Wegen „signifikant höherer Marktpreise“: OMV-Konzern steigert Konzernumsatzerlöse auf rund 14,8 Mrd. Euro im 2. Quartal 2022

(01.08.2022)

Steigerung um 104 Prozent gegenüber Vergleichszeitraum 2021 - Auch Tankstellenverkauf in Deutschland wirkte sich aus

Wien/Burghausen. Der Mineralöl-Konzern OMV, der mit der OMV Deutschland GmbH in Burghausen über einen großen Raffinerie-Standort in Deutschland verfügt, konnte im 2. Quartal 2022 unter anderem Dank stark gestiegener Marktpreise und dem Verkauf seiner deutschen Tankstellen einen gewaltigen Sprung von 104 Prozent bei den Konzernumsatzerlösen (im Vergleich zum 1. HJ 2021) erzielen. Das Operative Konzernergebnis verbesserte sich auf 3,676 Milliarden Euro (Q2/21: EUR 1,238 Mrd.).

Die Konzernumsatzerlöse stiegen deutlich um 104% auf EUR 14.793 Mio an. Dies ist insbesondere auf die signifikant höheren Marktpreise zurückzuführen. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten stieg um EUR 1.638 Mio stark auf ein Rekordergebnis von EUR 2.937 Mio an, was auf bessere Ergebnisse in Exploration & Production und Refining & Marketing zurückzuführen ist. Das Operative Ergebnis vor Sondereffekten von Chemicals & Materials sank leicht auf EUR 602 Mio (Q2/21: EUR 647 Mio), während das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten von Refining & Marketing deutlich auf EUR 745 Mio anwuchs (Q2/21: EUR 166 Mio). Im Bereich Exploration & Production verbesserte sich das Operative Ergebnis vor Sondereffekten stark auf EUR 1.617 Mio (Q2/21: EUR 512 Mio). Die Konsolidierungszeile ergab in Q2/22 EUR –19 Mio (Q2/21: EUR –10 Mio).

Die CCS Konzernsteuerquote vor Sondereffekten fiel mit 37% höher aus als im selben Quartal des Vorjahres (Q2/21: 33%). Grund dafür sind die gestiegenen Ergebnisbeiträge aus Exploration & Production, insbesondere aus Hochsteuerländern. Dies wurde teilweise durch einen höheren Beitrag von Refining & Marketing und von at -equity bilanzierten Beteiligungen ausgeglichen. Der CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten stieg signifikant auf EUR 1.860 Mio an (Q2/21: EUR 853 Mio). Der den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnende CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten lag bei EUR 1.418 Mio (Q2/21: EUR 643 Mio). Das CCS Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten steigerte sich auf EUR 4,34 (Q2/21: EUR 1,97).

Tankstellenverkauf in Deutschland wirkte sich aus
In Q2/22 wurden Netto-Sondereffekte in Höhe von EUR 543 Mio verzeichnet (Q2/21: EUR –127 Mio). Sie ergaben sich
hauptsächlich aus dem Verkauf von Tankstellen in Deutschland im Mai 2022, dem IPO von Borouge sowie der Neubewertung des Stickstoffgeschäfts. Diese Effekte wurden zum Teil durch temporäre Hedging-Effekte ausgeglichen. In Q2/22 summierten sich die CCS Effekte auf EUR 196 Mio. Das Operative Konzernergebnis verbesserte sich auf EUR 3.676 Mio (Q2/21: EUR 1.238 Mio).

Das Finanzergebnis stieg auf EUR –14 Mio (Q2/21: EUR –31 Mio). Diese Entwicklung war hauptsächlich auf das verbesserte Ergebnis aus Fremdwährungseffekten zurückzuführen und wurde durch ein niedrigeres Zinsergebnis aufgrund höherer Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Abzinsung von Forderungen teilweise kompensiert. Die Konzernsteuerquote lag bei 31% (Q2/21: 33%), während der Periodenüberschuss auf EUR 2.513 Mio anstieg (Q2/21: EUR 809 Mio). Der den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenüberschuss belief sich auf EUR 1.947 Mio (Q2/21: EUR 622 Mio). Das Ergebnis je Aktie stieg deutlich auf EUR 5,96 (Q2/21: EUR 1,90).

Per 30. Juni 2022 sank die Nettoverschuldung exklusive Leasing auf EUR 3.113 Mio, verglichen mit EUR 7.148 Mio per 30. Juni 2021. Der Verschuldungsgrad exklusive Leasing betrug per 30. Juni 2022 12% (30. Juni 2021: 34%). Der Leverage-Grad, definiert als (Nettoverschuldung inklusive Leasing) / (Eigenkapital + Nettoverschuldung inklusive Leasing), betrug per 30. Juni 2022 15% (30. Juni 2021: 28%).

Die gesamten Investitionen beliefen sich auf EUR 797 Mio (Q2/21: EUR 659 Mio) und wurden durch organische Projekte in allen drei Geschäftsbereichen vorangetrieben, vor allem in Exploration & Production und Chemicals & Materials. In Q2/22 erhöhten sich die organischen Investitionen um 26% auf EUR 797 Mio (Q2/21: EUR 632 Mio), was hauptsächlich auf höhere Investitionen in den Bereichen Refining & Marketing und Chemicals & Materials zurückzuführen ist.

OMV erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 35,56 Milliarden Euro, dabei wurde ein Jahresüberschuss von 2,09 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Bilanzsumme betrug 53,80 Milliarden Euro, wobei die Eigenkapitalquote bei 28,82 Prozent lag. OMV beschäftigte Ende 2021 22.434 Mitarbeiter und gab Personal-Aufwände in Höhe von 2 Milliarden Euro an. Der Umsatz je Mitarbeiter betrug demnach 1.584.871 Euro.

Die Raffinerie Burghausen spielt als Herzstück der OMV in Deutschland eine zentrale Rolle. Sie agiert im strategischen Raffinerieverbund der OMV neben den beiden anderen Standorten Schwechat bei Wien und Petrobrazi in Rumänien. Burghausen hat eine jährliche Verarbeitungskapazität von rund 3,8 Mio. Tonnen Rohöl. Es werden Mitteldestillate wie Kerosin, Diesel und Heizöl hergestellt. Den Schwerpunkt der Raffinerie bildet die Petrochemie – der gesamte Benzinschnitt fließt in die Produktion petrochemischer Grundstoffe wie Ethylen, Propylen und Butadien für die Kunststoffindustrie. Die OMV Deutschland GmbH ist eine Tochter der OMV Aktiengesellschaft, eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs mit drei Raffinerien und über 2.000 Tankstellen in zehn Ländern.

Von: https://www.omv.de/de-de/news/220728-omv-konzernbericht-jaenner-juni-und-q2-2022

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Die Raffinerie Burghausen spielt als Herzstück der OMV in Deutschland eine zentrale Rolle. Sie agiert im strategischen Raffinerieverbund der OMV neben den beiden anderen Standorten Schwechat bei Wien und Petrobrazi in Rumänien. (Foto: OMV)