Burghausen wird Hochschulstadt: Studienangebot in vier technischen Fachrichtungen

(15.06.2015)

Start im Wintersemester 2016/17 - Endausbau mit vier Fächern bis 2020 - Burghausen. Bürgermeister Hans Steindl (SPD) hat kürzlich im Burghauser Stadtrat öffentlich gemacht, dass die Standortentscheidung für die Hochschule gefallen ist: Burghausen wird ab Herbst 2016 Hochschulstadt. Die Staatsregierung hat im vergangenen Jahr festgeschrieben, dass eine Außenstelle der Hochschule für angewandte Wissenschaften Rosenheim in den Landkreis Altötting kommen soll. Das Studienangebot teilt sich ab dem Start in vier Fachrichtungen mit den Arbeitstiteln: Chemieingenieurwesen, Mechatronik/Anlagentechnik, Wirtschaftsingenieurwesen/ Projekt-Engineering/Prozesstechnik und Technische Betriebswirtschaftslehre. Zum Start sind im Bereich Chemieingenieurwesen zwei Studiengänge mit je 30 Anfängern je Jahr geplant; im Bereich Mechatronik/Anlagentechnik ein Studiengang mit ca. 30 Studienanfängern; im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen ein Studiengang mit ca. 40 Anfängern je Jahr und im Bereich Technische Betriebswirtschaftslehre ebenfalls zwei Studiengänge mit je 40 Anfängern. Mittelfristig sollte die neue Fachhochschule auf gut 500 Studierende anwachsen. Der zunächst angestrebte Studien-Abschluss in Burghausen ist der Bachelor, wobei vor allem im Bereich Chemieingenieurwesen auf das Qualifikationsniveau des klassischen Fachhochschulingenieurs Wert gelegt werde. Als weitere Qualifikation in nächsten Entwicklungsschritten sind Master-Studiengänge im Verbund mit der TU München im Visier. Details und Pläne zu den Studiengängen, aber auch zur weiteren Entwicklung der Fachhochschule, zu der der bayerische Ministerrat bereits im vergangenen Jahr grünes Licht gegeben hatte, präsentierte Prof. Heinrich Köster, Präsident der Hochschule Rosenheim in einer Sitzung des Wirtschaftsbeirats Bayern im Casino der Wacker Chemie in Burghausen. Bis Ende dieses Jahres soll außerdem ein eigener Internetauftritt für die neue Hochschule stehen, um alle aktuellen Entwicklungen und Informationen für angehende Studenten abrufbereit zu halten. Gestartet wird zum Beginn des Wintersemesters 2016/17 mit einer ersten Fachrichtung - welche ist noch nicht geklärt; Endausbau soll 2020 sein. Wie Bürgermeister Steindl im Hauptausschuss mitteilte, hat man die anfänglichen Pläne eines dualen Studiums wieder fallengelassen, nicht zuletzt weil die notwendige Anzahl an Praktikumsplätzen nicht hätte gewährleistet werden können. Wie auch die Hochschule Deggendorf Mitte der 1990er Jahre in angemieteten Räumen ihren Forschungs- und Lehrbetrieb begonnen hat, so wird auch in Burghausen noch nicht in einem Neubau gestartet. „Wir wissen nicht, wie groß das Studenten-Interesse ist“, sagt Altöttings Landrat Erwin Schneider. Wo man die Räume anmietet, werde sich in den nächsten Monaten entscheiden. Möglich wäre das Berufsbildungswerk (BBiW). Die Kosten dafür werden Landkreis und Stadt Burghausen nach eigenem Bekunden gemeinsam übernehmen. Die Personalkosten wiederum - vier bis sechs Professoren, rund zehn Dozenten sowie Verwaltungspersonal - trägt der Freistaat. Und auch ein Neubau, um den man nicht herumkommen wird, muss kommunal geschultert werden. Landrat Schneider rechnet mit 20 Millionen Euro Investitionssumme. Die konkrete Standortfrage ist hier noch nicht geklärt. Die Stadt Burghausen favorisiert - so hat es auch Bürgermeister Steindl im Hauptausschuss kommuniziert - den Umgriff des BBiW, wo noch freie Flächen zur Verfügung stünden. Schneider und Steindl betonen darüber hinaus, dass auch Burgkirchen „weitestgehend“ (Schneider) miteinbezogen wird. Die dortige IT-Schule und das Lehrtechnikum können Synergieeffekte ergeben. Burghausens Bürgermeister Hans Steindl sieht in der neuen Hochschule nicht nur ein angemessenes Struktur-Element für die Stadt Burghausen, sondern für die ganze Wirtschafts- und Kulturregion bis ins Berchtesgadener Land im Süden, Rottal- Inn im Norden, aber auch bis nach Schärding in Oberösterreich, um jungen Menschen, aber auch den Unternehmen in der Region akademische Perspektiven zu bieten. In Ergänzung zum Engagement der TU München, als einer der führenden Technischen Universitäten weltweit und dem in Kürze fertig gestellten Studienzentrum der TUM in Raitenhaslach bei Burghausen, werde der Studienort Burghausen auch europaweit schnell an Profil gewinnen, sagt Burghausens Bürgermeister Hans Steindl.

Von: WiföG

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Der Studienort Burghausen kann auch europaweit schnell an Profil gewinnen durch die neue Fachhochschule, zusammen mit dem in Kürze fertig gestellten Studienzentrum der TUM in Raitenhaslach bei Burghausen (Foto). (Foto: TUM)