schrittweise und dem Bedarf angepasst und entsprechend ausgebaut. In der aktuellen Ausbaustufe sind allerdings noch nicht die ebenfalls vorgesehenen zwei weiteren Umfahrungsgleise enthalten. Sie sollen bei Bedarf in einer nächsten Stufe folgen, wie auch der Ausbau des Verwaltungsbereichs und die Ansiedelung von Dienstleistern und Servicebetrieben im Umfeld des Container-Umschlags, dem „Güterverkehrszentrum Burghausen“. „Der Bedarf für eine dritte Ausbaustufe des KombiTerminals wird dann sukzessive ab 2018 ermittelt“, so Steinberger.

Im wesentlichen gleicht der neue Portalkran der 2014 in Betrieb genommenen Krananlage, bietet aber durch neue Funktionen, vor allem in der Verladung von Lkw-Auflegern, eine größere Leistungsbandbreite und liege deshalb mit Rücksicht auf die erweiterte Funktionalität nur rund 20 000 Euro über den Beschaffungskosten für den ersten Kran, informierte Anton Steinberger. Ohne Beachtung der erweiterten Funktionen liegen die Mehrkosten bei rund 120 000 Euro.

Rund 80 ha Potenzial an Ansiedlungsflächen
„Burghausen hat mehr als nur seine Hausaufgaben gemacht“, betonte Bürgermeister Hans Steindl und dankte ausdrücklich dem regionalen Bundestagsabgeordneten Stephan Mayer für die politische Unterstützung in Berlin. Burghausen hält aktuell in Summe rund 80 Hektar potenzielle Industriefläche für weitere Industrie- und Dienstleistungsansiedlungen in unmittelbarer Nähe der großen Chemie- und Raffinerie-Standorte parat. „Wir nehmen die Gewerbesteuereinnahmen nicht nur dankend an, sondern sehen die Stadt auch als wichtigen Dienstleister für die Industrie“, betonte Steindl: So investiere Burghausen in leistungsfähige Logistik und sei dabei, den Ertrag aus der lokalen Wirtschaft in die Leistungsfähigkeit des Standorts zu reinvestieren.

Zugfrequenz wird weiter ausgebaut
Bereits in der kommenden Woche soll die Zugfrequenz aus dem KTB ausgebaut werden. In Verhandlung zu den bisher abgefertigten Zügen stehen zwei weitere Direktverbindungen ab Burghausen nach Bremerhaven. Aktuell gehen ab dem KTB wöchentlich 13 Züge auf die Reise. Die meisten Züge fahren über Maschen nach Hamburg, gefolgt von Zügen über Neuss zu den „ARA-Häfen“ Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam. Je ein Zug fährt wöchentlich nach Magdeburg und zum Hafen in Triest. Bis 2018/2019 werde die Frequenz auf bis zu 19 Züge wöchentlich ansteigen, informierte KTB-Geschäftsführer Wolfgang Müller.

Rund 90 Prozent des aktuellen Frachtaufkommens entfallen auf die Industrie am Standort. Aber der Kundenservice für weitere Unternehmen und Logistiker werde ausgebaut, so Wolfgang Müller. In Planung sei außerdem im Kontext mit dem Projekt des zweispurigen Ausbaus und der Elektrifizierung der Strecke von Markt Schwaben nach Mühldorf ein Zubringerdienst zum Kombiterminal in München-Riem. Dort könnten dann Container aus Burghausen auf alle Containerzug-Destinationen umgeladen werden. Im Augenblick sei dieser Service aufgrund der Streckenengpässe noch schwer möglich.
 
Gespräche mit potenziellen KTB-Kunden in Oberösterreich
Gespräche laufen außerdem mit potenziellen Kunden in Österreich: Dort befinden sich mit dem Aluminium-Verbundwerk in Ranshofen, dem Flugzeugkomponentenbauer FACC in Ried und dem Motorrad-Hersteller KTM in Mattighofen exportstarke Unternehmen. Für die Anbindung dieser Standorte sei aber noch die Frage nach der grenzüberschreitenden Zulassung von 44 Tonnen Höchstgewicht für Lkw-Transporte im Ziel- und Quellverkehr zu KombiTerminals zu klären – erlaubt sind hier derzeit nur 40 Tonnen Höchstgewicht: Die höhere Grenze des zulässigen Gesamtgewichts in diesen speziellen Fällen soll die Umladung von Fracht auf die Bahn und damit der Entlastung der Straße zusätzlich attraktiver machen.

Von: WiföG/mko

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Am zweiten Portalkran des KombiTerminals Burghausen: (v. l.) WiföG-Geschäftsführer Anton Steinberger, KTB-Geschäftsführer Wolfgang Müller und stv. Terminalleiter Albert Mitter.

Erläuterten den aktuellen Entwicklungsstand am KTB und am Güterverkehrszentrum Burghausen: (v. l.) WiföG-Geschäftsführer Anton Steinberger, Bürgermeister Hans steindl und KTB-Geschäftsführer Wolfgang Müller.

Die Flächen des KTB und des Güterverkehrszentrums erläuterte WiföG-Geschäftsführer Anton Steinberger.

Hinter dem ersten Portalkran am KTB, der Anfang 2015 in Betrieb ging, ist bereits der zweite Kran montiert, der zum Jahreswechsel 2017/2018 in Betrieb gehen wird. (Fotos: KommExpert)