Güterverkehrszentrum Burghausen: Wettbewerbsvorteil durch höchste Umweltstandards

(18.10.2013)

Umschlagterminal erfüllt strenge Auflagen zum Gewässerschutz – Bau verläuft im Zeitplan – Betreibergesellschaft wird Ende Juli bekanntgegeben - Burghausen. Das Güterverkehrszentrum Burghausen setzt aufgrund seines in Deutschland einmaligen Gewässerschutzsystems bereits vor seiner Fertigstellung Maßstäbe für den umweltgerechten Betrieb und wird damit einen starken Wettbewerbsvorteil gegenüber bestehenden Terminals aufweisen. Derzeit werden die Bodenflächen mit einer Asphaltdecke ausgestattet, über die Oberflächenwasser in ein aufwendiges Kanalsystem abgeleitet werden kann. Insgesamt liegen die Baumaßnahmen voll im Zeitplan, so dass das Güterverkehrszentrum voraussichtlich im März 2014 seinen Betrieb aufnehmen kann. „Die Investition in Höhe von rund 35 Millionen Euro für das öffentliche Terminal und die Infrastruktur ist ein wichtiger Standortfaktor für die Optimierung des Logistikstandards und der Infrastruktur des wachsenden Industriestandorts Burghausen und des Bayerischen Chemiedreiecks. Und das Terminal wird Umweltschutz-Standards aufweisen, für deren Einhaltung bereits bestehende Anlagen dieser Art in Deutschland wohl teuer nachrüsten müssen, wodurch Burghausen einen starken Wettbewerbsvorteil aufweisen wird“, erklärt Anton Steinberger, Geschäftsführer der RegioInvest Inn-Salzach GmbH. Das regionale Investoren-Konsortium realisiert den Bau des Güterverkehrszentrums  und setzt sich aus der Stadt Burghausen, dem Landkreis Altötting, der VR – meine Raiffeisenbank eG Altötting-Mühldorf, der Wacker Chemie AG und der Borealis Polymere GmbH zusammen. Burghausen bekommt schon jetzt als erstes Güterterminal in Deutschland ein Schutzsystem für das Grundwasser, das jeglichen Stoffeintrag in den Boden verhindern soll, was in erster Linie der Verladung von Gütern der benachbarten chemischen Industrie geschuldet ist. Die gesamte Oberfläche des Terminals wird mit Asphalt oder Beton versiegelt. Darunter liegt ein umfassendes Kanalsystem, das rund 4,7 Millionen Euro kostet. Es nimmt das Oberflächenwasser auf und leitet es an ein großes Versitzbecken weiter. Im Schadensfall, den Sensoren im Boden automatisch auslösen, wird die Weiterleitung des Wassers blockiert und es läuft dann in ein Reinigungssystem. Das Burghausen entstehende Terminal entspricht damit den Vorgaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), welches gerade 16 Länderverordnungen zum Umgang mit „wassergefährdenden Stoffen“ (VAUwS)  in eine Bundesverordnung überführt. In der Verordnung sollen Umschlagterminals der produzierenden Industrie gleichgestellt und damit den gleichen strengen Auflagen unterliegen. So sollen die Böden unter den Anlagen vollständig flüssigkeitsundurchlässig versiegelt werden. „Bestehenden Terminals droht eine teure Nachrüstpflicht“, wie es in einem Rundschreiben der Studiengesellschaft für den kombinierten Verkehr e.V. (SGKV) heißt. So müsste ein Standardterminal von etwa 40.000 Quadratmeter Fläche dann Zusatzkosten von bis zu 48 Millionen Euro verkraften. Plangemäßer Baufortschritt – Betreiber-Bekanntgabe Ende Juli Mit dem Baufortschritt zeigt sich Anton Steinberger sehr zufrieden: „Die Baumaßnahmen liegen voll im Zeitplan. Durch intensive Koordination der beteiligten Firmen und Mehrschichtbetrieb konnte der durch den langen Winter und eine aufwendige Pipeline-Verlegung bedingte Zeitverlust von vier Monaten vollständig aufgeholt werden, so dass zum Jahresende 2013 die Bauarbeiten abgeschlossen und im März 2014 der Betrieb aufgenommen werden kann.“ Auch die seit dem Herbst 2012 für die Verpachtung des Güterverkehrszentrums an eine Betreibergesellschaft laufende Ausschreibung ist abgeschlossen, so dass Steinberger Ende Juli mit der Bekanntgabe der künftigen Betreiber rechnet. Burghausen und Salzburg Hauptterminals für den kombinierten Verkehr in der Region Das Güterverkehrszentrum Burghausen wird in zwei Phasen errichtet: Im ersten Abschnitt wird es mit einer Jahres-Kapazität von über 40.000 Hüben Container von Lkw auf die Schiene umladen. Der Umschlagplatz kann damit bereits von Unternehmen bzw. Speditionen aus einem Umkreis von bis zu 40 km genützt werden. Eine Zielsetzung des KV-Terminals Burghausen ist es, möglichst viel Güterverkehr umweltfreundlich und kosteneffizient auf die Schiene zu bringen. Nach der zweiten Ausbauphase, für die bereits Erweiterungsflächen mit eingeplant sind, wird das Terminal dann rund 1.000 Züge pro Jahr (maximal vier Züge pro Tag) oder maximal 72.000 Container-Hübe leisten. „Das Salzburger und das Burghauser Terminal werden damit die Hauptterminals für den kombinierten Verkehr in der Wirtschaftsregion Südostbayern und Land Salzburg.“ „Keimzelle für Betriebsansiedlungen“ Das Güterverkehrszentrum Burghausen wird aber auch als völlig neuer Wirtschafts- und Leistungsbereich zur Keimzelle für die Ansiedlung vieler neuer Betriebe, die rund um die Logistik tätig sind. So der gesamte Bereich der Containerbewirtschaftung, dazu gehören Reinigung, Wartung, TÜV-Abnahme, Logistik-Hallen, Verpackung, Transport mit Speditionen, Reedereien, verschiedene Zugbetriebsgesellschaften, Nutzfahrzeug-Wartung und –Reparatur und vieles mehr. An der Nutzung des Terminals zeigen sich schon zahlreiche mittelständische Betriebe und auch Industriebetriebe aus der Region Südostbayern und Oberösterreich stark interessiert, wie Anton Steinberger informiert: „Viele Betriebe haben bereits Möglichkeiten für Niederlassungen oder die Pachtung von Flächen am neuen Terminal angefragt.“ Das hohe Potential des Burghauser Güterverkehrszentrums sei auch schon von der nationalen und internationaler Logistikindustrie erkannt worden: „Es gibt ganz aktuell Anträge zur Beteiligung an der Terminal-Betriebsgesellschaft und am Investorenkonsortium RegioInvest“, sagt Steinberger. Dies unterstreiche die Bedeutung, die in der europäischen Logistikbranche dem Terminal-Standort Burghausen beigemessen werde: „Burghausen wird als südlichstes Güterverkehrszentrum Deutschlands die kürzeste Entfernung  zu den großen Adria-Container-Häfen aufweisen – das birgt großes Potential!“ Weitere Informationen zum Projekt „Güterverkehrszentrum Burghausen“

Von: WiföG/mko

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Baufortschritt im Zeitplan: Die Baustelle des Güterverkehrszentrums Burghausen in einer aktuellen Luftaufnahme. (Foto: Wälzlein/GRE Gauff – frei zur Veröffentlichung)

In Deutschland noch einmalig sind die Standards, die das Burghauser Umschlagterminal durch die vollständige Undurchlässigkeit von Flüssigkeiten erfüllen wird: Derzeit werden die Bodenflächen des Terminals mit einer Asphaltdecke versehen. (Foto: KommExpert)