Interkommunale Gewerbegebiete: Flächenpotenzial als Standortfaktor

(25.06.2018)

IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf tagte bei der Kreutzpointner Unternehmensgruppe -

Burghausen.
Das Thema Fläche als Standortfaktor steht derzeit ganz oben in der öffentlichen Diskussion: Nicht zuletzt wird der Bayerische Verfassungsgerichtshof am 17. Juli entscheiden, ob das „Volksbegehren gegen den Flächenfraß“ verfassungskonform ist oder nicht. Um dieses Thema drehte sich die jüngste Sitzung des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf bei der Kreutzpointner Unternehmensgruppe in Burghausen.

Die Verfügbarkeit von Flächen wird zunehmend zum Standortkriterium für die Sicherung von Wirtschaftskraft – nicht nur mit Blick auf die unmittelbar wirtschaftlich genutzten Flächen, sondern auch mit Blick auf erschwinglichen Wohnraum für Arbeitskräfte. Das zeigte die jüngste Sitzung des Regionalausschusses der IHK Mühldorf - Altötting in Burghausen. Konfliktsituationen aus den knapper werdenden Flächen schilderten Thomas Einwang, Bürgermeister aus Buchbach im Kreis Mühldorf und Jochen Englmeier, zweiter Bürgermeister aus Unterneukirchen im Kreis Altötting.

Die Herausforderungen für eine verantwortungsvolle Kommunalpolitik sieht der Buchbacher Bürgermeister Einwang wie sein Kollege Jochen Englmeier nicht nur in einem Angebot an erschwinglichem Bauland für Familien, sondern auch im Angebot an Gewerbeflächen, um bestehenden Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, aber auch, um neue Unternehmen anzusiedeln. Ehemals bewährte Einheimischen-Modelle sind zudem durch die EU juristisch unter Druck geraten. Englmeier verwies zudem auf den Preisdruck, der in der Landwirtschaft durch die Nachfrage an Anbauflächen durch Biogas-Produzenten herrscht, aber auch auf den Preisdruck, den zum Beispiel die Nachfrage nach ökologischen Ausgleichsflächen erzeugt – und das wiederum bei einer hohen Steuerlast für Landwirte, die Grund verkaufen, ohne den Erlös in die Landwirtschaft zu reinvestieren.

Lösungen könnten interkommunale Gewerbegebiete bieten, oder eine Absprache der Kommunen untereinander, wer Unternehmen mit großer und wer mit kleinteiliger Flächennachfrage aufnehmen kann, empfahl Flächenexperte Andreas Fritzsche von der IHK. Nur: Der Alltag zeige, vielen Bürgermeistern und ihren Gremien ist der Blick auf die eigene Gemeinde wichtiger, als der Blick aufs Ganze.

Detaillierte Informationen zum Standortfaktor Fläche: www.ihk-muenchen.de

Von: WiföG

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Gastgeber der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf war Elektro Kreutzpointner GmbH in Burghausen, wo Firmenchef Fritz Kreutzpointner (2. v. li.) das Unternehmen und die neue Burghauser Firmenzentrale vorstellte. (Foto: KommExpert)