Die Burg als Schlüssel für noch mehr Besucher

(17.04.2011)

Präsentation der neuen Touristik-Chefin Sigrid Resch − Steindls Burgvision mit Aufzug und asphaltiertem Weg - Burghausen. Sie ist gebürtige Südtirolerin, hat Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck studiert und zuletzt in Innsbruck das Stadtmarketing geleitet: Nun ist die 40-jährige Sigrid Resch neue Geschäftsführerin der Burghauser Touristik GmbH, einem städtischen Unternehmen. Am Montagabend präsentierten Bürgermeister Hans Steindl und der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, Anton Steinberger die neue Burghauser Touristik-Chefin der Öffentlichkeit. Im Hotel Glöcklhofer stellte Resch ihre ersten Überlegungen den Vertretern der Burghauser Wirtschaft und Politik vor. Einen Hauptpunkt nahm dabei die Burg ein, wobei auch der Bürgermeister seine Zukunftsvision vorstellte − unter anderem Elektrofahrzeuge am Eingang. Geboren ist Sigrid Resch in Bozen und aufgewachsen in Schwaz, wo sie noch heute Mitglied im Literatenforum ist. Sie arbeitete zunächst als Buchhändlerin, begann ihr Studium erst mit 26 Jahren, wobei sie Schwerpunkte auf Stadtmarketing und Kommunalmanagement legte. Danach arbeitete sie bei der Europäischen Akademie in Bozen, einem Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung und kreierte für das Marketing der Akademie den Begriff EURAC. Das letzte Jahr war Resch zeitlich befristet für das Stadtmarketing in Innsbruck verantwortlich. So kam ihr die Burghauser Stellenausschreibung nach dem Weggang von Barbara Steiner gerade recht. Im Büro der Touristik am Stadtplatz hat sich die Neue in den letzten zwei Wochen bereits etwas eingelebt und den ersten Überblick verschafft. Nun folgte die öffentliche Vorstellung, bei der zugleich erste Ansätze für die künftige Arbeit im städtischen Tourismus vorgestellt wurden. Mit dabei waren unter anderem auch Bürgermeister Hubert Gschwendtner aus Marktl − wegen der engen Zusammenarbeit auf touristischem Gebiet − und Geschäftsführer Fritz Schmuck von der Tourismus-Gemeinschaft Inn-Salzach. Die wird im Übrigen heuer zum letzten Mal einen finanziellen Burghauser Sonderbetrag bekommen, wie Bürgermeister Steindl klarmachte. Burghausen wird nur noch seinen normalen Beitrag leisten, weil die Werbung darüber hinaus Sache der Landkreise sei. Steindl sagte auch Hotelier Georg Reisinger, er sei nicht bereit, Steuergelder für die Vermarktung der „längsten Burg der Welt“ aufzuwenden. „Diese Vermarktung ist Sache der Markeninhaber (Reisinger) und dem Eigentümer Schlösserverwaltung.“ An alle Hotelbetreiber gewandte betonte der Bürgermeister: „Es ist nicht Aufgabe der Touristik, Ihre Betten zu füllen.“ Steindl sah vielmehr eine Hauptaufgabe darin, Burghausen noch bekannter zu machen. Zudem redete er einer verstärkten Zusammenarbeit mit Salzburg zum gegenseitigen Vorteil das Wort − bis hin zu gemeinsamen Werbeaktionen und einem Buszubringerdienst. Neben der Peitsche gab es auch Zuckerbrot für Georg Reisinger. Steindl nannte dessen Idee, eine Straße der Residenzen zu initiieren, hervorragend. Da könne die Touristik tätig werden. Und dann kam der Bürgermeister auf das Thema Burg, wo er seine Vision vorstellte: „Wir brauchen keinen Glasturm und nicht jeden Meter eine Attraktion“ sagte er und spielte dabei auf das Schreiben von Werbering-Ehrenvorsitzendem Gustl Geith an. Steindls Zukunftstraum sieht vielmehr so aus: „Wir haben am Curaparkplatz neue Parkzonen, eine gute Beleuchtung und Busse können hier parken. Am Fotomuseum stehen zur Ausleihe zehn Elektrofahrzeuge mit vier bis zwölf Sitzen, gesponsert und von unseren Gästeführern nutzbar. Der Weg zur Hauptburg ist mit einem passenden Belag asphaltiert. An der Hauptburg kann man mit dem Außenaufzug rauf- und runterfahren. Unser Stadtmuseum lässt dank Videos und Medien Geschichte zum Erlebnis werden.“ Zudem stellte der Bürgermeister ein konkretes Nahziel vor − eine Falknerei auf der Burg einzurichten. „Die Schlösserverwaltung hat wenig Geld. Die Stadt könnte das finanzieren, aber wir erwarten, dass wir wenigstens nicht blockiert werden.“ Außerdem stellte Steindl seine Vorstellungen für die Altstadt vor, sagte unter anderem „der Burgaufzug ist mir wichtiger als der Aussichtssteg“ und sprach sich für einen Ausbau der Burgweihnacht aus. Sigrid Resch kommentierte die Aussagen ihres Chefs mit einem Schuss Humor so: „Ich freue mich, wenn wir in den nächsten fünf Jahren abarbeiten können, was der Bürgermeister in einem Jahr will.“ Sie nannte es wichtig, den Bekanntheitsgrad Burghausens im Raum Salzburg und Tirol zu erhöhen und gab sich offen gegenüber Neuem: „Wir sehen uns als Ideengeber, greifen aber auch gern Ideen auf“. Als Beispiel einer gelungenen Marketingaktion nannte sie ein Projekt in Innsbruck. Um eine Bauphase im Zentrum zu überbrücken, starteten die Geschäfte Aktionen wie Schminkberatung, und die Touristik steuerte das Programm mit Musik und Unterhaltung bei. Noch ein paar persönliche Informationen über Sigrid Resch: Sie ist ledig und kinderlos, wohnt bereits in der Neustadt, war zwar noch nicht im Hallenbad, aber schon im Knoxoleum und ist begeistert. In der Freizeit fährt sie gern Rad, joggt und − ein Muss als Österreicherin − fährt Ski, am liebsten Touren in Tirol. Sie interessiert sich zudem für Literatur, und was Musik angeht, steht sie auf Klassik und Jazz.

Von: http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_altoetting/burghausen/

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Sigrid Resch (Mitte) ist ab sofort für die Entwicklung des Tourismus verantwortlich. Mit Bürgermeister Hans Steindl (links) und WiFöG-Geschäftsführer Anton Steinberger stellte sie bei einem Empfang im Hotel Glöcklhofer sich und ihre Ziele vor .  − Foto: PNP/Wetzl