Campus Burghausen: Hohe Investitionen und neue Studienangebote

(19.06.2018)

Bewerbungsfrist für neue Studenten läuft noch bis zum 15. Juli - 6,5 Millionen Euro werden in den Bau des neuen Campusgebäudes in der Marktler Straße investiert -

Burghausen.
Der Campus wächst: Die junge Hochschule in Burghausen hat sich im zweiten Jahr des Studienbetriebs solide etabliert und sieht sich auf einem guten Weg, um zwei weitere Studienangebote und mittelfristig auf eine Zahl von 500 - 700 Studierende zu wachsen, bestätigt Professorin Dr. Britta Bolzern-Konrad als Chefin der Hochschule in Burghausen.  

Aktuell läuft noch bis 15. Juli die Bewerbungsfrist für das kommende Wintersemester mit den Studiengängen Betriebswirtschaft mit optionaler Technologieorientierung sowie Chemieingenieurwesen. Aktuell zählt der Campus als Ausgründung der Hochschule Rosenheim rund 160 Studierende in den beiden Studiengängen und Jahrgänge verteilt. Beide Fachrichtungen halten sich in etwa die Waage. Neu ist die Perspektive, dass Rosenheim und damit auch Burghausen in naher Zukunft als Technische Hochschule gewidmet werden.

Sieben Professuren ab September
Die Zahl der Professuren ist mittlerweile auf sieben zum September angewachsen. Zwei weitere Positionen finden sich in Ausschreibung. Zum Studienjahr 2019 werden weitere Positionen ausgeschrieben. Aktuelles Wissen aus Wirtschaft und Industrie steuern pro Semester rund 10 weitere Lehrbeauftragte bei.

In mehreren Umfragen unter den Studierenden kristallisiert sich ein Paket an Argumenten für das Studium in Burghausen heraus: Die Nähe zur Berufspraxis stets auf Höhe der Zeit sowie zu potenziellen Arbeitgebern, die Perspektive kleiner Studiengruppen, die verlässliche Verfügbarkeit von Praktika und Themen für Abschlussarbeiten vor Ort, aber auch die Nähe zur Heimat im südöstlichen Oberbayern sowie zu Freunden und Familie im Gleichklang zu Chancen auf Arbeitsplätze in international aktiven Unternehmen. Kosteneffizienz in Vergleich zu einem Studium in einer Großstadt und auch die kalkulierbare Zeiteffizienz punkten außerdem bei den Studierenden vorne in ihrer Entscheidung für Burghausen. Hinzu kommt ein spezielles inhaltliches Angebot der Studiengänge vor Ort. Im Studiengang BWL ist die Wahl einer technologieorientierten Ausrichtung möglich. Eine Zusatzqualifikation, die von Industrie und Mittelstand auf breite Zustimmung stößt. Im Studiengang Chemieingenieurwesen ist die Abbildung der gesamten Maßstabsübertragung vom Labor- bis in den Industriemaßstab im Rahmen eines umfangreichen in das Curriculum integrierten Praktikumsangebots integriert.

Zusehends schiebt sich der Standort außerdem für Studierende aus Oberösterreich als Alternative zu Hochschulen in Linz, Wien oder Salzburg ins Radar. Stärker ansprechen will der Campus in Zukunft die benachbarte Donau-Moldau-Region im niederbayerisch-tschechischen Raum.

Trotzdem, die Ferne bleibt nicht außen vor: Aktuell laufen Vorbereitungen für Partnerschaften mit Hochschulen in der Schweiz, in Spanien, Australien und in China. Auch mit Salzburg plane man ins Gespräch zu kommen, sagt Prof. Bolzern-Konrad.

Studiengang Chemtronik zum WS 19/20
Gut in der Zeitschiene liegt auch die weitere Entwicklungsplanung der Hochschule. Der Studiengang Chemtronik mit einem Schwerpunkt auf der Vernetzung von Digitalisierung und chemischer Prozessindustrie soll zum Wintersemester 19/20 sowie Materialwissenschaften zum gleichen Zeitpunkt, spätestens aber 20/21, an den Start gehen. Die Studienpläne für die neuen Fachrichtungen sind bereits gut gediehen, nicht nur in Abstimmung mit dem Kultusministerium, sondern auch mit dem Beirat des Campus und den Experten aus Industrie und Mittelstand.

Mit dem Studiengang „Chemtronik“ soll die Nahtstelle von Chemie und Elektronik in der Mess- und Regeltechnik besetzt werden, während der bereits etablierte Chemie-Ingenieur sich auf die Verfahrenstechnik konzentriert. Mit den neuen Angeboten soll auch auf den sich abzeichnenden Bedarf in der „Industrie 4.0“ reagiert werden.

Der vierte Studiengang mit dem Titel „Materialwissenschaften“ soll dem Bedarf von Mittelstand und verarbeitender Industrie entgegenkommen, die in der Wertschöpfung auf die Produkte der chemischen Industrie im Bayerischen Chemiedreieck aufbauen. Der Materialchemiker soll sozusagen die Lücke zwischen der Molekulararchitektur und der Anwendungstechnik schließen.

Aktuell Investitionen von 6,5 Mio. Euro am laufen
Massive Unterstützung findet der Aufbau des Campus bei Industrie und der Stadt Burghausen über die Wirtschaftsbeteiligungsgesellschaft. Aktuell laufen die Investitionen in Höhe von 6,5 Millionen Euro in den Bau des neuen Campusgebäudes in der Marktler Straße. Die ehemalige VR-Zentrale wird an die aktuellen Anforderungen an ein modernes Studiengebäude angepasst und auch der Zukauf weiterer Flächen im ehemaligen Salzachzentrum – alles in fußläufiger Entfernung zueinander sowie zum Bahnhof – ist in die Wege geleitet.

Das größte Erweiterungsprojekt liegt in der Nutzung und in der Umgestaltung von Labor-Arbeitsplätzen im Berufsbildungswerk der Wacker Chemie (BBiW) in Höhe von ca. 2,5 Millionen Euro sowie in einem geplanten Laborneubau mit einem Investitionsvolumen von ca 20 Millionen Euro.

Bei den aktuellen Baumaßnahmen im BBiW wird die öffentliche Stiftung von Wacker nach Vorgaben des Campus investieren und zugleich das Knowhow in industrienaher Ausbildung einbringen, sagt Dr. Wolfgang Neef als langjähriger Leiter des BBiW. Auch nach Eintritt in den Ruhestand stellt er sein Knowhow dem Campus zur Verfügung.

Die Campus GmbH wird auf dem Gelände des BBiW, ebenfalls in fußläufiger Entfernung zu den anderen Hochschulgebäuden, als Mieter fungieren. Der geplante Neubau des Laborgebäudes mit dem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro wird nach Fertigstellung rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche bieten.

Auf dem Weg zu einer herausragenden Alleinstellung in Deutschland
Mit dem Erreichten und dem angepeilten Wachstum sowie mit gesicherten Investitionsmitteln sieht Anton Steinberger, Geschäftsführer der Burghauser Wirtschaftsförderungsgesellschaft Burghausen mbH und zugleich der Campus Burghausen GmbH, den Standort auf einem guten Weg zu einer herausragenden Alleinstellung in ganz Deutschland.

Eine vergleichbare Hochschulausbildung in Industrie- und Wirtschaftsnähe habe keine andere Chemieregion in Deutschland zu bieten. Im Kontext mit den weiteren Investitionen, die in Burghausen in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden – vom Logistikterminal für den kombinierten Verkehr bis hin zur hohen Lebensqualität – sieht Steinberger solide Bausteine für die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Zukunft der gesamten Region.

Weitere Details zu Studiengängen und Chancen am Campus Burghausen im Internet: www.campus-burghausen.de

Von: WiföG

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Aktuell laufen die Investitionen in Höhe von 6,5 Millionen Euro in den Bau des neuen Campusgebäudes in der Marktler Straße. (Foto: KommExpert)