Landesseminar internationale Chemieolympiade bei WACKER in Burghausen

(09.04.2014)

23 bayerische Nachwuchswissenschaftler waren zum Landesseminar Chemieolympiade - Mädchen haben die Nase vorn - Burghausen. 23 bayerische Nachwuchswissenschaftler waren zum Landesseminar Chemieolympiade bei  WACKER in Burghausen zu Gast. Die Gymnasiasten der Oberstufe erhielten spannende Einblicke in die Welt der Chemie und konnten in den Übungslabors des Berufsbildungswerks selbst experimentieren. Höhepunkt des Landesseminars war der Gastvortrag von Dr. Susanne Rehn-Taube zu „75 Jahre Kernspaltung – die Geschichte einer Entdeckung“. An der internationalen Chemieolympiade nehmen jedes Jahr chemiebegeisterte Schüler aller Nationen teil, um sich bei der Bearbeitung theoretischer und experimenteller Aufgaben miteinander zu messen. Dazu treten sie erst in Landes- und Bundeswettbewerben an, bevor die besten vier jeder Nation auf internationaler Ebene um den Sieg kämpfen. Viele der Themen haben Universitätsniveau. Zur Belohnung für die bisher bewältigten Prüfungen kamen die Chemieolympioniken zu WACKER nach Burghausen. Viele Schüler waren aus Nordbayern und dem Münchner Raum angereist. Den heimischen Landkreis vertrat  Bernhard Nißl vom Kurfürst-Maximilian-Gymnasium. Am ersten Tag lernten die jungen Gäste im Rahmen von Vorträgen und Betriebsbesichtigungen die Chemie im industriellen Maßstab kennen.  Besonders der Besuch in den Laborräumen der Zentralen Analytik und die Erläuterung der verschiedenen Messmethoden und -instrumente fanden großen Anklang, ebenso die Führung durch die Werkfeuerwehr. Am nächsten Tag standen praktische Laborarbeiten in den Übungsräumen des Berufsbildungswerks (BBiW) auf dem Programm. Unter Aufsicht von Ausbildern und Chemie-Azubis  des BBiW stellten die Schüler β-Naphtholorange her. „Die Schüler arbeiteten sehr geschickt und diszipliniert, obwohl das Tagespensum sehr anspruchsvoll war“, lobte Hans-Otto Donislreiter, Ausbilder Chemie im BBiW, den Eifer der Gymnasiasten. Auch die Betreuerin Marion Waldvogel, Chemielehrerin am Gisela-Gymnasium München und Landesbeauftragte der Chemieolympiade in Bayern, zog eine positive Bilanz: „Der Aufenthalt ist eine seltene Gelegenheit für die Schüler, praktische Erfahrungen zu sammeln, sich untereinander auszutauschen und Chemie im größeren Maßstab zu erleben. Das bringt neue Motivation für den Schulalltag“. Am Freitagabend begrüßte Werkleiter Dr. Dieter Gilles die Schüler und bekannte sich ausdrücklich zur Patenschaft für die Chemieolympiade: „Dadurch erhalten die Schüler Anreiz und Herausforderung zugleich, sich mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen und einen Einstieg in eine faszinierende Welt zu erhalten“, so Gilles. Beim nachfolgenden Gastvortrag von Dr. Susanne Rehn-Taube machten die Zuhörer eine spannende Zeitreise in die Wissenschaftsgeschichte. Dr. Rehn-Taube ist Chemikerin und Kuratorin für Chemie am Deutschen Museum in München. Zunächst gab sie einen kurzen Einblick in Ihren Wirkungskreis  - sie arbeitet derzeit an Konzept und Entstehung der neuen Dauerausstellung für Chemie und ist für die Digitalisierung der chemischen Sammlung zuständig. In Ihrem Vortrag über „75 Jahre Kernspaltung – die Geschichte einer Entdeckung“ erklärte sie  anschaulich die Forschungsarbeit deutscher Chemiker und Physiker, die zur bahnbrechenden Entdeckung der Kernspaltung führte. Eines der wichtigsten Exponate aus der damaligen Zeit ist der Experimentiertisch, an dem Otto Hahn, Lise Meitner und Fritz Straßmann erstmals Uranatome spalteten – zunächst ohne zu wissen, was dieses Ergebnis bedeutete. Dr. Rehn-Taube erläuterte anhand des damaligen Versuchsaufbaus, wie die Wissenschaftler zu ihrer Erkenntnis gelangten, mit welchen Methoden und Geräten sie arbeiteten und welche Auswirkungen die Forschungsergebnisse auf die Wissenschaftler persönlich und auf die gesamte Menschheit hatten. Das mittlerweile als „Hahn-Meitner-Straßmann-Tisch“ benannte Exponat ist aktuell in der Ausstellung „Museumsgeschichte“ im Deutschen Museum zu besichtigen. Nach dem Vortrag gab der Chemiestudent Patrick Pfaff Einblicke in die Arbeit des Fördervereins Chemieolympiade und stellte die einzelnen Stationen des jährlichen Wissenschaftswettbewerbs vor. Danach folgte die Urkundenverleihung an die diesjährigen Teilnehmer des Landeseminars. Dabei hatten die weiblichen Teilnehmerinnen deutlich die Nase vorn, denn die drei besten Ergebnisse erzielten Mädchen. Fiona Cole vom Humboldt Gymnasium in Vaterstetten wurde Bayernsiegerin und schaffte damit den Sprung in die vierte Runde zum Deutschlandentscheid nach Kiel. Zwei wichtige Ziele stehen der  Zwölftklässlerin in diesem Jahr noch bevor: das Abitur und die Qualifikation für die Teilnahme an der internationalen Olympiade 2014 in Vietnam.

Von: http://www.wacker.com

Zurück

Konzentriert bei der Arbeit: Bayerns beste Chemieschüler im Übungslabor des Berufsbildungswerks Burghausen. (Foto: Wacker Chemie AG)