Siltronic im Geschäftsjahr 2021 stark gewachsen

(02.02.2022)

Steigerung der abgesetzten Waferfläche führt zu deutlichem Umsatzanstieg - Vorläufiger Umsatz 2021 von EUR 1.405 Mio. liegt 16 Prozent über Vorjahr (2020: EUR 1.207 Mio.)

München/Burghausen. Die Siltronic AG (SDAX/TecDAX: WAF) verzeichnete 2021 einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Ergebnis. Diese hervorragende Entwicklung basiert in erster Linie auf einem starken Anstieg der abgesetzten Waferfläche. Am Siltronic-Standort Burghausen sind etwa 1.200 Mitarbeiter beschäftigt.

Bis zum 31. Januar 2022 wurden nicht alle notwendigen regulatorischen Freigaben für das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot von GlobalWafers erteilt. Daher konnte die Transaktion nicht wie geplant vollzogen werden. Vorstand und Aufsichtsrat der Siltronic bedauern dies. Trotzdem blickt Siltronic nach einem hervorragenden Jahr 2021 in eine erfolgreiche Zukunft.

Das Geschäftsjahr war geprägt von starker Nachfrage der Kunden aufgrund von Nachholeffekten aus dem Jahr 2020, anhaltend hohen Investitionen in Digitalisierung und einer zunehmenden Verwendung von Halbleiterbauteilen in immer mehr Anwendungen. Im zweiten Halbjahr haben sich deutlich steigende Absatzmengen, leicht steigende Preise und ein wieder stärkerer US-Dollar positiv auf Umsatz und Ergebnis ausgewirkt. Diese positiven Effekte wurden allerdings teilweise von Kostensteigerungen insbesondere im Bereich der Energie- und Frachtkosten aufgezehrt.

Highlight des Jahres 2021 war der Startschuss für den Bau der neuen 300 mm-Fabrik am Standort Singapur. Mit der Investition in ein hochmodernes und kosteneffizientes Werk begleitet Siltronic die Expansionspläne der Kunden und schafft die Grundlage für weiteres Wachstum des Unternehmens. Die zusätzlichen Produktionskapazitäten sind dabei bereits zu größten Teilen durch langfristige Lieferverträge mit Kunden abgesichert.

„Mit Stolz blicken wir auf ein hervorragendes Jahr 2021, geprägt von einer starken Nachfrage und voller Auslastung, zurück. Ein besonderer Moment war der Spatenstich für unsere neue Fabrik in Singapur. Mit diesem Projekt wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Siltronic AG gestellt. Die neue Fabrik ermöglicht uns weiter zu wachsen und unsere Position als einer der Technologieführer zu festigen“, sagte Dr. Christoph von Plotho, Vorstandsvorsitzender der Siltronic AG. „Wir bedauern, dass die Übernahme durch GlobalWafers aufgrund fehlender regulatorischer Freigaben nicht vollzogen werden konnte. Das lag nicht in unserer Hand. Wir sehen uns jetzt aber in einer guten Ausgangsposition auch als selbständiges Unternehmen weiter erfolgreich zu bleiben“, so von Plotho weiter.

Getrieben von einer starken Zunahme der abgesetzten Waferfläche stieg der Umsatz 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich. Der Flächenzuwachs konnte die Belastung aus der Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich überkompensieren. Durch den schwächeren US-Dollar sanken die in Euro ausgedrückten Durchschnittserlöse je Waferfläche (ASP) im Jahresvergleich.

Der vorläufige und noch ungeprüfte Umsatz der Siltronic AG lag 2021 mit EUR 1.405 Mio. 16 Prozent über dem Vorjahr (EUR 1.207,0 Mio).

Die absoluten Herstellungskosten haben aufgrund der gestiegenen Absatzmenge zugenommen. Der Anstieg der Herstellungskosten verlief im Vergleich zum Vorjahr jedoch deutlich unterproportional zur Mengenentwicklung. Im zweiten Halbjahr wirkten sich steigende Strompreise und ein schwächerer Euro belastend aus. Skaleneffekte und Produktivitätssteigerungen führten zu einem deutlichen Rückgang der Herstellungskosten je Waferfläche.

Das EBITDA erreichte EUR 466 Mio. und lag damit 41 Prozent über dem Vorjahr (2020: EUR 332,0 Mio.). Die EBITDA-Marge lag bei 33 Prozent (2020: 27,5 Prozent).

Das EBITDA des Berichtsjahres war durch Effekte aus dem Übernahmeangebot von GlobalWafers per Saldo in Höhe von EUR 6 Mio. entlastet, während das Vorjahr in Höhe von EUR 12 Mio. belastet war. Unter Vernachlässigung dieser Einflüsse hätten sich für 2021 ein EBITDA von EUR 460 Mio. ergeben nach EUR 344 Mio. für 2020. Die EBITDA-Marge wäre von 28,5 Prozent im Vorjahr auf 32,8 Prozent im Berichtsjahr geklettert, was einem Plus von 4 Prozentpunkten entsprochen hätte.

Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich mit rund EUR 317 Mio. gegenüber dem Vorjahr (2020: EUR 192,2 Mio.) deutlich gesteigert, leicht gedämpft durch höhere planmäßige Abschreibungen. Die EBIT-Marge 2021 lag bei rund 23 Prozent gegenüber 15,9 Prozent im Jahr 2020.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Siltronic rund EUR 426 Mio. in Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen investiert. Die größte Investition betraf den Bau der neuen 300 mm-Fabrik in Singapur, was sich vor allem im vierten Quartal zeigt. Weiter enthalten sind Investitionen in Epitaxie-Kapazitäten, verbesserte Produktionsanlagen und die Erweiterung des Kristallziehgebäudes in Freiberg.

Der vorläufige Netto-Cashflow 2021 war mit rund EUR 2 Mio. positiv, aber deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (2020: EUR 77,4 Mio.) und damit im Rahmen der Erwartungen.

Trotz der Investitionen in die neue Fabrik und trotz einer Dividendenzahlung in Höhe von EUR 60 Mio. ist das vorläufige Nettofinanzvermögen auf EUR 573 Mio. (2020: EUR 499,2 Mio.) gestiegen. Hauptgrund dafür war der sehr erfreuliche Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit. In Q4 sind Kundenanzahlungen in Höhe von netto EUR 123 Mio. zugeflossen.

Geschäftsentwicklung im vierten Quartal 2021
Der vorläufige Umsatz von rund EUR 377 Mio. im vierten Quartal 2021 lag leicht über dem dritten Quartal (EUR 371,6 Mio.). Dies ist in erster Linie auf die Kursentwicklung des Euro zum US-Dollar zurückzuführen. Die Produktionskapazitäten waren weiterhin voll ausgelastet.

Das EBITDA des vierten Quartals übertraf mit vorläufig EUR 144 Mio. das Vorquartal um rund EUR 21 Mio. Der Anstieg ist in Höhe von rund EUR 12 Mio. auf positive Effekte (Auflösung Rückstellungen) aus dem Übernahmeangebot von GlobalWafers zurückzuführen. Ohne den Einfluss des Übernahmeangebots hätte die EBITDA-Marge 35 Prozent erreicht.

Auch das EBIT lag mit vorläufig EUR 109 Mio. über dem Vorquartal (Q3 2021: EUR 83,9 Mio.). Die EBIT-Marge ist von 22,6 Prozent auf rund 29 Prozent gestiegen. Der oben genannten Sondereffekt trug dabei wesentlich zur Ergebnisverbesserung bei.

2022 wird von den anhaltenden Nachfragetrends, aber auch von andauernder Unsicherheit geprägt sein
Zu den andauernden Unsicherheiten für 2022 zählen weiterhin geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen, aber auch der weitere Verlauf der Corona-Pandemie.

Die Megatrends der Halbleiterindustrie lassen das Unternehmen weiterhin von mittel- und langfristig steigender Nachfrage ausgehen. Aufgrund äußerer Einflüsse wie den aktuellen Verwerfungen in den globalen Lieferketten kann das Wachstum jedoch auch gewissen Schwankungen unterworfen sein. Siltronic verzeichnet derzeit weiter eine hohe Nachfrage und plant mit hoher Auslastung der Produktion.

Das Unternehmen erwartet für das Jahr 2022 ein positives Marktumfeld und deutlich steigende Preise. Inflationsbedingt deutlich steigende Kosten werden das Ergebnis aber deutlich belasten.

Insgesamt geht das Unternehmen von einem guten Start in das Geschäftsjahr 2022 aus.

Unternehmensprofil:
Als einer der führenden Waferhersteller ist Siltronic global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Siliziumwafer sind die Grundlage der modernen Halbleiterindustrie und die Basis für Chips in allen Anwendungsbereichen der Elektronik – von Computern über Smartphones bis hin zu Elektroautos und Windkraftanlagen. International und kundennah setzt das Unternehmen konsequent auf Qualität, Präzision, Innovation und Wachstum. Die Siltronic AG beschäftigt rund 3.900 Mitarbeiter in 10 Ländern und ist seit 2015 im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Die Aktien der Siltronic AG sind in den beiden Börsenindices SDAX und TecDAX vertreten.

Am Siltronic-Standort Burghausen arbeiten rund 1.200 Mitarbeiter. Mehr als 50 Jahre reichen die Wurzeln des Siltronic-Traditionsstandorts Burghausen zurück. Hier, am größten Chemiestandort Bayerns begann 1953 die Erfolgsgeschichte Siltronics mit der Produktion des ersten Reinstsiliziumkristalls, der einen Durchmesser von gerade einmal 10 mm hatte. Heute werden im südostbayerischen Burghausen Einkristalle gezogen und Siliziumwafer mit Durchmessern bis 300 mm für Kunden in aller Welt gefertigt. In Burghausen schlägt auch das innovative Herz des Unternehmens: in einem zentralen Forschungs- und Entwicklungsbereich wird an der Weiterentwicklung von Produkten, Prozessen und Messmethoden gearbeitet, um die technologischen Ansprüche der Siltronic-Kunden an die nächste Wafergeneration umsetzen zu können.

Von: http://www.siltronic.com

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Als einer der führenden Waferhersteller ist Siltronic global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Am Siltronic-Standort Burghausen (Foto) arbeiten rund 1.200 der insgesamt 3.900 Beschäftigten. (Foto: Siltronic AG)