WACKER schließt das 3. Quartal 2021 mit kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis ab

(29.10.2021)

Konzernumsatz des 3. Quartals 2021 liegt mit 1,66 Mrd. € um 40 % über dem Wert des Vorjahres - EBITDA mit 434 Mio. € im Jahresvergleich mehr als verdoppelt auf Grund deutlich höherer Absatzmengen sowie besserer Preise

München/Burghausen. Die Wacker Chemie AG hat das 3. Quartal 2021 dank einer weiter hohen Kundennachfrage in allen Geschäftsbereichen mit kräftigen Zuwächsen beim Umsatz und beim Ergebnis abgeschlossen. Der Konzernumsatz summierte sich von Juli bis September auf 1.658,6 Mio. €. Das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (1.183,1 Mio. €) und 11 Prozent mehr als im Vorquartal (1.501,0 Mio. €). Während sich im 3. Quartal 2020 noch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie negativ auf das Geschäft von WACKER ausgewirkt hatten, sind im Berichtsquartal die Absatzmengen in allen wesentlichen Abnehmerindustrien deutlich gewachsen. Positive Produktmixeffekte, höhere Preise – vor allem für Solarsilicium – sowie Währungseffekte haben den Umsatz ebenfalls erhöht. Der Konzernumsatz der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres beträgt 4.519,2 Mio. € (9M 2020: 3.453,0 Mio. €). Das ist ein Plus von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

WACKER hat im 3. Quartal 2021 ein EBITDA von 433,7 Mio. € erzielt. Das operative Ergebnis hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr (190,8 Mio. €) mehr als verdoppelt. Gegenüber dem Vorquartal (326,6 Mio. €) ist das EBITDA um 33 Prozent gestiegen. Neben den höheren Absatzmengen und den gestiegenen Preisen haben Einsparungen aus dem laufenden Effizienzprogramm des Konzerns die Ergebnisentwicklung im operativen Geschäft positiv beeinflusst. Zum Teil stark gestiegene Energie- und Rohstoffkosten haben das EBITDA dagegen gemindert. Für die drei Monate Juli bis September 2021 ergibt sich im WACKER-Konzern eine EBITDA-Marge von 26,1 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte sie 16,1 Prozent betragen und im Vorquartal lag die EBITDA-Marge bei 21,8 Prozent. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres summiert sich das Konzern-EBITDA auf 1.006,7 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (470,3 Mio. €) mehr als verdoppelt.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich im Jahresvergleich mehr als verdreifacht. Es beläuft sich von Juli bis September 2021 auf 342,6 Mio. € (Q3 2020: 90,6 Mio. €). Die EBIT-Marge liegt bei 20,7 Prozent (Q3 2020: 7,7 Prozent). Gegenüber dem 2. Quartal 2021 (233,7 Mio. €) ist das EBIT um 47 Prozent gewachsen. Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 248,7 Mio. € (Q3 2020: 67,7 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie beträgt 4,90 € (Q3 2020: 1,30 €).

WACKER hat seine am 15. September angehobene Jahresprognose bestätigt. Demnach wird der Umsatz im Gesamtjahr rund 6 Mrd. € betragen (2020: 4,69 Mrd. €) und das EBITDA wird 2021 voraussichtlich zwischen 1,2 Mrd. € und 1,4 Mrd. € liegen (2020: 666 Mio. €). Die anhaltend hohen Preise für Polysilicium und die weiterhin sehr starke Nachfrage in den Chemiebereichen sind die Gründe für die höheren Erwartungen. Gleichzeitig belasten höhere Rohstoffpreise und negative Währungseffekte das EBITDA. Der Chemiekonzern rechnet hier nunmehr mit einem Effekt von voraussichtlich mehr als 400 Mio. € (bisher: 300 Mio. €). In der aktuellen Prognose ist diese Entwicklung berücksichtigt.

„WACKER befindet sich auf einem sehr guten Kurs. Im abgelaufenen Quartal haben wir einen Rekordumsatz erzielt. Ich gehe davon aus, dass 2021 ein ausgezeichnetes Jahr für WACKER wird“, sagte Konzernchef Christian Hartel am Donnerstag in München. Zu den guten Ergebnissen im 3. Quartal haben laut Hartel alle Bereiche beigetragen. „Unser Geschäft mit Polysilicium hat sich in den vergangenen Monaten sehr gut entwickelt. Der Ausbau der Photovoltaik nimmt weltweit immer mehr Fahrt auf. Dadurch steigt die Nachfrage nach unserem Polysilizium für hocheffiziente Solarzellen. Dazu kommt, dass der Preisanstieg bei Solarsilicium unser Geschäft unterstützt hat. Auch in der Halbleiterindustrie ist die Nachfrage ungebrochen hoch. Bereits heute steckt unser hochreines Polysilicium in fast jedem zweiten Computerchip, der weltweit verbaut wird. Wir wollen unsere Marktposition hier weiter stärken. WACKER liefert die hohe Qualität, die für leistungsfähige Solarmodule und Halbleiter gebraucht wird.“

Auch in den Chemiebereichen sei die Nachfrage in den vergangenen Monaten gestiegen, so Hartel weiter. „Bei den Siliconen verfolgen wir seit Jahren die Strategie, unser Angebot an Spezialprodukten auszubauen. Das zahlt sich immer mehr aus. Im abgelaufenen Quartal haben wir in allen Anwendungsfeldern für Silicone zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. Unsere Silicon-Spezialitäten bieten dort vielfältige, unverzichtbare Eigenschaften.“, erläuterte Hartel. „Bei den Polymeren profitieren wir als Marktführer unter anderem von einer weltweit hohen Bautätigkeit. Unsere Polymerprodukte sind ein unverzichtbarer Grundstoff für innovative Lösungen im Baubereich.“ Gut entwickelt hat sich laut Hartel zudem das Geschäft mit biotechnologisch hergestellten Produkten. „Gerade die Biotechnologie ist ein ganz wichtiges Zukunftsfeld für WACKER. Hier sind zuletzt vor allem die Umsätze im Bereich Biopharmazeutika gestiegen. Auch unser Geschäft mit Cyclodextrinen ist gewachsen. Die speziellen Eigenschaften dieser Moleküle eröffnen zahlreiche Anwendungsbereiche. Sie können zum Beispiel die Löslichkeit von Arzneistoffen erhöhen und so deren Bioverfügbarkeit verbessern.“

Regionen
Im 3. Quartal 2021 ist der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr in allen Regionen deutlich gestiegen. Am stärksten fiel das Plus in der Region Asien aus. Dort kletterte der Umsatz um 59 Prozent auf 707,5 Mio. € (Q3 2020: 444,1 Mio. €). In Europa lag der Umsatz mit 638,2 Mio. € um 34 Prozent über Vorjahr (476,9 Mio. €). In Amerika stieg der Umsatz um 18 Prozent auf 237,5 Mio. € (Q3 2020: 200,8 Mio. €). Auch im Vergleich zum Vorquartal ist der Umsatz in allen Regionen gewachsen.

Investitionen und Netto-Cashflow
Die Investitionen des Konzerns beliefen sich im 3. Quartal 2021 auf 86,3 Mio. € (Q3 2020: 45,4 Mio. €). Das sind 90 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für Silicon- und Polymerprodukte.
Der Netto-Cashflow lag im 3. Quartal 2021 bei 425,9 Mio. € (Q3 2020: 295,5 Mio. €). Die wesentliche Ursache für diesen Anstieg um 44 Prozent sind die deutlich höheren Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft.

Mitarbeiter
Die Zahl der bei WACKER weltweit Beschäftigten ist im Berichtsquartal leicht zurückgegangen. Zum Stichtag 30. September 2021 waren im Konzern 14.324 (30.06.2021: 14.345) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. An den WACKER-Standorten in Deutschland arbeiteten zum Ende des Berichtsquartals 9.948 (30.06.2021: 10.002) Beschäftigte, an den internationalen Standorten waren es 4.376 (30.06.2021: 4.343) Mitarbeiter.

Geschäftsbereiche
WACKER SILICONES hat im 3. Quartal 2021 einen Gesamtumsatz von 680,2 Mio. € erzielt (Q3 2020: 547,7 Mio. €). Das sind 24 Prozent mehr als vor einem Jahr. Grund für den Anstieg waren vor allem gestiegene Absatzmengen. Darüber hinaus haben auch höhere Preise die Umsatzentwicklung positiv beeinflusst. Der Bereich verzeichnete in allen Anwendungsfeldern zweistellige Zuwachsraten. Im Vergleich zum Vorquartal (648,7 Mio. €) ist der Umsatz um 5 Prozent gewachsen. Das EBITDA von WACKER SILICONES lag im Berichtsquartal mit 160,5 Mio. € um 77 Prozent über Vorjahr (90,5 Mio. €). Den Wert des Vorquartals (133,6 Mio. €) hat der Bereich um 20 Prozent übertroffen. Die EBITDA-Marge belief sich im 3. Quartal 2021 auf 23,6 Prozent nach 16,5 Prozent im 3. Quartal 2020 und 20,6 Prozent im Vorquartal. Anfang Oktober hat der Geschäftsbereich eine globale Preiserhöhung für Siliconprodukte um durchschnittlich 30 Prozent angekündigt. Grund dafür sind die signifikant höheren Kosten für strategische Rohstoffe, insbesondere Siliciummetall, Logistikdienste und Verpackungsmaterialien.

Der Gesamtumsatz von WACKER POLYMERS liegt im Berichtsquartal mit 468,8 Mio. € um 38 Prozent über dem Wert des Vorjahres (340,3 Mio. €). Grund dafür waren deutlich höhere Absatzmengen – vor allem bei Dispersionspulvern – sowie höhere Durchschnittspreise für Polymerprodukte. Währungseffekte haben sich zusätzlich positiv auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt. Im Vergleich zum Vorquartal (403,5 Mio. €) ist der Umsatz um 16 Prozent gewachsen. WACKER POLYMERS hat im 3. Quartal 2021 ein EBITDA von 84,5 Mio. € (Vor-jahr 85,2 Mio. €) erzielt. Trotz massiv gestiegener Rohstoffpreise, denen WACKER POLYMERS mit deutlichen Preiserhöhungen begegnet, blieb das Ergebnis damit auf Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Vorquartal (52,2 Mio. €) ist das EBITDA um 62 Prozent gewachsen. Die EBITDA¬Marge lag im Berichtsquartal bei 18,0 Prozent nach 25,0 Prozent im Vorjahr und 12,9 Prozent im Vorquartal. Mitte Oktober hat der Geschäftsbereich wegen anhaltend steigender Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten Preiserhöhungen für Polymerdispersionen, Dispersionspulver und Festharze von bis zu 20 Prozent angekündigt.

WACKER BIOSOLUTIONS erzielte im 3. Quartal 2021 einen Gesamtumsatz von 78,0 Mio. €. Das sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr (57,2 Mio. €). Sehr gut entwickelt hat sich die Auftragsherstellung von Biopharmazeutika sowie das Geschäft mit Cyclodextrinen. Gegenüber dem Vorquartal (71,0 Mio. €) ist der Umsatz des Geschäftsbereichs um 10 Prozent gewachsen. Das EBITDA von WACKER BIOSOLUTIONS liegt im Berichtsquartal mit 11,4 Mio. € um 43 Prozent über Vorjahr (8,0 Mio. €). Verantwortlich für diesen Anstieg sind neben den höheren Umsatzerlösen die gestiegenen Durchschnittspreise für bestimmte Produkte sowie die gute Kostenstruktur des Geschäftsbereichs. Verglichen mit dem 2. Quartal 2021 (11,2 Mio. €) stieg das EBITDA um 2 Prozent. Die EBITDA-Marge beläuft sich auf 14,6 Prozent nach 14,0 Prozent im Vorjahr und 15,8 Prozent im Vorquartal.

WACKER POLYSILICON hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 408,9 Mio. € erzielt. Das sind 94 Prozent mehr als im Vorjahr (211,3 Mio. €). Der Hauptgrund für diesen deutlichen Zuwachs sind die stark gestiegenen Durchschnittspreise für Solarsilicium. Gegenüber dem Vorquartal (352,9 Mio. €) hat sich der Umsatz um 16 Prozent erhöht. Das EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich im Berichtsquartal auf 200,8 Mio. €. Das sind 192,9 Mio. € mehr als im Vorjahr (7,9 Mio. €). Der Hauptgrund für dieses deutliche Plus sind die höheren Preise für Solarsilicium. Daneben haben auch die gute Kostenposition des Geschäftsbereichs und eine höhere Anlagenauslastung die Ergebnisentwicklung positiv beeinflusst. Im Vergleich zum Vorquartal (148,7 Mio. €) ist das EBITDA um 35 Prozent gestiegen. Von Juli bis September 2021 errechnet sich für den Geschäftsbereich eine EBITDA-Marge von 49,1 Prozent nach 3,7 Prozent im 3. Quartal 2020 und 42,1 Prozent im 2. Quartal 2021.

Ausblick
WACKER hat seine Einschätzungen zur voraussichtlichen Entwick-lung des Unternehmens im laufenden Jahr im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2020 ausführlich dargestellt.
Mit Blick auf die gute Geschäftsentwicklung hatte der Münchner Chemiekonzern bereits bei der Vorlage der Zahlen des 1. Quartals 2021 sowie erneut am 16. Juni 2021 seine Umsatz- und Ergebniserwartungen nach oben angepasst. Am 15. September 2021 hat WACKER seine Jahresprognose nochmals angehoben und erwartet im Gesamtjahr 2021 jetzt einen Umsatz von rund 6 Mrd. € (2020: 4,69 Mrd. €). Zuvor war das Unternehmen von einem Umsatz in Höhe von etwa 5,5 Mrd. € ausgegangen. Das EBITDA wird im Gesamtjahr 2021 voraussichtlich zwischen 1,2 Mrd. € und 1,4 Mrd. € liegen. Zuvor hatte WACKER ein EBITDA zwischen 900 Mio. € und 1,1 Mrd. € erwartet. Die anhaltend hohen Polysiliciumpreise sowie die weiterhin sehr starke Nachfrage in den Chemiebereichen sind die Gründe für die höheren Geschäftserwartungen im weiteren Jahresverlauf. Gleichzeitig geht das Unternehmen davon aus, dass im laufenden Jahr höhere Rohstoffpreise und negative Währungseffekte das EBITDA belasten werden. WACKER rechnet hier nunmehr mit einem Effekt von mehr als 400 Mio. € (bisher: 300 Mio. €). In der aktuellen Prognose ist diese Entwicklung berücksichtigt. Den Netto-Cashflow erwartet das Unternehmen nun deutlich positiv und über dem Niveau des Vorjahres (bisher: auf dem Niveau des Vorjahres).

Die Einschätzungen für die EBITDA-Marge, das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sowie den Netto-Cashflow im Gesamtjahr hatte das Unternehmen am 16. Juni zuletzt angepasst. Demnach soll die EBITDA-Marge im Gesamtjahr deutlich über Vorjahr und der ROCE deutlich über den Kapitalkosten liegen.

Für die restlichen finanziellen Steuerungskennzahlen bleibt die Prognose gegenüber den Aussagen im Geschäftsbericht 2020 unverändert.

Von: http://www.wacker.com

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Mit rund 8.100 Beschäftigten ist das Werk Burghausen der Wacker Chemie AG der größte Standort des Konzerns weltweit. (Foto: Wacker Chemie AG)