Neues elektronisches Stellwerk für Burghauser Güterterminal

(25.04.2022)

Gemeinschaftsprojekt am Güterterminal mit 9,5 Mio. Euro Investitionssumme ist unabhängig von den Verzögerungen bei ABS 38

Burghausen. Burghausens Bürgermeister Florian Schneider verwies in einer der letzten Bau- und Hauptausschusssitzungen der Stadt darauf, dass die kürzlich bekannt gewordenenen Verzögerungen des zweigleisigen und elektrifizierten Ausbaus der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing (ABS 38) auf die Elektrifizierung des Burghauser Terminals keine Auswirkungen haben werden. In das aktuell laufende Gemeinschaftsprojekt der Elektrifizierung des Burghauser Terminals investieren die Südostbayernbahn, die RegioInvest Inn-Salzach GmbH, die OMV Deutschland GmbH und Wacker Chemie AG heuer insgesamt rund 9,5 Millionen Euro. Die neue Stellwerktechnik, die hier verbaut wird und die auch bereits der späteren Elektrifizierung nützt, schaffe eine weitere Grundlage für eine zukunftsorientierte Bahninfrastruktur für mehr betriebliche Flexibilität, weniger Emissionen und gesteigerte Pünktlichkeit im Schienengüterverkehr, heißt es in einer Pressemitteilung der Bahn zum Projekt.

Das neue elektronische Stellwerk, das der Güterbahnhof Burghausen als Übergabebahnhof zu den Unternehmen OMV, Wacker Chemie und Kombiterminal Burghausen erhält, ersetzt das Relaisstellwerk nach rund 50 Jahren Laufzeit. Die Inbetriebnahme ist für Ende November 2022 geplant. Die Steuerung der Weichen und Signale erfolgt dann nicht mehr durch einen Fahrdienstleiter vor Ort, sondern aus der Leitstelle in Mühldorf.

Darüber hinaus wird die Stellwerkstechnik im Bereich der Anschlussbahn der Wacker Chemie gleichzeitig durch Wacker als eigenständiges Projekt erneuert. Künftig können diese Weichen dann durch das Rangierpersonal vor Ort gesteuert werden. Ebenso erfolgt mit dem Bau des elektronischen Stellwerks die Anbindung der Gleisharfen-Erweiterung der OMV an den Güterbahnhof. Die Erweiterung befindet sich im Bau und wird voraussichtlich im Mai 2022 fertig sein.

Enttäuschung über Verzögerungen zu Ausbau und Elektrifizierung der ABS 38
Das von der Bahn selbst vorgegebene und zugesagte Zieldatum 2030 für die Fertigstellung des zweigleisigen und elektrifizierten Ausbaus der Strecke München-Mühldorf-Freilassing (ABS38) wird nicht gehalten. Wann das Projekt abgeschlossen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig ungewiss. Von den Verzögerungen ist auch Burghausen betroffen, denn im dritten Bauabschnitt sollte die Bahnlinie Tüßling-Burghausen elektrifiziert werden.

Ihre Enttäuschung über die verlängerte Bauzeit hatten die Mandatsträger bereits in der Kreistagssitzung vom 28. März zum Ausdruck gebracht und eine Resolution verabschiedet. Auch in der jüngsten Bau- und Hauptausschusssitzung ging Burghausens Bürgermeister Florian Schneider auf das Thema ein. Er berichtete von mehreren Telefonaten, die er in dieser Sache geführt habe, unter anderem mit den MdB Dr. Bärbel Kofler und Stephan Mayer. Er habe auf die Bedeutung des Projekts für das Chemiedreieck hingewiesen. Schneider betonte allerdings: „Am Hebel sitzen andere.“ Burghausen alleine werde hier nichts beschleunigen können. Man könne gemeinsam mit der Industrie nur auf die Dringlichkeit des Ausbaus hinweisen.

Von: http://www.burghausen.com

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Das Güterterminal Burghausen wird mit einem neuen elektronischen Stellwerk ausgestattet, die Fertigstellung ist im November 2022 geplant.

Im Zusammenhang mit dem Bau des elektronischen Stellwerks am Terminal erfolgt auch die Anbindung der Gleisharfen-Erweiterung der OMV Deutschland an den Güterbahnhof. Die Erweiterung befindet sich im Bau und wird voraussichtlich im Mai 2022 fertig sein. (Foto: KommExpert)