Ab 1. April 2022 fließt der städtische Strom: Energieversorgung Burghausen GmbH (EBG) startet Vertrieb

(31.03.2022)

Burghauser Ökostrom steht zur Verfügung – Interessenten können ab sofort zur EBG wechseln – „Extrem faire Preise für Kunden“

Burghausen. Ab 1. April ist Burghauser Strom für Bürger aus der Salzachstadt sowie den Nachbarkommunen Burgkirchen, Emmerting, Haiming, Marktl, Mehring, Stammham und Tittmoning verfügbar. Das gaben die Verantwortlichen der am Projekt beteiligten Energie Südbayern (ESB) und der Stadt Burghausen gestern in einer Pressekonferenz bekannt. Über das gemeinsame Unternehmen Energieversorgung Burghausen GmbH (EBG) können die Kunden ab 1. April regional und nachhaltig erzeugten Strom beziehen und das, wie die Vertreter der ESB betonten, zu „extrem fairen Preisen“, also günstiger als bei der Konkurrenz.

Die Vorgängergesellschaft der EBG gab es bereits seit 1997 unter dem Namen Wärmeversorgung Burghausen GmbH (WBG). Damals wurde die WBG als gemeinsames Unternehmen der Energie Südbayern GmbH (ESB) und der Stadt mit jeweils 50-prozentiger Beteiligung gegründet und versorgt seither über 300 Kunden im Stadtgebiet mit selbsterzeugter Wärme, wie Bürgermeister Florian Schneider informierte. Im Sommer 2021 einigte sich die Stadt mit der ESB nur Wärme an die Burghauser zu verkaufen, sondern auch nachhaltig erzeugten Strom. In die Versorgung miteinbezogen werden mit der seit Herbst bestehenden EBG die umliegenden Kommunen Burgkirchen, Emmerting, Haiming, Mehring, Marktl, Stammham und Tittmoning.

Die Vorteile des Burghauser Strom-Konzepts liegen auf der Hand: Der Strom wird regional erzeugt und hat keine langen Wege hinter sich, er wird nachhaltig gewonnen und auch direkt vor Ort verbraucht. „Das ist die Zukunft. Davon bin ich überzeugt. Die aktuellen Entwicklungen in Osteuropa zeigen, dass wir Energie bei uns erzeugen müssen und das muss und wird auch in Burghausen noch weiter wachsen“, sagt Bürgermeister Florian Schneider. Burghausen soll klimaneutral und nachhaltiger werden.

E-Mobilität wird ein zentrales Thema in Burghausen werden
Hierbei spielt die EBG mit dem Angebot des Burghauser Ökostroms eine zentrale Rolle. „Wir werden auch beim Umbau der Mobilität mehr E-Ladesäulen und Sharingangebote bekommen. Natürlich kommt aus den Burghauser E-Ladestationen physisch auch Burghauser Strom“, so das Stadtoberhaupt Schneider. Somit ist neben der Stromproduktion vor Ort der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur ein wesentlicher Baustein für die künftige Ausrichtung der Stadt in Sachen Energie. Die bestehenden Lademöglichkeiten werden durch weitere acht neue Standorte ergänzt und bieten den E-Mobilisten ab Ende des Jahres ein flächendeckendes Ladenetz. Die Verantwortlichen der Stadt Burghausen und der EBG sind bereits mit Autohäusern im Gespräch und streben ein entsprechendes Angebot noch in 2022 an.

„Vernünftiger Preis für regionalen Strom“
Da die EBG eine gemeinsame Gesellschaft der Stadt Burghausen und der Energie Südbayern GmbH ist, bringt sich Bürgermeister Florian Schneider mit voller Überzeugung in die Gestaltung des Unternehmens ein. „Gerade in der aktuellen Situation ist mir ein fairer Preis für unseren Ökostrom sehr wichtig. Die Burghauserinnen und Burghauser haben es jetzt selbst in der Hand zu wechseln und zu einem vernünftigen Preis regional Strom zu kaufen.“ ESB-Geschäftsführer Anton Erb sprach in diesem Zusammenhang sogar von einem „extrem fairen Preis für die Kunden“. Hintergrund: Die EBG konnte ein großes Kontingent an nachhaltig erzeugtem Öko-Strom an der Strombörse kaufen. Wie ESB-Projektleiter Pascal Steinbach informiert, habe man langfristig geplant und zur rechten Zeit eingekauft. So könne man bis zum 30. September 2023 einen Preis von 29,21 Cent pro Kilowattstunde bei einem Vertrag mit einem Fixpreis zusichern. Bei einem variablen Vertrag, der monatlich kündbar ist und daher keine so lange Preisbindung hat, gelten aktuell 30,15 Cent pro Kilowattstunde. Hier kommt noch ein Grundpreis von 108 Euro pro Jahr hinzu. Sowohl der fixe als auch der variable Vertrag seien bei der konkurrierenden E.ON um einiges teurer, so Steinbach. Irgendwann werde das Kontingent jedoch ausgeschöpft sein und es könnten keine Neukunden mehr zu diesen Konditionen aufgenommen werden. Doch zunächst reiche die gekaufte Strommenge für 800 Haushalte. EBG-Prokuristin Tanja Erb bekräftigte: „Für jeden Bürger, dessen Stromvertrag demnächst ausläuft, ist es extrem attraktiv zu wechseln.“

Die Zukunft: Noch mehr nachhaltiger Strom aus Burghausen
Schon jetzt werden vor Ort in sechs Blockheizkraftwerken 3,2 Millionen kWh Strom erzeugt. Damit können rund 1.160 Haushalte versorgt werden. Dazu liefert die PV-Freiflächenanlage am Hieringer Feld Strom. Diese wird erweitert – die Ausschreibung des Auftrags steht kurz bevor – und soll 2023 mit einer Leistung von 4.000 Kilowattpeak etwa vier Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. 2,5 Millionen Euro müssen für die Erweiterung investiert werden. Die EBG denkt derzeit außerdem darüber nach, an einem Teil der Fläche die Bürger zu beteiligen. Mögliche Modelle hierfür sind gerade in Planung.

Olympia-Siegerin Alexandra Burghardt als Gesicht der EBG-Vermarktungs-Offensive
Um das neue Angebot zu vermarkten, hat sich die EBG ein bekanntes Gesicht an Bord geholt: die Olympia-Medaillengewinnerin Alexandra Burghardt. „Regionalität, Heimatverbundenheit und Nachhaltigkeit spielen bei mir eine wichtige Rolle“, sagte sie. Daher werde sie gerne die Botschafterin des neuen Angebots – zumal sie seit kurzem selbst ein E-Auto fahre.

Wie kommt man an den Burghauser Strom? Infos zum Anbieterwechsel
Wer sich über das neue Angebot informieren möchte, kann dies ab sofort online unter www.energieversorgung-burghausen.de tun, per E-Mail an service@energieversorgung-burghausen.de, unter Telefon 08677/887-787 oder im Büro der Stadtwerke an der Tittmoninger Straße 4. Dieses ist am Montag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr geöffnet, am Dienstag von 9 bis 12 Uhr und am Mittwoch von 14 bis 16 Uhr.

Alle Burghauser Haushalte erhalten zudem in den kommenden Tagen Post von der EBG mit Infos zum Angebot. Die ersten 100 Kunden erhalten jeweils drei Burghauser Zehner. Zunächst werde man sich aus Kapazitätsgründen bei der Post-Vertriebsaktion auf Burghausen konzentrieren. „Wir erwarten einen sehr großen Andrang an Interessenten und werden uns vor Ort gebündelt organisieren“, so Tanja Erb. Alle Daten, die für einen Anbieter-Wechsel gebraucht werden, sind übrigens auf der letzten Stromabrechnung zu finden.

 

Zum Unternehmen EBG:
Die Gesellschaft besteht seit Oktober 1997 und ist ein gemeinsames Unternehmen der Stadt Burghausen und der Energie Südbayern GmbH mit aktuell jeweils 50%-Beteiligung. Bislang ist das Hauptgeschäft die Versorgung von über 300 Kunden im Stadtgebiet mit selbsterzeugter Wärme – über 14 Millionen kWh werden jährlich an die Kunden abgegeben. Die Wärme wird zum einen in unterschiedlich umfangreichen Wärmenetzen zum anderen direkt mittels Wärme-Einzelcontracting zur Verfügung gestellt. Alle Anlagen unterliegen der permanenten Überwachung und Instandhaltung, so wird der effiziente und ressourcenschonende Betrieb garantiert. Gekoppelt laufen bereits jetzt in sechs Anlagen Blockheizkraftwerke – betrieben überwiegend mit Biomethan- die mittels Kraft-Wärme-Kopplung Strom für umgerechnet ca. 1.000 Haushalte erzeugen.

Nach der Umfirmierung im Herbst 2021 von Wärmeversorgung Burghausen GmbH in Energieversorgung Burghausen GmbH und der einhergehenden Erweiterung des Geschäftszwecks, wird die Wärmeversorgung nun ergänzt durch den Verkauf von Ökostrom, den weiteren Ausbau der lokalen Stromproduktion, den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur sowie das Angebot von E-Carsharing.

Von: http://www.energieversorgung-burghausen.de

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Erinnerungsbild zum Start des neuen Burghauser Stromanbieters EBG: (v. li.) Stadtwerke-Leiter und EBG-Geschäftsführer Michael Bock, EBG-Geschäftsführer Anton Erb, ESB-Projektleiter Pascal Steinbach, Sprinterin Alexandra Burghardt als Gesicht der EBG-Marketing-Kampagne, Bürgermeister Florian Schneider, EBG-Prokuristin Tanja Erb und Norbert Kindermann (Geschäftsführer ESB). (Foto: KommExpert)

Die städtische Photovoltaikanlage in Lindach liefert bereits Öko-Strom. Weitere Anlagen sollen folgen. (Foto: Stadt Burghausen/Drohnenaufnahme Konrad Lechner)

Die EBG konnte ein großes Kontingent an nachhaltig erzeugtem Öko-Strom an der Strombörse kaufen. So kann die EBG bis zum 30. September 2023 einen Preis von 29,21 Cent pro Kilowattstunde bei einem Vertrag mit einem Fixpreis zusichern. Bei einem variablen Vertrag, der monatlich kündbar ist und daher keine so lange Preisbindung hat, gelten aktuell 30,15 Cent pro Kilowattstunde. Hier kommt noch ein Grundpreis von 108 Euro pro Jahr hinzu.

Neben der Stromproduktion vor Ort soll der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur ein wesentlicher Baustein für die künftige Ausrichtung der Stadt Burghausen in Sachen Energie sein. Die bereits bestehenden 11 Lademöglichkeiten werden durch weitere acht neue Standorte (grüne Punkte) ergänzt und bieten den E-Mobilisten ab Ende des Jahres ein flächendeckendes Ladenetz.