Siltronic verzeichnet starkes Umsatzwachstum und hohen Ertrag im zweiten Quartal 2022

(01.08.2022)

Umsatzprognose 2022 auf plus 21 bis 27 Prozent angehoben - Anhaltend hohe Nachfrage nach Wafern führt zu voller Auslastung der Produktionskapazitäten, bisher keine negativen Auswirkungen von Inflation, Krieg und Pandemie auf den Umsatz

München/Burghausen. Der Geschäftsverlauf der Siltronic AG (MDAX/TecDAX: WAF) war auch im zweiten Quartal 2022 sehr erfreulich. Im ersten Halbjahr lagen Umsatz und Ertrag deutlich über dem Vorjahr. Das Ergebnis spiegelt die anhaltend hohe Nachfrage nach Wafern sowie Preissteigerungen und die Wechselkursentwicklung wider. Durch das starke Ergebnis und die niedrigere Bewertung der Pensionsrückstellungen aufgrund gestiegener Zinsen steigt die Eigenkapitalquote des Unternehmens auf 56,7 Prozent.

„Die anhaltend hohe Nachfrage nach Wafern zeigt, dass die langfristigen Wachstumstreiber der Halbleiterindustrie trotz der Verunsicherung in manchen Endmärkten weiter in Kraft sind. Dies spiegelt sich auch in unserem hervorragenden Ergebnis wider.“ sagt Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG. „Unser Fokus liegt auf der reibungslosen Umsetzung der Erweiterungsprojekte in Freiberg und Singapur, um auch langfristig mit unseren Kunden wachsen zu können.“

Der Aufsichtsrat der Siltronic AG hat in seiner Sitzung vom 26. Juli 2022 die vom Vorstand vorgeschlagene Anpassung der Dividendenpolitik unterstützt. Die Ausschüttungsquote von etwa 40% des Konzernergebnisses bleibt weiter bestehen, allerdings wird die Dividende auf EUR 3,00 pro Stückaktie begrenzt. So werden die Aktionäre auch weiter am starken Geschäftsverlauf beteiligt. Gleichzeitig erhält das Unternehmen zusätzliche Liquidität, um Investitionen zu finanzieren. Gemäß der angepassten Dividendenpolitik plant der Vorstand, der Hauptversammlung 2023 eine Dividende in Höhe von EUR 3,00 je dividendenberechtigte Stückaktie für das Geschäftsjahr 2022 vorzuschlagen.

Geschäftsentwicklung H1 2022
Siltronic erzielte im zweiten Quartal 2022 einen Umsatz von EUR 442,2 Millionen, ein Anstieg um 6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die Erhöhung war getrieben von Wechselkursen. Die abgesetzte Waferfläche und Preiserhöhungen in Rechnungswährung haben die Umsatzentwicklung gestützt.

Im ersten Halbjahr 2022 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von EUR 859,2 Millionen, ein deutliches Plus von 30,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Preissteigerungen in Rechnungswährung, die Zunahme der abgesetzten Waferfläche und Wechselkursentwicklungen haben jeweils stark zur Umsatzsteigerung beigetragen.

Im Durchschnitt der ersten sechs Monate 2022 lag der Euro gegenüber dem US-Dollar bei 1,10 nach durchschnittlich 1,21 im ersten Halbjahr 2021.

Die Herstellungskosten sind im ersten Halbjahr 2022 um EUR 115,2 Millionen gestiegen. Treiber waren die größere abgesetzte Waferfläche, eine im Vergleich zur abgesetzten Menge überproportionale Zunahme der Kosten für Energie sowie Rohstoffe und Wechselkursentwicklungen. Außerdem haben die planmäßigen Abschreibungen im Zuge von Investitionen angezogen. Die Herstellungskosten je Waferfläche sind ebenfalls gestiegen, wobei Wechselkurse und Energiekosten die größten Einflüsse hatten. Im Vergleich zum Vorquartal sind die Herstellungskosten aus den gleichen Gründen um EUR 15,7 Millionen gestiegen.

Da der Umsatzanstieg von EUR 202,1 Millionen die Zunahme der Herstellungskosten EUR 115,2 Millionen deutlich überkompensiert hat, ist das Bruttoergebnis im ersten Halbjahr 2022 um EUR 86,9 Millionen auf EUR 280,7 Millionen gewachsen und die Bruttomarge hat sich von 29,5 Prozent auf 32,7 Prozent erhöht.

Das EBITDA im zweiten Quartal 2022 in Höhe von EUR 147,0 Millionen lag EUR 39,0 Millionen unter dem Vorquartal, das EUR 50,0 Millionen Termination Fee beinhaltet. Ohne die Termination Fee betrug die EBITDA-Marge im ersten Quartal 32,6 Prozent. Im zweiten Quartal 2022 wurden 33,2 Prozent erzielt. Die Marge hat trotz der Kostensteigerungen zugenommen. Im Halbjahresvergleich lag das EBITDA 66,8 Prozent über der Vorjahresperiode, was neben der Umsatzsteigerung vor allem auch durch die Termination Fee bedingt ist.

Aufgrund der Termination Fee im ersten Quartal 2022 hat sich das EBIT im zweiten Quartal 2022 um EUR 40,9 Millionen auf EUR 102,8 Millionen gegenüber dem Vorquartal verschlechtert. Unter Vernachlässigung der Termination Fee ergibt sich eine Steigerung von EUR 9,1 Mio. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 lag das EBIT bei EUR 246,5 Millionen (H1 2021: EUR 123,8 Millionen).

Im zweiten Quartal 2021 verzeichnete Siltronic einen Periodengewinn von EUR 91,1 Millionen. Das entspricht einer Steigerung von EUR 27,1 Millionen gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres. Der Gewinn der ersten sechs Monate lag bei EUR 205,8 Millionen, ein Anstieg um EUR 83,3 Millionen. Auf die Aktionäre der Siltronic AG entfallen hiervon EUR 184,1 Millionen. Das Ergebnis je Aktie lag nach den ersten sechs Monaten 2022 bei EUR 6,13 nach EUR 3,50 im ersten Halbjahr 2021.

Entwicklung von Eigenkapital, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen
Mit einem Eigenkapital von EUR 1.811,1 Millionen zum 30. Juni 2022 betrug die Eigenkapitalquote der Siltronic AG 56,7 Prozent im Vergleich zu 53,7 Prozent zum 31. Dezember 2021. Der Anstieg des Eigenkapitals um EUR 492,3 Millionen ist auf den Halbjahresgewinn von EUR 205,8 Millionen abzüglich der Ausschüttung der Dividende von EUR°90°Millionen und einem zinsbedingten Rückgang der Pensionsverpflichtungen von EUR°305,2°Millionen zurückzuführen. Die Veränderung von Wechselkursen hatte eine Eigenkapitalverbesserung von EUR°64,0°Millionen zur Folge.

Siltronic hat im ersten Halbjahr 2022 insgesamt EUR 370,7 Millionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände investiert. Der Fokus lag auf Investitionen in den Neubau eines 300mm-Werkes in Singapur sowie der Erweiterung des Kristallziehgebäudes in Freiberg.

Im zweiten Quartal 2022 ergab sich ein Netto-Cashflow in Höhe von EUR -123,4 Millionen (Q1 2022: EUR 36,9 Millionen). Im ersten Halbjahr 2022 lag der Netto-Cashflow damit bei EUR -86,5 Millionen (H1 2021: EUR 71,2 Millionen). Die Netto-Kundenanzahlungen haben sich im gleichen Zeitraum um EUR 189,1 Millionen erhöht.

Trotz der Dividendenzahlung von EUR 90 Millionen und Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 362,6 Millionen hat das Nettofinanzvermögen aufgrund des positiven Cashflows aus betrieblicher Geschäftstätigkeit um EUR 24,4 Millionen auf EUR 597,2 Millionen zugenommen.

Prognoseanpassung
Im ersten Halbjahr 2022 hat sich der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich abgeschwächt. Eine kurzfristige Trendumkehr wird nicht erwartet. Daraus ergibt sich ein anhaltend positiver Einfluss auf den Umsatz der Siltronic. Deshalb passen wir die Prognose für das Umsatzwachstum im laufenden Geschäftsjahr auf plus 21 bis 27 Prozent an.

Gleichzeitig führen Wechselkurs und Preissteigerungen im Einkauf zu höheren Kosten in der Berichtswährung. So erwarten wir nunmehr für das Gesamtjahr Stückkostensteigerungen von etwa EUR 140 Mio.

Die Investitionen werden nach dem derzeitigen Projektfortschritt im Jahr 2022 weiter in Höhe von etwa EUR 1,1 Milliarden erwartet. Die Finanzierung ist durch vorhandene Liquidität, Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit einschließlich Kundenanzahlungen sowie Fremdkapital gesichert. Im Juni wurde ein Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 300 Mio. begeben. Eigenkapitalmaßnahmen schließen wir für 2022 weiter aus.

Die Prognose für alle weiteren Kennzahlen bleibt gegenüber März 2022 unverändert.

Geopolitische Entwicklungen haben im ersten Halbjahr zu einer Abkühlung der Konjunkturprognosen geführt. Deshalb sehen wir in einigen Bereichen erhöhte Geschäftsrisiken, die im Zwischenbericht 2022 ausführlich dargestellt sind.

Weiter positiver Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr
Nach der hervorragenden Geschäfts- und Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2022 erwartet der Vorstand eine anhaltend starke Nachfrage nach Wafern im weiteren Jahresverlauf. Trotz der angepassten Risikolage aufgrund geopolitischer und weltwirtschaftlicher Unsicherheiten ist derzeit keine Änderung des Kundenbedarfs absehbar.

„Unser Fokus liegt weiter auf stabiler Produktion bei Vollauslastung und der reibungslosen Umsetzung unserer Investitionsprojekte“, so Dr. von Plotho. „So werden wir unsere Position als einer der Technologieführer durch die neuen hochmodernen Produktionskapazitäten weiter festigen.“

Von: http://www.siltronic.com

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Als einer der führenden Waferhersteller ist Siltronic global ausgerichtet und unterhält Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA. Am Siltronic-Standort Burghausen (Foto) arbeiten rund 1.500 der insgesamt 4.300 Beschäftigten.