Prof. Dr. Angela Casini (UK) erhält den vierten „Burghausen Chemistry Award“

(30.10.2018)

Wissenschaftspreis mit 20.000 Euro dotiert – Burghauser „Signal für die Bedeutung international vernetzter Wissenschaft und Forschung in Europa“ -

Burghausen.
Zum vierten Mal seit der Premiere im Frühjahr 2007 wurde am Samstag, 27. Oktober, der „Burghausen Chemistry Award“ überreicht, zum zweiten Mal bereits im Akademiezentrum Raitenhaslach der Technischen Universität München (TUM). Preisträgerin 2018 ist Prof. Dr. Angela Casini, Lehrstuhlinhaberin an der Fakultät für Chemie an der Universität in Cardiff, einer der fünf forschungsstärksten Universitäten in Großbritannien. Der international renommierte Wissenschaftspreis ist mit 20 000 Euro dotiert.

Forschungsaktivitäten von Prof. Casini konzentrieren sich auf das Grenzgebiet zwischen metallorganischer Chemie, Radiopharmazie und Medizin. Im aktuellen Fokus stehen außerdem Metall-Ionen in biologischen Systemen und Mechanismen metallbasierter Wirkstoffe, unter anderem auf der Basis von Gold im Kampf gegen Krebs. Darüber hinaus gilt das Interesse der biologischen Evaluierung neuer Komponenten als möglicher Wirkstoffe in neuen Therapien und weiteren biochemischen Fragestellungen.

Prof. Casini studierte Chemie in Florenz. Sie promovierte dort im Jahr 2004, war zu Forschungsaufenthalten an der Universität Pisa, in Lausanne und Assistentin an der Universität Groningen. Seit 2015 hat sie den Lehrstuhl für Medizinische und Bioanorganische Chemie an der Universität von Cardiff inne. Vor zwei Jahren weilte sie zu einer Gastprofessur an der TU München.

„Die Ehre, von Thomson Reuters im Jahr 2014 zu den ,worldwide most influential scientific minds in pharmacology‘ ernannt zu werden, zeigt deutlich den Einfluss, den ihre Forschung nicht nur auf das Fach Chemie ausübt, sondern auch auf das interdisziplinäre Gebiet der Wirkstoffentdeckung“, betonte der Präsident der TU München, Prof. Dr. Wolfgang Herrmann am Samstagabend in seiner Laudatio im „Roten Salon“ des Akademiezentrums.

"Brexit"-Zeiten: Preisverleihung als Signal
Die Verleihung des renommierten Burghauser Preises nannte Prof. Herrmann in Zeiten des drohenden Brexits außerdem ein Signal für die Bedeutung international vernetzter Wissenschaft und Forschung für die Europäische Einheit und Vielfalt. Die TU München habe Prof. Casini bereits während ihres Aufenthalts im Senior-Programm des „Hans Fischer Fellowships“ als hochinnovative Kraft kennen und schätzen gelernt. Sie sei an der TUM jederzeit auf einem Lehrstuhl willkommen.

Welchen hohen Stellenwert Wissenschaft, Forschung und Entwicklung im Zusammenspiel von Universitäten und Industrie haben, das skizzierte auch Dr. Christoph Kowitz, Leiter der Forschung und Entwicklung bei der Wacker Chemie AG in seinem Grußwort. Als konstruktives Beispiel nannte er den Wacker-Lehrstuhl an der TUM.

Die Jury zur Verleihung des Burghauser „Chemistry Awards“ setzte sich zusammen aus Prof. Dr. Wolfgang Herrmann, Prof. Dr. Fritz Kühn (Molekulare Katalyse/TUM) und Prof. Dr. Bernhard Rieger (Inhaber des Wackerlehrstuhls für Makromolekulare Chemie) .

„Mit der diesjährigen Verleihung des Chemiepreises rücke Burghausen einmal mehr in den Fokus von Forschung, Lehre und Entwicklung in der Chemie“, betonte Burghausens Bürgermeister Hans Steindl in seinem Grußwort. Burghausen setze seit Jahrzehnten Signale durch sein aktives Bekenntnis zur Wirtschaft, konkret zur Chemischen Industrie, die wiederum zur Wertschöpfung kontinuierlich Forschung und Innovation voraussetze.

Burghausen habe gemeinsam mit der TU München, einer der bedeutendsten Universitäten der Welt, in der Entwicklung des Akademiezentrums auch die Brücke zwischen Lehre und der aktiven Forschung und Anwendung in der heimischen Industrie geschlagen. Nächste Projekte in Raitenhaslach sind der Ausbau des ehemaligen Stalles und die Schaffung von weiteren Hotelzimmern.

Preisträger 2007, 2011 und 2016
Frühere Preisträger des Burghauser Chemie-Diamanten sind Prof. Dan Nocera (2007), Waltraud Habelitz-Tkotz (2011) und Prof. Dr. Arne Skerra (2011) sowie Prof. Dr. Jillian Buriak (2016) mit Prof. Dr. Jonathan Veinot (2016) – beide von der University of Alberta in Edmonton in Kanada.

Von: WiföG

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Prof. Dr. Angela Casini von der englischen Universität Cardiff ist die Trägerin des "Burghausen Chemistry Award 2018", der ihr von TUM-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Herrmann (rechts) und Burghausens Bürgermeister Hans Steindl überreicht wurde.

Der international renommierte Wissenschaftspreis, versinnbildlicht durch eine Glasskulptur des "Chemie-Diamanten Burghausen", ist mit 20.000 Euro dotiert.

Das Akademiezentrum Raitenhaslach der TU München war bereits zum zweiten Mal nach 2016 der festliche Rahmen für die Verleihung des "Burghausen Chemistry Award" 2018. (Fotos: Toni Mack)