Siltronic verzeichnet sehr gutes erstes Quartal 2022 und geht von einem positiven Geschäftsverlauf für das Gesamtjahr aus

(10.05.2022)

Umsatz gegenüber Vorquartal um 10,7 Prozent auf EUR 417,0 Millionen gestiegen

München/Burghausen. Die Siltronic AG (MDAX/TecDAX: WAF) konnte im ersten Quartal 2022 eine Steigerung der Umsatzerlöse um 10,7 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2021 verzeichnen. Diese Steigerung resultiert in erster Linie aus dem Anstieg der Durchschnittspreise.

„Im ersten Quartal entwickelte sich unser Geschäftsverlauf weiterhin sehr positiv. Treibende Kraft waren höhere Verkaufspreise. Dies wird sich im Jahresverlauf weiter fortsetzen. Allerdings stehen den steigenden Preisen auch steigenden Kosten, insbesondere für Energie, Personal und Roh- und Hilfsstoffe, gegenüber. Dies wird das Ergebniswachstum einbremsen.“, so Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG. „Wir profitieren weiterhin von einem Umfeld mit anhaltend hoher Nachfrage und umfangreichen Investitionen in Digitalisierung.“

Geschäftsentwicklung Q1 2022
Siltronic hat im ersten Quartal 2022 einen Umsatz von EUR 417,0 Millionen erzielt, ein Plus von 10,7 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2021. Die Erhöhung war in erster Linie getrieben von höheren Durchschnittspreisen in Rechnungswährung. Ein leichter Anstieg der abgesetzten Waferfläche und Wechselkursentwicklungen haben die Umsatzentwicklung gestützt.

Die Herstellungskosten sind um EUR 33,2 Millionen gestiegen. Treiber waren neben der größeren abgesetzten Waferfläche Kostenanstiege bei Energie, Personal sowie Roh- und Hilfsstoffen.

Da der absolute Umsatzanstieg die Kostensteigerungen übertroffen hat, ist das Bruttoergebnis im ersten Quartal 2022 um EUR 7,2 Millionen bzw. 5,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf EUR 135,6 Millionen gewachsen. Die Bruttomarge ist von 34,1 Prozent im Vorquartal auf 32,5 Prozent im ersten Quartal 2022 zurückgegangen, da die Umsatzerlöse prozentual in stärkerem Maß zugelegt haben als das Bruttoergebnis (10,7 Prozent vs. 5,6 Prozent).

Als Folge der gescheiterten Übernahme durch GlobalWafers hat Siltronic in Q1 2022 eine Ausgleichszahlung („Termination Fee“) in Höhe von EUR 50,0 Millionen erhalten. Diese ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Das EBITDA lag im ersten Quartal 2022 bei EUR  186,0 Millionen, was einer EBITDA-Marge von 44,6 Prozent entspricht.

Ohne Auswirkungen durch die Termination Fee und andere Sondereffekte aus dem Übernahmeangebot hätte das EBITDA im ersten Quartal 2022 EUR 135,9 Millionen und im Vorquartal EUR 131,3 Millionen betragen. Dies entspricht einer Erhöhung um 3,5 Prozent. Ebenfalls unter Vernachlässigung der Auswirkungen dieser Einmaleffekte lag die EBITDA-Marge im Berichtsquartal bei 32,6 Prozent nach 34,9 Prozent im Vorquartal.

Das EBIT hat im ersten Quartal 2022 – einschließlich des Sonderertrags im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot – EUR 143,7 Millionen erreicht.

Die Verschlechterung des Finanzergebnisses ist in den in Q1 2022 rückläufigen Finanzmärkten begründet.

Der Steueraufwand ist aufgrund der Termination Fee gestiegen.

Im ersten Quartal wurde ein Überschuss von EUR 114,8 Millionen erzielt nach EUR 93,7 Millionen im Vorquartal. Auf die Aktionäre der Siltronic AG entfallen hiervon EUR 104,2 Millionen, das Ergebnis je Aktie ist von EUR 2,79 im vierten Quartal 2021 auf EUR 3,47 im Berichtsquartal gestiegen.

Entwicklung von Eigenkapital, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen
Mit einem Eigenkapital von EUR 1.575,3 Millionen zum 31. März 2022 betrug die Eigenkapitalquote der Siltronic AG 55,9 Prozent im Vergleich zu 53,7 Prozent zum 31. Dezember 2021. Die Zunahme des Eigenkapitals ist hauptsächlich auf den Quartalsüberschuss von EUR 114,8 Millionen und versicherungsmathematische Gewinne bei der Berechnung von Pensionsverpflichtungen in Höhe von EUR 122,1 Millionen zurückzuführen.

Gestiegene Zinssätze haben zu einem Rückgang der Pensionsverpflichtungen um EUR 116,4 Millionen geführt: Der Zinssatz ist in Deutschland von 1,23 Prozent Ende 2021 auf 1,86 Prozent Ende des ersten Quartals 2022 gestiegen. In den USA hat sich der Zinssatz ebenfalls erhöht (von 2,51 Prozent auf 3,22 Prozent).

Der Free-Cashflow von EUR 137,4 Millionen im ersten Quartal 2022 zeigt, dass Siltronic die gesamten Mittelabflüsse für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit finanzieren konnte.

Der Netto-Cashflow von EUR 36,9 Millionen zeigt die Einzahlungsüberschüsse von Siltronic, die nach der Korrektur von Periodenverschiebungen aufgrund von Anzahlungen erzielt wurden.

Das Unternehmen verfügte am 31. März 2022 über ein Nettofinanzvermögen in Höhe von EUR 709,0 Millionen.

Änderungen zum Risiko- und Chancenbericht
Im Geschäftsbericht 2021 sind die wesentlichen Risiken in unserem Risikobericht dargestellt. Im ersten Quartal 2022 wurden aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine sowie Preissteigerungen auf für uns wichtigen Beschaffungsmärkten Risikoänderungen identifiziert.

Aktuell steigt durch die Eskalation des Krieges in der Ukraine der politische Druck, die Erdgaslieferungen aus Russland zu stoppen. Die Bundesregierung hat am 30. März 2022 die erste von drei Warnstufen des Notfallplans für Gas ausgerufen. Unsere zuständigen Experten an den deutschen Produktionsstandorten in Freiberg und Burghausen sind dazu jeweils im engen Austausch mit unseren lokalen Energieversorgern und den zuständigen Behörden. Zusätzlich ist der Einkauf in enger Abstimmung mit unseren Lieferanten, die unmittelbar oder mittelbar von Handelsembargos betroffen sein könnten. Unsere Mitarbeiter bewerten permanent die dynamische Lage und passen je nach Bedarf unsere Vorsorgemaßnahmen und Notfallkonzepte an. Der direkte Anteil der Erdgasversorgung an unserem gesamten Energiebedarf ist gering und wird insbesondere am Standort in Freiberg für die Klimatisierung der Reinräume benötigt. Zusätzlich wird Erdgas bei vielen weiteren Lieferanten für die Herstellung unterschiedlichster Produktionsmedien, aber auch für die uns wichtige Elektrizität, benötigt. Bei diesen Lieferanten sind ebenfalls direkte oder indirekte Versorgungsstörungen im Falle eines Embargos möglich. Eine Produktionsunterbrechung in Deutschland durch fehlende Erdgaslieferungen kann damit eine erhebliche negative Auswirkung auf unseren Absatz sowie die Ertragslage haben.

Darüber hinaus beobachten wir dynamische und sich verstetigende Preissteigerungen bei vielen wichtigen Betriebs- und Rohstoffen, die über das Geschäftsjahr 2022 hinaus gehen. Unerwartete Preiserhöhungen können zu negativen Auswirkungen auf die Ertragslage führen und eine Qualifizierung neuer Lieferanten kann eine längere Zeit beanspruchen.

Wir erhöhen in diesem Umfeld daher unsere Risikoeinschätzung für die Beschaffungsmärkte von mittel auf hoch.

Ausblick
Der Verlauf des Geschäftsjahrs 2022 liegt bisher im Rahmen der Erwartungen. Deshalb hält die Siltronic AG an der Prognose vom 9. März 2022 fest. Das Unternehmen erwartet weiter einen Umsatzzuwachs von 15 bis 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die vor allem durch höhere Verkaufspreise begründet ist. Die EBITDA Marge für das Gesamtjahr wird inclusive der Einmaleffekte durch die Ausgleichszahlung bei 34 bis 37 % erwartet.

„Wir erwarten aufgrund der nachhaltig hohen Nachfrage und steigender Preise eine sehr positive Entwicklung des Geschäftsverlaufs 2022.“, sagte Dr. Christoph von Plotho. „Siltronic ist mit einer starken Bilanz und einer hervorragenden Finanzposition gut aufgestellt. Neben der Umsetzung der strategischen Investitionsprojekte ist unser Ziel, unsere gute Kosten- und hohe Qualitätsperformance beizubehalten“, so von Plotho.

 

Unternehmensprofil:

Als einer der führenden Waferhersteller ist Siltronic global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Siliziumwafer sind die Grundlage der modernen Halbleiterindustrie und die Basis für Chips in allen Anwendungsbereichen der Elektronik – von Computern über Smartphones bis hin zu Elektroautos und Windkraftanlagen. International und kundennah setzt das Unternehmen konsequent auf Qualität, Präzision, Innovation und Wachstum. Die Siltronic AG beschäftigt rund 4.100 Mitarbeiter in 10 Ländern und ist seit 2015 im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Die Aktien der Siltronic AG sind in den beiden Börsenindices MDAX und TecDAX vertreten.

Von: http://www.siltronic.com

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Als einer der führenden Waferhersteller ist Siltronic global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Am Siltronic-Standort Burghausen (Foto) arbeiten rund 1.500 der insgesamt 4.300 Beschäftigten.

Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG.